Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.nur eines gewissen Maaßes der Steigerung Die Schwingungen unsers geistigen Vielleicht wäre es in diesem Zustande nur eines gewiſſen Maaßes der Steigerung Die Schwingungen unſers geiſtigen Vielleicht waͤre es in dieſem Zuſtande <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0058" n="54"/> nur eines gewiſſen Maaßes der Steigerung<lb/> faͤhig iſt, die hoͤchſte Spannung gleichwohl<lb/> doch nur augenblicklich ſpannt, das Neue<lb/> ſogleich alt wird, das Verlangen aber unge-<lb/> meſſen ſchwillt, die Erfuͤllung ſtets zuruͤck-<lb/> bleibt, ſo muß unausgeſetzter Wechſel in den<lb/> Hervorbringungen, ſogenannter ſchoͤner Lit-<lb/> teratur dasjenige erſetzen, was dieſer an<lb/> Schwung und Phantaſie abgeht. Der Ge-<lb/> ſchmack wird daher ruͤck- und vorwaͤrts ge-<lb/> hetzt, hinauf, zu der wunderlichſten Hoͤhe ge-<lb/> ſchroben, ploͤtzlich gewendet, und in einer<lb/> Breite und Flaͤche angehalten, in welcher er<lb/> vollends unterzugehen droht.</p><lb/> <p>Die Schwingungen unſers geiſtigen<lb/> Kreislaufes, gleichen mehr und mehr denen<lb/> der Erde, in den letzten Wintertagen. Die<lb/> Abſchnitte der Lebensthaͤtigkeit werden kuͤr-<lb/> zer, der Abend iſt dem Morgen ganz nahe<lb/> geruͤckt, das Begonnene findet <hi rendition="#g">unvollen-<lb/> det</hi> ſein Ziel.</p><lb/> <p>Vielleicht waͤre es in dieſem Zuſtande<lb/> der Gegenwart rathſam, den kommenden<lb/> Tag, gleich ahnungsvoll Traͤumende, mit ru-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [54/0058]
nur eines gewiſſen Maaßes der Steigerung
faͤhig iſt, die hoͤchſte Spannung gleichwohl
doch nur augenblicklich ſpannt, das Neue
ſogleich alt wird, das Verlangen aber unge-
meſſen ſchwillt, die Erfuͤllung ſtets zuruͤck-
bleibt, ſo muß unausgeſetzter Wechſel in den
Hervorbringungen, ſogenannter ſchoͤner Lit-
teratur dasjenige erſetzen, was dieſer an
Schwung und Phantaſie abgeht. Der Ge-
ſchmack wird daher ruͤck- und vorwaͤrts ge-
hetzt, hinauf, zu der wunderlichſten Hoͤhe ge-
ſchroben, ploͤtzlich gewendet, und in einer
Breite und Flaͤche angehalten, in welcher er
vollends unterzugehen droht.
Die Schwingungen unſers geiſtigen
Kreislaufes, gleichen mehr und mehr denen
der Erde, in den letzten Wintertagen. Die
Abſchnitte der Lebensthaͤtigkeit werden kuͤr-
zer, der Abend iſt dem Morgen ganz nahe
geruͤckt, das Begonnene findet unvollen-
det ſein Ziel.
Vielleicht waͤre es in dieſem Zuſtande
der Gegenwart rathſam, den kommenden
Tag, gleich ahnungsvoll Traͤumende, mit ru-
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