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Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.

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Auffassen und Darstellen gesellschaftlicher Verhältnisse, eigenthümlicher Sonderbarkeiten der Menschen, und daraus entstehender Verwirrungen des Lebens und der Schicksalsbestimmungen besaß, so fehlte es ihr doch gänzlich an Umsicht und Tiefe, wenn sie über diese leicht angedeuteten Kreise hinausschweifte. Da sie nun jetzt durch eigenes und fremdes Mißgeschick widerwärtig getroffen, politische Ansichten und Zwecke schärfer ins Auge gefaßt und häufig in sich umhergeworfen hatte, so wagte sie sich unbedacht in dies weite Feld; das sie noch unsicherer betrat, indem sie den Schauplatz nach dem Oriente verlegte, wohin die Phantasie nur unbequem hinübergetragen und in die entwachsene Märchenform gezwängt wurde. Den Zuhörern war dabei, als seien sie auf einem Maskenball. Bei jedem Schritte stießen sie auf ein Bekanntes, dessen Verkleidung gleichwohl, wie eine abhaltende Scheidewand, die alte Vertraulichkeit hinderte. Man war zu Hause und auch wieder nicht, der Standpunkt für Wahrnehmung und Mitgefühl blieb verrückt, niemand konnte mit der behaglichen Theilnahme recht zu Stande kommen, da die Ereignisse, statt frisch und beweglich aus gesunder Wurzel zu erwachsen, wie eine Reihe aus dem Zusammenhang gerissener Erfahrungssätze, aufeinander gepackt dalagen, und das Schmerzliche,

Auffassen und Darstellen gesellschaftlicher Verhältnisse, eigenthümlicher Sonderbarkeiten der Menschen, und daraus entstehender Verwirrungen des Lebens und der Schicksalsbestimmungen besaß, so fehlte es ihr doch gänzlich an Umsicht und Tiefe, wenn sie über diese leicht angedeuteten Kreise hinausschweifte. Da sie nun jetzt durch eigenes und fremdes Mißgeschick widerwärtig getroffen, politische Ansichten und Zwecke schärfer ins Auge gefaßt und häufig in sich umhergeworfen hatte, so wagte sie sich unbedacht in dies weite Feld; das sie noch unsicherer betrat, indem sie den Schauplatz nach dem Oriente verlegte, wohin die Phantasie nur unbequem hinübergetragen und in die entwachsene Märchenform gezwängt wurde. Den Zuhörern war dabei, als seien sie auf einem Maskenball. Bei jedem Schritte stießen sie auf ein Bekanntes, dessen Verkleidung gleichwohl, wie eine abhaltende Scheidewand, die alte Vertraulichkeit hinderte. Man war zu Hause und auch wieder nicht, der Standpunkt für Wahrnehmung und Mitgefühl blieb verrückt, niemand konnte mit der behaglichen Theilnahme recht zu Stande kommen, da die Ereignisse, statt frisch und beweglich aus gesunder Wurzel zu erwachsen, wie eine Reihe aus dem Zusammenhang gerissener Erfahrungssätze, aufeinander gepackt dalagen, und das Schmerzliche,

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Auffassen und Darstellen gesellschaftlicher Verhältnisse, eigenthümlicher Sonderbarkeiten der Menschen, und daraus entstehender Verwirrungen des Lebens und der Schicksalsbestimmungen besaß, so fehlte es ihr doch gänzlich an Umsicht und Tiefe, wenn sie über diese leicht angedeuteten Kreise hinausschweifte. Da sie nun jetzt durch eigenes und fremdes Mißgeschick widerwärtig getroffen, politische Ansichten und Zwecke schärfer ins Auge gefaßt und häufig in sich umhergeworfen hatte, so wagte sie sich unbedacht in dies weite Feld; das sie noch unsicherer betrat, indem sie den Schauplatz nach dem Oriente verlegte, wohin die Phantasie nur unbequem hinübergetragen und in die entwachsene Märchenform gezwängt wurde. Den Zuhörern war dabei, als seien sie auf einem Maskenball. Bei jedem Schritte stießen sie auf ein Bekanntes, dessen Verkleidung gleichwohl, wie eine abhaltende Scheidewand, die alte Vertraulichkeit hinderte. Man war zu Hause und auch wieder nicht, der Standpunkt für Wahrnehmung und Mitgefühl blieb verrückt, niemand konnte mit der behaglichen Theilnahme recht zu Stande kommen, da die Ereignisse, statt frisch und beweglich aus gesunder Wurzel zu erwachsen, wie eine Reihe aus dem Zusammenhang gerissener Erfahrungssätze, aufeinander gepackt dalagen, und das Schmerzliche,
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[172/0179] Auffassen und Darstellen gesellschaftlicher Verhältnisse, eigenthümlicher Sonderbarkeiten der Menschen, und daraus entstehender Verwirrungen des Lebens und der Schicksalsbestimmungen besaß, so fehlte es ihr doch gänzlich an Umsicht und Tiefe, wenn sie über diese leicht angedeuteten Kreise hinausschweifte. Da sie nun jetzt durch eigenes und fremdes Mißgeschick widerwärtig getroffen, politische Ansichten und Zwecke schärfer ins Auge gefaßt und häufig in sich umhergeworfen hatte, so wagte sie sich unbedacht in dies weite Feld; das sie noch unsicherer betrat, indem sie den Schauplatz nach dem Oriente verlegte, wohin die Phantasie nur unbequem hinübergetragen und in die entwachsene Märchenform gezwängt wurde. Den Zuhörern war dabei, als seien sie auf einem Maskenball. Bei jedem Schritte stießen sie auf ein Bekanntes, dessen Verkleidung gleichwohl, wie eine abhaltende Scheidewand, die alte Vertraulichkeit hinderte. Man war zu Hause und auch wieder nicht, der Standpunkt für Wahrnehmung und Mitgefühl blieb verrückt, niemand konnte mit der behaglichen Theilnahme recht zu Stande kommen, da die Ereignisse, statt frisch und beweglich aus gesunder Wurzel zu erwachsen, wie eine Reihe aus dem Zusammenhang gerissener Erfahrungssätze, aufeinander gepackt dalagen, und das Schmerzliche,

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_magie_1812/179>, abgerufen am 09.11.2024.