Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.Zustand der Seele hineingewohnt. Das Jeder irdische Verkehr ist von dem Au- Was soll überhaupt da der zweite Zuſtand der Seele hineingewohnt. Das Jeder irdiſche Verkehr iſt von dem Au- Was ſoll uͤberhaupt da der zweite <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0265" n="261"/> Zuſtand der Seele hineingewohnt. Das<lb/> fremde Leben umſchließt das eigne, urſpruͤng-<lb/> liche, wie ein Kerker, in dem nicht anders<lb/> Frieden zu finden iſt, als daß man ſein<lb/> Elend feſt und klar anſieht, es erkennt, und<lb/> laͤnger keiner Taͤuſchung Raum gebend, weiß:<lb/><hi rendition="#g">man liebt wo man nicht lieben ſoll</hi>.</p><lb/> <p>Jeder irdiſche Verkehr iſt von dem Au-<lb/> genblick an abgebrochen. Was einzig <hi rendition="#g">be-<lb/> ſtehen kann</hi>, das rettet ſich zu andern<lb/> Raͤumen, und findet ein Leben <hi rendition="#g">in ſich</hi>.<lb/> Beſteht nichts mehr nach der Trennung? ſo<lb/> war es uͤberhaupt nichts, und die Phantaſ-<lb/> terei beſtraft ſich durch <hi rendition="#g">kalte Veroͤdung<lb/> des Herzens</hi>. Jn keinem Fall aber wird<lb/> der Wahn einer Verbindung fortdauern koͤn-<lb/> nen, die ſo fremd und verwirrend in das<lb/> Zuſammenklingen haͤuslicher Harmonie ein-<lb/> griff.</p><lb/> <p>Was ſoll uͤberhaupt da der <hi rendition="#g">zweite</hi><lb/> Freund und Vertraute, wo der Erſte nur<lb/> der wahre und beſte ſein darf? — Freund-<lb/> ſchaft ſucht und findet ihre Nahrung <hi rendition="#g">in</hi> der<lb/> Welt, <hi rendition="#g">Liebe uͤber</hi> der Welt. <hi rendition="#g">Sie</hi> geraͤth<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [261/0265]
Zuſtand der Seele hineingewohnt. Das
fremde Leben umſchließt das eigne, urſpruͤng-
liche, wie ein Kerker, in dem nicht anders
Frieden zu finden iſt, als daß man ſein
Elend feſt und klar anſieht, es erkennt, und
laͤnger keiner Taͤuſchung Raum gebend, weiß:
man liebt wo man nicht lieben ſoll.
Jeder irdiſche Verkehr iſt von dem Au-
genblick an abgebrochen. Was einzig be-
ſtehen kann, das rettet ſich zu andern
Raͤumen, und findet ein Leben in ſich.
Beſteht nichts mehr nach der Trennung? ſo
war es uͤberhaupt nichts, und die Phantaſ-
terei beſtraft ſich durch kalte Veroͤdung
des Herzens. Jn keinem Fall aber wird
der Wahn einer Verbindung fortdauern koͤn-
nen, die ſo fremd und verwirrend in das
Zuſammenklingen haͤuslicher Harmonie ein-
griff.
Was ſoll uͤberhaupt da der zweite
Freund und Vertraute, wo der Erſte nur
der wahre und beſte ſein darf? — Freund-
ſchaft ſucht und findet ihre Nahrung in der
Welt, Liebe uͤber der Welt. Sie geraͤth
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