Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.von hier dahin ab. Ich will wieder Kriegsdienste nehmen! Es muß anders werden! Marie! meine Marie, weinst Du? Gott im Himmel! warum hast Du mich so elend gemacht! Vergieb mir Engel! aber ich kann, ich darf nicht zu Dir zurück!" Marie faltete die Blätter zitternd zusammen, nachdem sie sie gelesen und händigte sie dem Herzoge wieder ein. Es ist im Grunde gut, sagte dieser, unruhig in ihr Auge blickend, daß sich die alte Kriegslust wieder in ihm regt; so schlägt doch etwas Bestimmtes den widerwärtigen Streit nieder, er nimmt sich zusammen, er richtet sich an großen Beispielen auf, und die gesunde Natur heilt sich nach und nach aus. Meinst Du nicht mein Kind? Marie drückte ihm die Hand, und weinte still in ihr Taschentuch. Sieh, fuhr er fort, wir können ja nun auch nach Frankreich zurück. Wir sind ihm dann näher. Ich muß es Dir nur sagen, Dein Vater und ich haben seit Kurzem daran gearbeitet. Was sollen wir Kräfte und Mittel im Auslande verschleudern? Wir haben ohnehin genug eingebüßt; mit der Wiedererstattung daheim sieht es freilich mißlich aus, indeß hat der Marquis Hoffnung, sein Stammhaus an der Rhone wieder zu erlangen, und haben wir erst festen Fuß von hier dahin ab. Ich will wieder Kriegsdienste nehmen! Es muß anders werden! Marie! meine Marie, weinst Du? Gott im Himmel! warum hast Du mich so elend gemacht! Vergieb mir Engel! aber ich kann, ich darf nicht zu Dir zurück!« Marie faltete die Blätter zitternd zusammen, nachdem sie sie gelesen und händigte sie dem Herzoge wieder ein. Es ist im Grunde gut, sagte dieser, unruhig in ihr Auge blickend, daß sich die alte Kriegslust wieder in ihm regt; so schlägt doch etwas Bestimmtes den widerwärtigen Streit nieder, er nimmt sich zusammen, er richtet sich an großen Beispielen auf, und die gesunde Natur heilt sich nach und nach aus. Meinst Du nicht mein Kind? Marie drückte ihm die Hand, und weinte still in ihr Taschentuch. Sieh, fuhr er fort, wir können ja nun auch nach Frankreich zurück. Wir sind ihm dann näher. Ich muß es Dir nur sagen, Dein Vater und ich haben seit Kurzem daran gearbeitet. Was sollen wir Kräfte und Mittel im Auslande verschleudern? Wir haben ohnehin genug eingebüßt; mit der Wiedererstattung daheim sieht es freilich mißlich aus, indeß hat der Marquis Hoffnung, sein Stammhaus an der Rhone wieder zu erlangen, und haben wir erst festen Fuß <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0218" n="211"/> von hier dahin ab. Ich will wieder Kriegsdienste nehmen! Es muß anders werden!</p> <p>Marie! meine Marie, weinst Du? Gott im Himmel! warum hast Du mich so elend gemacht! Vergieb mir Engel! aber ich kann, ich darf nicht zu Dir zurück!«</p> <p>Marie faltete die Blätter zitternd zusammen, nachdem sie sie gelesen und händigte sie dem Herzoge wieder ein.</p> <p>Es ist im Grunde gut, sagte dieser, unruhig in ihr Auge blickend, daß sich die alte Kriegslust wieder in ihm regt; so schlägt doch etwas Bestimmtes den widerwärtigen Streit nieder, er nimmt sich zusammen, er richtet sich an großen Beispielen auf, und die gesunde Natur heilt sich nach und nach aus. Meinst Du nicht mein Kind? Marie drückte ihm die Hand, und weinte still in ihr Taschentuch. Sieh, fuhr er fort, wir können ja nun auch nach Frankreich zurück. Wir sind ihm dann näher. Ich muß es Dir nur sagen, Dein Vater und ich haben seit Kurzem daran gearbeitet. Was sollen wir Kräfte und Mittel im Auslande verschleudern? Wir haben ohnehin genug eingebüßt; mit der Wiedererstattung daheim sieht es freilich mißlich aus, indeß hat der Marquis Hoffnung, sein Stammhaus an der Rhone wieder zu erlangen, und haben wir erst festen Fuß </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [211/0218]
von hier dahin ab. Ich will wieder Kriegsdienste nehmen! Es muß anders werden!
Marie! meine Marie, weinst Du? Gott im Himmel! warum hast Du mich so elend gemacht! Vergieb mir Engel! aber ich kann, ich darf nicht zu Dir zurück!«
Marie faltete die Blätter zitternd zusammen, nachdem sie sie gelesen und händigte sie dem Herzoge wieder ein.
Es ist im Grunde gut, sagte dieser, unruhig in ihr Auge blickend, daß sich die alte Kriegslust wieder in ihm regt; so schlägt doch etwas Bestimmtes den widerwärtigen Streit nieder, er nimmt sich zusammen, er richtet sich an großen Beispielen auf, und die gesunde Natur heilt sich nach und nach aus. Meinst Du nicht mein Kind? Marie drückte ihm die Hand, und weinte still in ihr Taschentuch. Sieh, fuhr er fort, wir können ja nun auch nach Frankreich zurück. Wir sind ihm dann näher. Ich muß es Dir nur sagen, Dein Vater und ich haben seit Kurzem daran gearbeitet. Was sollen wir Kräfte und Mittel im Auslande verschleudern? Wir haben ohnehin genug eingebüßt; mit der Wiedererstattung daheim sieht es freilich mißlich aus, indeß hat der Marquis Hoffnung, sein Stammhaus an der Rhone wieder zu erlangen, und haben wir erst festen Fuß
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