Fouqué, Caroline de La Motte-: Die Frauen in der großen Welt. Berlin, 1826.Also Fasten heißt hier nicht sowohl Jnnerhalb, auf solche Weise selbstgezo- Allein, wie auch Wahl und Erkenntniß Alſo Faſten heißt hier nicht ſowohl Jnnerhalb, auf ſolche Weiſe ſelbſtgezo- Allein, wie auch Wahl und Erkenntniß <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0063" n="59"/> <p>Alſo Faſten heißt hier nicht ſowohl<lb/> aus Poͤnitenz darben, als in Uebereinſtim-<lb/> mung mit ſich ſelbſt zum Bewußtſeyn des<lb/> Genuſſes gelangen; was nur der Nuͤchtern-<lb/> heit eines freien empfaͤnglichen Sinnes moͤg-<lb/> lich iſt. Mit einem Wort: wir ſollen Maas<lb/> halten lernen; eine Eigenſchaft, an welcher<lb/> es je mehr und mehr gebricht und die uns<lb/> vor Allem zu erlernen bleibt.</p><lb/> <p>Jnnerhalb, auf ſolche Weiſe ſelbſtgezo-<lb/> gener Schranken, werden wir denn auch die<lb/> Richtung finden und verfolgen koͤnnen. Das<lb/> Chaos entwickelt ſich, ſobald ruhiges Licht<lb/> hineinfaͤllt. Es iſt wenigſtens zu <hi rendition="#g">hoffen,</hi><lb/> daß ſich das Auge nach und nach zu eini-<lb/> gem Unterſcheidungsvermoͤgen ſchaͤrfen, und<lb/> das Vortreffliche dem Abirrenden vorziehen<lb/> werde.</p><lb/> <p>Allein, wie auch Wahl und Erkenntniß<lb/> hier im Einzelnen genuͤgend beſtimmen moͤ-<lb/> gen, ſo bleibt es doch noch ſehr zweifelhaft,<lb/> ob jenes innere Zuſammenfaſſen, jenes ſtarke<lb/> Abwehren des Verworrenen allein hinreiche,<lb/> im Allgemeinen Geſchmack und Streben wahr-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [59/0063]
Alſo Faſten heißt hier nicht ſowohl
aus Poͤnitenz darben, als in Uebereinſtim-
mung mit ſich ſelbſt zum Bewußtſeyn des
Genuſſes gelangen; was nur der Nuͤchtern-
heit eines freien empfaͤnglichen Sinnes moͤg-
lich iſt. Mit einem Wort: wir ſollen Maas
halten lernen; eine Eigenſchaft, an welcher
es je mehr und mehr gebricht und die uns
vor Allem zu erlernen bleibt.
Jnnerhalb, auf ſolche Weiſe ſelbſtgezo-
gener Schranken, werden wir denn auch die
Richtung finden und verfolgen koͤnnen. Das
Chaos entwickelt ſich, ſobald ruhiges Licht
hineinfaͤllt. Es iſt wenigſtens zu hoffen,
daß ſich das Auge nach und nach zu eini-
gem Unterſcheidungsvermoͤgen ſchaͤrfen, und
das Vortreffliche dem Abirrenden vorziehen
werde.
Allein, wie auch Wahl und Erkenntniß
hier im Einzelnen genuͤgend beſtimmen moͤ-
gen, ſo bleibt es doch noch ſehr zweifelhaft,
ob jenes innere Zuſammenfaſſen, jenes ſtarke
Abwehren des Verworrenen allein hinreiche,
im Allgemeinen Geſchmack und Streben wahr-
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