Fouqué, Friedrich de la Motte: Undine, eine Erzählung. In: Die Jahreszeiten. Eine Vierteljahrsschrift für romantische Dichtungen, 1811, Frühlings-Heft, S. 1–189.fahren sei, weshalb er auch seinen Hut ganz fahren ſei, weshalb er auch ſeinen Hut ganz <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0021" n="7"/> fahren ſei, weshalb er auch ſeinen Hut ganz<lb/> ſittig vor dem naͤherkommenden Herrn abzog,<lb/> und gelaſſen bei ſeinen Netzen verblieb. Da<lb/> hielt der Ritter ſtille, und fragte, ob er wohl<lb/> mit ſeinem Pferde auf dieſe Nacht hier Unter-<lb/> kommen und Pflege finden koͤnne? — Was<lb/> Euer Pferd betrifft, lieber Herr, entgegnete<lb/> der Fiſcher, ſo weiß ich ihm keinen beſſern<lb/> Stall anzuweiſen, als dieſe beſchattete Wieſe,<lb/> und kein beſſeres Futter, als das Gras, wel-<lb/> ches darauf waͤchſt. Euch ſelbſt aber will ich<lb/> gerne in meinem kleinen Hauſe mit Abend-<lb/> brod und Nachtlager bewirthen, ſo gut es<lb/> unſer Einer hat. — Der Ritter war damit<lb/> ganz wohl zufrieden, er ſtieg von ſeinem Roſſe,<lb/> welches die beiden gemeinſchaftlich losguͤrteten<lb/> und loszuͤgelten, und ließ es alsdann auf den<lb/> blumigen Anger hinlaufen, zu ſeinem Wirthe<lb/> ſprechend: haͤtt’ ich Euch auch minder gaſtlich<lb/> und wohlmeinend gefunden, mein lieber alter<lb/> Fiſcher, Ihr waͤret mich dennoch wohl fuͤr Heute<lb/> nicht wieder losgeworden, denn, wie ich ſehe,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0021]
fahren ſei, weshalb er auch ſeinen Hut ganz
ſittig vor dem naͤherkommenden Herrn abzog,
und gelaſſen bei ſeinen Netzen verblieb. Da
hielt der Ritter ſtille, und fragte, ob er wohl
mit ſeinem Pferde auf dieſe Nacht hier Unter-
kommen und Pflege finden koͤnne? — Was
Euer Pferd betrifft, lieber Herr, entgegnete
der Fiſcher, ſo weiß ich ihm keinen beſſern
Stall anzuweiſen, als dieſe beſchattete Wieſe,
und kein beſſeres Futter, als das Gras, wel-
ches darauf waͤchſt. Euch ſelbſt aber will ich
gerne in meinem kleinen Hauſe mit Abend-
brod und Nachtlager bewirthen, ſo gut es
unſer Einer hat. — Der Ritter war damit
ganz wohl zufrieden, er ſtieg von ſeinem Roſſe,
welches die beiden gemeinſchaftlich losguͤrteten
und loszuͤgelten, und ließ es alsdann auf den
blumigen Anger hinlaufen, zu ſeinem Wirthe
ſprechend: haͤtt’ ich Euch auch minder gaſtlich
und wohlmeinend gefunden, mein lieber alter
Fiſcher, Ihr waͤret mich dennoch wohl fuͤr Heute
nicht wieder losgeworden, denn, wie ich ſehe,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |