Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.Achtzehntes Kapitel. Der Marquis hatte sich indeß ungewöhnlich gegen Abend erholt, er saß aufgerichtet im Bett, Marie auf einem Fußbänkchen neben ihm, das Kind lag in blendend weißen Tüchern auf ihrem Schooß, seine großen Augen schon hell nach dem Lichte wendend, durch das offne Fenster strichen angenehme Luftzüge, die nahen Pappeln und Linden schütteten ihren Blüthenduft in das Zimmer, Marie tändelte leise mit dem Knaben, der Marquis sah lächelnd auf beide, und redete viel und heiter mit der Baronin und dem Herzoge, welche ihren Platz zu den Füßen des Bettes genommen hatten, der Arzt reichte ihm von Zeit zu Zeit einige Tropfen mit Wein vermischt, und bezeigte sich überall sehr aufmerksam. Nicht lange, so schlief der Kranke erschöpft ein. Da klopfte es an der Thür, sie ging auf, und es traten zwei Männer in Uniform herein. Auf das Geräusch schreckte der Marquis Achtzehntes Kapitel. Der Marquis hatte sich indeß ungewöhnlich gegen Abend erholt, er saß aufgerichtet im Bett, Marie auf einem Fußbänkchen neben ihm, das Kind lag in blendend weißen Tüchern auf ihrem Schooß, seine großen Augen schon hell nach dem Lichte wendend, durch das offne Fenster strichen angenehme Luftzüge, die nahen Pappeln und Linden schütteten ihren Blüthenduft in das Zimmer, Marie tändelte leise mit dem Knaben, der Marquis sah lächelnd auf beide, und redete viel und heiter mit der Baronin und dem Herzoge, welche ihren Platz zu den Füßen des Bettes genommen hatten, der Arzt reichte ihm von Zeit zu Zeit einige Tropfen mit Wein vermischt, und bezeigte sich überall sehr aufmerksam. Nicht lange, so schlief der Kranke erschöpft ein. Da klopfte es an der Thür, sie ging auf, und es traten zwei Männer in Uniform herein. Auf das Geräusch schreckte der Marquis <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0237" n="230"/> </div> <div n="2"> <head> <hi rendition="#g">Achtzehntes Kapitel.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>er Marquis hatte sich indeß ungewöhnlich gegen Abend erholt, er saß aufgerichtet im Bett, Marie auf einem Fußbänkchen neben ihm, das Kind lag in blendend weißen Tüchern auf ihrem Schooß, seine großen Augen schon hell nach dem Lichte wendend, durch das offne Fenster strichen angenehme Luftzüge, die nahen Pappeln und Linden schütteten ihren Blüthenduft in das Zimmer, Marie tändelte leise mit dem Knaben, der Marquis sah lächelnd auf beide, und redete viel und heiter mit der Baronin und dem Herzoge, welche ihren Platz zu den Füßen des Bettes genommen hatten, der Arzt reichte ihm von Zeit zu Zeit einige Tropfen mit Wein vermischt, und bezeigte sich überall sehr aufmerksam. Nicht lange, so schlief der Kranke erschöpft ein. Da klopfte es an der Thür, sie ging auf, und es traten zwei Männer in Uniform herein. Auf das Geräusch schreckte der Marquis </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [230/0237]
Achtzehntes Kapitel.
Der Marquis hatte sich indeß ungewöhnlich gegen Abend erholt, er saß aufgerichtet im Bett, Marie auf einem Fußbänkchen neben ihm, das Kind lag in blendend weißen Tüchern auf ihrem Schooß, seine großen Augen schon hell nach dem Lichte wendend, durch das offne Fenster strichen angenehme Luftzüge, die nahen Pappeln und Linden schütteten ihren Blüthenduft in das Zimmer, Marie tändelte leise mit dem Knaben, der Marquis sah lächelnd auf beide, und redete viel und heiter mit der Baronin und dem Herzoge, welche ihren Platz zu den Füßen des Bettes genommen hatten, der Arzt reichte ihm von Zeit zu Zeit einige Tropfen mit Wein vermischt, und bezeigte sich überall sehr aufmerksam. Nicht lange, so schlief der Kranke erschöpft ein. Da klopfte es an der Thür, sie ging auf, und es traten zwei Männer in Uniform herein. Auf das Geräusch schreckte der Marquis
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