Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.Seiten entgegendampft: "sie dürfen den Em- Ein ungewöhnlicher Erfolg rechtfertigt Möge man sich daher stellen wie man Seiten entgegendampft: „ſie duͤrfen den Em- Ein ungewoͤhnlicher Erfolg rechtfertigt Moͤge man ſich daher ſtellen wie man <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0223" n="219"/> Seiten entgegendampft: „ſie duͤrfen den Em-<lb/> pfindungen nur nicht Worte geben!‟ ſagt<lb/> ſich die Gehuldigte. „So halte ich ſie Alle<lb/> gefangen! Jn meiner Hand liegt ihr Loos!‟</p><lb/> <p>Ein ungewoͤhnlicher Erfolg rechtfertigt<lb/> denn auch wirklich durch Wochen und Mo-<lb/> nate dieſe Ueberzeugung. An der Marmor-<lb/> glaͤtte unbeweglicher Eitelkeit, reibt ſich die<lb/> Eitelkeit Andrer, bis der Funke ſpruͤht, und<lb/> die kuͤnſtliche Gluth mancherlei von Leiden-<lb/> ſchaft und Qual und Untergang fabeln laͤßt.<lb/> Wehet dann der Wind daruͤber hin, kommt<lb/> der Herbſt, der oft den Sommer uͤbereilt,<lb/> hat ſich die Waͤrme verdampft, iſt das Herz<lb/> leer, die Bruſt oͤde, zeigt der Spiegel welke<lb/> Bluͤthen, ſo faßt die Hand nach irgend ei-<lb/> ner andern beſchuͤtzenden Hand, die geſchickt<lb/> iſt, durch die unbequeme Weite des Daſeins<lb/> einen Anhalt zu bieten.</p><lb/> <p>Moͤge man ſich daher ſtellen wie man<lb/> wolle, die bloße aͤußere Ruͤckſicht bedingt, in<lb/> der Verknuͤpfung der Verhaͤltniſſe, jene Noth-<lb/> wendigkeit, ſich gegenſeitig zu ergaͤnzen, und<lb/> durch ein feſtes Band das getheilte Jntereſſe<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [219/0223]
Seiten entgegendampft: „ſie duͤrfen den Em-
pfindungen nur nicht Worte geben!‟ ſagt
ſich die Gehuldigte. „So halte ich ſie Alle
gefangen! Jn meiner Hand liegt ihr Loos!‟
Ein ungewoͤhnlicher Erfolg rechtfertigt
denn auch wirklich durch Wochen und Mo-
nate dieſe Ueberzeugung. An der Marmor-
glaͤtte unbeweglicher Eitelkeit, reibt ſich die
Eitelkeit Andrer, bis der Funke ſpruͤht, und
die kuͤnſtliche Gluth mancherlei von Leiden-
ſchaft und Qual und Untergang fabeln laͤßt.
Wehet dann der Wind daruͤber hin, kommt
der Herbſt, der oft den Sommer uͤbereilt,
hat ſich die Waͤrme verdampft, iſt das Herz
leer, die Bruſt oͤde, zeigt der Spiegel welke
Bluͤthen, ſo faßt die Hand nach irgend ei-
ner andern beſchuͤtzenden Hand, die geſchickt
iſt, durch die unbequeme Weite des Daſeins
einen Anhalt zu bieten.
Moͤge man ſich daher ſtellen wie man
wolle, die bloße aͤußere Ruͤckſicht bedingt, in
der Verknuͤpfung der Verhaͤltniſſe, jene Noth-
wendigkeit, ſich gegenſeitig zu ergaͤnzen, und
durch ein feſtes Band das getheilte Jntereſſe
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