Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.die Lächerlichkeiten, welche unausbleiblich vor- Werfe man mir nicht vor, hier nur die Laͤcherlichkeiten, welche unausbleiblich vor- Werfe man mir nicht vor, hier nur <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0144" n="140"/> die Laͤcherlichkeiten, welche unausbleiblich vor-<lb/> fallen, koͤnnen eben ſo wenig unbemerkt als<lb/> unbeſprochen im Stillen erſterben. — Die<lb/> große Angelegenheit irgend eines unpaſſenden<lb/> Toilettenſtuͤckes, oder die Vernachlaͤſſigung<lb/> einer, an Auszeichnung gewoͤhnten Mode-<lb/> ſchoͤnheit, ſind eben ſo viel wichtige Gegen-<lb/> ſtaͤnde des Geſpraͤchs, daß der Begier danach<lb/> kaum die Zeit gegoͤnnt wird, ſich einiger-<lb/> maaßen zu bezaͤhmen. Daher das haͤufige<lb/> Gefluͤſter und Geziſchel, das einverſtandene<lb/> Lachen, was nur zu oft Uneingeweihete in<lb/> Verlegenheit ſetzt, deshalb der ſchroff abwei-<lb/> ſenden Ton gegen Solche, die ganz unbe-<lb/> fangen meinen, ſich dem Geſpraͤch anſchlie-<lb/> ßen, und ihr Theil aus dem Quell, des ver-<lb/> ſteckt gebliebenen Witzes ſchoͤpfen zu duͤrfen.</p><lb/> <p>Werfe man mir nicht vor, hier nur<lb/> die Mißbraͤuche einzelner Uebermuͤthigen, und<lb/> vielmehr die provinziellen Sitten kleinſtaͤdti-<lb/> ſcher Cirkel, als den guten Ton der Haupt-<lb/> ſtadt geſchildert zu haben. Es ſind die un-<lb/> willkuͤhrlichen Suͤnden fehlerhafter Gewohn-<lb/> heit, und, ich muß es ſagen, weiblicher Na-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [140/0144]
die Laͤcherlichkeiten, welche unausbleiblich vor-
fallen, koͤnnen eben ſo wenig unbemerkt als
unbeſprochen im Stillen erſterben. — Die
große Angelegenheit irgend eines unpaſſenden
Toilettenſtuͤckes, oder die Vernachlaͤſſigung
einer, an Auszeichnung gewoͤhnten Mode-
ſchoͤnheit, ſind eben ſo viel wichtige Gegen-
ſtaͤnde des Geſpraͤchs, daß der Begier danach
kaum die Zeit gegoͤnnt wird, ſich einiger-
maaßen zu bezaͤhmen. Daher das haͤufige
Gefluͤſter und Geziſchel, das einverſtandene
Lachen, was nur zu oft Uneingeweihete in
Verlegenheit ſetzt, deshalb der ſchroff abwei-
ſenden Ton gegen Solche, die ganz unbe-
fangen meinen, ſich dem Geſpraͤch anſchlie-
ßen, und ihr Theil aus dem Quell, des ver-
ſteckt gebliebenen Witzes ſchoͤpfen zu duͤrfen.
Werfe man mir nicht vor, hier nur
die Mißbraͤuche einzelner Uebermuͤthigen, und
vielmehr die provinziellen Sitten kleinſtaͤdti-
ſcher Cirkel, als den guten Ton der Haupt-
ſtadt geſchildert zu haben. Es ſind die un-
willkuͤhrlichen Suͤnden fehlerhafter Gewohn-
heit, und, ich muß es ſagen, weiblicher Na-
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