Fouqué, Caroline de La Motte-: Ueber deutsche Geselligkeit. Berlin, 1814.chungsmünze, so lange sie in Cours bleiben kann, Jch darf das um so eher sagen, da ich, die chungsmuͤnze, ſo lange ſie in Cours bleiben kann, Jch darf das um ſo eher ſagen, da ich, die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0033" n="31"/> chungsmuͤnze, ſo lange ſie in Cours bleiben kann,<lb/> Jedweder lerne ſie als ſolche kennen, ſie bleibe ihm<lb/> Mittel, nichts weiter. Was huͤlfe es auch, ſie zum<lb/> Zweck machen zu wollen? Jhre klaſſiſchen Sprich-<lb/> woͤrter und Phraſen liegen doch nur wie veralteter<lb/> beſtaͤubter Modeprunk auf der lebendigen National-<lb/> bildung, der deutſche Geiſt iſt aus dem alten Kleide<lb/> herausgewachſen, beide paſſen nicht zu einander.</p><lb/> <p>Jch darf das um ſo eher ſagen, da ich, die<lb/> Sprache an ſich liebend, aus eigner Erfahrung<lb/> weiß, daß man ſich niemals abſolut in ihr verliert,<lb/> ohne immer auf einige Zeit einen Theil ſeiner Ei-<lb/> genthuͤmlichkeit einzubuͤßen. Man kann nur dann<lb/> voͤllig gerecht in einer Sache ſeyn, wenn man dieſe<lb/> in ihr eigenthuͤmliches Gebiet znruͤck fuͤhrt, und ſie<lb/> gleichſam auf heimiſchem Boden wahrhaft betrach-<lb/> tet. Gehen wir bis in die Galanterie, zarte Liebe,<lb/> feine Sitte und gefaͤllige Eleganz des franzoͤſiſchen<lb/> Ritterthums hinein, ſo ſehen wir, daß ſich ſchon<lb/> von da die geſellige Bildung beider Nationen ſcharf<lb/> trennt, indem alle jene im Ritterthum bedingte Ele-<lb/> mente uͤber Rhein und Vogeſen hinaus eine andre<lb/> Farbe und Phyſiognomie annehmen. Jch kann den<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [31/0033]
chungsmuͤnze, ſo lange ſie in Cours bleiben kann,
Jedweder lerne ſie als ſolche kennen, ſie bleibe ihm
Mittel, nichts weiter. Was huͤlfe es auch, ſie zum
Zweck machen zu wollen? Jhre klaſſiſchen Sprich-
woͤrter und Phraſen liegen doch nur wie veralteter
beſtaͤubter Modeprunk auf der lebendigen National-
bildung, der deutſche Geiſt iſt aus dem alten Kleide
herausgewachſen, beide paſſen nicht zu einander.
Jch darf das um ſo eher ſagen, da ich, die
Sprache an ſich liebend, aus eigner Erfahrung
weiß, daß man ſich niemals abſolut in ihr verliert,
ohne immer auf einige Zeit einen Theil ſeiner Ei-
genthuͤmlichkeit einzubuͤßen. Man kann nur dann
voͤllig gerecht in einer Sache ſeyn, wenn man dieſe
in ihr eigenthuͤmliches Gebiet znruͤck fuͤhrt, und ſie
gleichſam auf heimiſchem Boden wahrhaft betrach-
tet. Gehen wir bis in die Galanterie, zarte Liebe,
feine Sitte und gefaͤllige Eleganz des franzoͤſiſchen
Ritterthums hinein, ſo ſehen wir, daß ſich ſchon
von da die geſellige Bildung beider Nationen ſcharf
trennt, indem alle jene im Ritterthum bedingte Ele-
mente uͤber Rhein und Vogeſen hinaus eine andre
Farbe und Phyſiognomie annehmen. Jch kann den
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