Fouqué, Caroline de la Motte-: Magie der Natur. In: Kleine Romanenbibliothek von und für Damen. Berlin, 1812.Indeß schwankte er noch, und verweilte einen Augenblick bei der Möglichkeit, das allgemeine Elend könne ihn sehr zur Unzeit scheu und voreilig machen, als ein neuer unerwarteter Auftritt seine ganze Aufmerksamkeit gefangen nahm und ihn zwang, auf das Nächste und Gewisseste hinzusehn. Ihr Weg führte sie an dem Schlosse des Baron Clairval vorbei, welcher mit einer Schwester der verstorbenen Marquise vermählt war. Unzähligemal kamen die jungen Frauen in der schönen Sommerzeit des kurzen Eheglückes der Marquise hier zusammen. Der Baron, voll gemüthlicher Fröhlichkeit, reich, großmüthig, gastlich, sinnreich im Genuß der Zeit, zog Freunde und Bekannte in seinen heitern Kreise. Die jugendlichste Lebenslust trieb hier ihr freudiges Spiel. Theater, Bälle, glänzende Aufzüge, muthwillige Verkleidungen, gesellige Intriguen, Freundschaft und Liebe, alles durcheinander, füllte hier Herz und Sinne vieler sorgenfreien, lustigen Menschen, denen sich die Welt, wie eine Knospe, plötzlich im Frühroth des Lebens öffnete. Der Marquis insbesondere sprühete seine Feuernatur in tausend glühenden Funken umher, wohin diese fielen, zündeten sie, und strömten bewegliches Leben durch die gesellige Lust. Ihn selbst erfüllte nur ein Gefühl, Indeß schwankte er noch, und verweilte einen Augenblick bei der Möglichkeit, das allgemeine Elend könne ihn sehr zur Unzeit scheu und voreilig machen, als ein neuer unerwarteter Auftritt seine ganze Aufmerksamkeit gefangen nahm und ihn zwang, auf das Nächste und Gewisseste hinzusehn. Ihr Weg führte sie an dem Schlosse des Baron Clairval vorbei, welcher mit einer Schwester der verstorbenen Marquise vermählt war. Unzähligemal kamen die jungen Frauen in der schönen Sommerzeit des kurzen Eheglückes der Marquise hier zusammen. Der Baron, voll gemüthlicher Fröhlichkeit, reich, großmüthig, gastlich, sinnreich im Genuß der Zeit, zog Freunde und Bekannte in seinen heitern Kreise. Die jugendlichste Lebenslust trieb hier ihr freudiges Spiel. Theater, Bälle, glänzende Aufzüge, muthwillige Verkleidungen, gesellige Intriguen, Freundschaft und Liebe, alles durcheinander, füllte hier Herz und Sinne vieler sorgenfreien, lustigen Menschen, denen sich die Welt, wie eine Knospe, plötzlich im Frühroth des Lebens öffnete. Der Marquis insbesondere sprühete seine Feuernatur in tausend glühenden Funken umher, wohin diese fielen, zündeten sie, und strömten bewegliches Leben durch die gesellige Lust. Ihn selbst erfüllte nur ein Gefühl, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0036" n="29"/> Indeß schwankte er noch, und verweilte einen Augenblick bei der Möglichkeit, das allgemeine Elend könne ihn sehr zur Unzeit scheu und voreilig machen, als ein neuer unerwarteter Auftritt seine ganze Aufmerksamkeit gefangen nahm und ihn zwang, auf das Nächste und Gewisseste hinzusehn.</p> <p>Ihr Weg führte sie an dem Schlosse des Baron<hi rendition="#g"> Clairval</hi> vorbei, welcher mit einer Schwester der verstorbenen Marquise vermählt war. Unzähligemal kamen die jungen Frauen in der schönen Sommerzeit des kurzen Eheglückes der Marquise hier zusammen. Der Baron, voll gemüthlicher Fröhlichkeit, reich, großmüthig, gastlich, sinnreich im Genuß der Zeit, zog Freunde und Bekannte in seinen heitern Kreise. Die jugendlichste Lebenslust trieb hier ihr freudiges Spiel. Theater, Bälle, glänzende Aufzüge, muthwillige Verkleidungen, gesellige Intriguen, Freundschaft und Liebe, alles durcheinander, füllte hier Herz und Sinne vieler sorgenfreien, lustigen Menschen, denen sich die Welt, wie eine Knospe, plötzlich im Frühroth des Lebens öffnete. Der Marquis insbesondere sprühete seine Feuernatur in tausend glühenden Funken umher, wohin diese fielen, zündeten sie, und strömten bewegliches Leben durch die gesellige Lust. Ihn selbst erfüllte nur <hi rendition="#g">ein</hi> Gefühl, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [29/0036]
Indeß schwankte er noch, und verweilte einen Augenblick bei der Möglichkeit, das allgemeine Elend könne ihn sehr zur Unzeit scheu und voreilig machen, als ein neuer unerwarteter Auftritt seine ganze Aufmerksamkeit gefangen nahm und ihn zwang, auf das Nächste und Gewisseste hinzusehn.
Ihr Weg führte sie an dem Schlosse des Baron Clairval vorbei, welcher mit einer Schwester der verstorbenen Marquise vermählt war. Unzähligemal kamen die jungen Frauen in der schönen Sommerzeit des kurzen Eheglückes der Marquise hier zusammen. Der Baron, voll gemüthlicher Fröhlichkeit, reich, großmüthig, gastlich, sinnreich im Genuß der Zeit, zog Freunde und Bekannte in seinen heitern Kreise. Die jugendlichste Lebenslust trieb hier ihr freudiges Spiel. Theater, Bälle, glänzende Aufzüge, muthwillige Verkleidungen, gesellige Intriguen, Freundschaft und Liebe, alles durcheinander, füllte hier Herz und Sinne vieler sorgenfreien, lustigen Menschen, denen sich die Welt, wie eine Knospe, plötzlich im Frühroth des Lebens öffnete. Der Marquis insbesondere sprühete seine Feuernatur in tausend glühenden Funken umher, wohin diese fielen, zündeten sie, und strömten bewegliches Leben durch die gesellige Lust. Ihn selbst erfüllte nur ein Gefühl,
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