Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.I! damals, entgegnete er, wie sie so häßlich war! damals, - Nachts, - sein Auge flammte hell auf, er sprach entsetzlich schnell, sie setzte sich bei mir aufs Bett, und da schnarrte es so in ihrer Brust wie die große Hausuhr, und da träumte mir, - und, da sagte sie - ich weiß nicht recht, - ich glaube, - Adalbert gehört mir! Er gehört mir! ich laß ihn nun und nimmermehr, ich habe die Ringe zerbrochen, ich will alles zerbrechen, und dann kam was von Blut, von verschreiben, ich weiß nicht mehr, aber gesagt hat sie mirs gewiß. Das Schicksal hat mich ihr verschrieben, schrie Adalbert, der in einem Seitencabinet arbeitete, rette mich Marie, rette mich Engel! rief er vor sie hinstürzend. Marien schwindelte es, sie dachte in die Erde zu sinken. Das Kind hatte sich ängstlich an ihren Hals geklammert, Adalbert umfaßte ihre beiden Knie und drückte sie unter heftigem Weinen an seine Brust. In dem Augenblicke trat Antonie in das Zimmer. Alexis lag mit halb offnen Augen, die Fieberhitze flimmerte zitternd über die zufallenden Wimpern und riß sie krampfhaft in die Höhe; als er Antonien sah, sagte er furchtsam; sieh mal, sieh mal, da ist die böse Hexe wieder! Nicht doch, flüsterte Marie sanft, und wandte sein Köpfchen abwärts nach der Wand. Doch als Adalbert Antoniens Blicke begegnete, fuhr er mit I! damals, entgegnete er, wie sie so häßlich war! damals, – Nachts, – sein Auge flammte hell auf, er sprach entsetzlich schnell, sie setzte sich bei mir aufs Bett, und da schnarrte es so in ihrer Brust wie die große Hausuhr, und da träumte mir, – und, da sagte sie – ich weiß nicht recht, – ich glaube, – Adalbert gehört mir! Er gehört mir! ich laß ihn nun und nimmermehr, ich habe die Ringe zerbrochen, ich will alles zerbrechen, und dann kam was von Blut, von verschreiben, ich weiß nicht mehr, aber gesagt hat sie mirs gewiß. Das Schicksal hat mich ihr verschrieben, schrie Adalbert, der in einem Seitencabinet arbeitete, rette mich Marie, rette mich Engel! rief er vor sie hinstürzend. Marien schwindelte es, sie dachte in die Erde zu sinken. Das Kind hatte sich ängstlich an ihren Hals geklammert, Adalbert umfaßte ihre beiden Knie und drückte sie unter heftigem Weinen an seine Brust. In dem Augenblicke trat Antonie in das Zimmer. Alexis lag mit halb offnen Augen, die Fieberhitze flimmerte zitternd über die zufallenden Wimpern und riß sie krampfhaft in die Höhe; als er Antonien sah, sagte er furchtsam; sieh mal, sieh mal, da ist die böse Hexe wieder! Nicht doch, flüsterte Marie sanft, und wandte sein Köpfchen abwärts nach der Wand. Doch als Adalbert Antoniens Blicke begegnete, fuhr er mit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0201" n="194"/> I! damals, entgegnete er, wie sie so häßlich war! damals, – Nachts, – sein Auge flammte hell auf, er sprach entsetzlich schnell, sie setzte sich bei mir aufs Bett, und da schnarrte es so in ihrer Brust wie die große Hausuhr, und da träumte mir, – und, da sagte sie – ich weiß nicht recht, – ich glaube, – Adalbert gehört mir! Er gehört mir! ich laß ihn nun und nimmermehr, ich habe die Ringe zerbrochen, ich will alles zerbrechen, und dann kam was von Blut, von verschreiben, ich weiß nicht mehr, aber gesagt hat sie mirs gewiß.</p> <p>Das Schicksal hat mich ihr verschrieben, schrie Adalbert, der in einem Seitencabinet arbeitete, rette mich Marie, rette mich Engel! rief er vor sie hinstürzend. Marien schwindelte es, sie dachte in die Erde zu sinken. Das Kind hatte sich ängstlich an ihren Hals geklammert, Adalbert umfaßte ihre beiden Knie und drückte sie unter heftigem Weinen an seine Brust. In dem Augenblicke trat Antonie in das Zimmer. Alexis lag mit halb offnen Augen, die Fieberhitze flimmerte zitternd über die zufallenden Wimpern und riß sie krampfhaft in die Höhe; als er Antonien sah, sagte er furchtsam; sieh mal, sieh mal, da ist die böse Hexe wieder! Nicht doch, flüsterte Marie sanft, und wandte sein Köpfchen abwärts nach der Wand. Doch als Adalbert Antoniens Blicke begegnete, fuhr er mit </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [194/0201]
I! damals, entgegnete er, wie sie so häßlich war! damals, – Nachts, – sein Auge flammte hell auf, er sprach entsetzlich schnell, sie setzte sich bei mir aufs Bett, und da schnarrte es so in ihrer Brust wie die große Hausuhr, und da träumte mir, – und, da sagte sie – ich weiß nicht recht, – ich glaube, – Adalbert gehört mir! Er gehört mir! ich laß ihn nun und nimmermehr, ich habe die Ringe zerbrochen, ich will alles zerbrechen, und dann kam was von Blut, von verschreiben, ich weiß nicht mehr, aber gesagt hat sie mirs gewiß.
Das Schicksal hat mich ihr verschrieben, schrie Adalbert, der in einem Seitencabinet arbeitete, rette mich Marie, rette mich Engel! rief er vor sie hinstürzend. Marien schwindelte es, sie dachte in die Erde zu sinken. Das Kind hatte sich ängstlich an ihren Hals geklammert, Adalbert umfaßte ihre beiden Knie und drückte sie unter heftigem Weinen an seine Brust. In dem Augenblicke trat Antonie in das Zimmer. Alexis lag mit halb offnen Augen, die Fieberhitze flimmerte zitternd über die zufallenden Wimpern und riß sie krampfhaft in die Höhe; als er Antonien sah, sagte er furchtsam; sieh mal, sieh mal, da ist die böse Hexe wieder! Nicht doch, flüsterte Marie sanft, und wandte sein Köpfchen abwärts nach der Wand. Doch als Adalbert Antoniens Blicke begegnete, fuhr er mit
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