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Fouqué, Friedrich de la Motte: Undine, eine Erzählung. In: Die Jahreszeiten. Eine Vierteljahrsschrift für romantische Dichtungen, 1811, Frühlings-Heft, S. 1–189.

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Zweites Kapitel.

Auf welche Weise Undine zu dem Fischer gekom-
men war.



Huldbrand und der Fischer sprangen von ihren
Sitzen, und wollten dem zürnenden Mädchen
nach. Ehe sie aber an die Hüttenthür gelang-
ten, war Undine schon lange in dem wolkigen
Dunkel draußen verschwunden, und auch kein
Geräusch ihrer leichten Füße verrieth, wohin sie
ihren Lauf wohl gerichtet haben könne. Huld-
brand sah fragend nach seinem Wirthe; fast
kam es ihm vor, als sei die ganze liebliche Er-
scheinung, die so schnell in die Nacht wieder un-
tergetaucht war, nichts andres gewesen, als eine
Fortsetzung der wunderlichen Gebilde, die früher
im Forste ihr loses Spiel mit ihm getrieben hat-
ten, aber der alte Mann murmelte in seinen

Bart:

Zweites Kapitel.

Auf welche Weiſe Undine zu dem Fiſcher gekom-
men war.



Huldbrand und der Fiſcher ſprangen von ihren
Sitzen, und wollten dem zuͤrnenden Maͤdchen
nach. Ehe ſie aber an die Huͤttenthuͤr gelang-
ten, war Undine ſchon lange in dem wolkigen
Dunkel draußen verſchwunden, und auch kein
Geraͤuſch ihrer leichten Fuͤße verrieth, wohin ſie
ihren Lauf wohl gerichtet haben koͤnne. Huld-
brand ſah fragend nach ſeinem Wirthe; faſt
kam es ihm vor, als ſei die ganze liebliche Er-
ſcheinung, die ſo ſchnell in die Nacht wieder un-
tergetaucht war, nichts andres geweſen, als eine
Fortſetzung der wunderlichen Gebilde, die fruͤher
im Forſte ihr loſes Spiel mit ihm getrieben hat-
ten, aber der alte Mann murmelte in ſeinen

Bart:
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[16/0030] Zweites Kapitel. Auf welche Weiſe Undine zu dem Fiſcher gekom- men war. Huldbrand und der Fiſcher ſprangen von ihren Sitzen, und wollten dem zuͤrnenden Maͤdchen nach. Ehe ſie aber an die Huͤttenthuͤr gelang- ten, war Undine ſchon lange in dem wolkigen Dunkel draußen verſchwunden, und auch kein Geraͤuſch ihrer leichten Fuͤße verrieth, wohin ſie ihren Lauf wohl gerichtet haben koͤnne. Huld- brand ſah fragend nach ſeinem Wirthe; faſt kam es ihm vor, als ſei die ganze liebliche Er- ſcheinung, die ſo ſchnell in die Nacht wieder un- tergetaucht war, nichts andres geweſen, als eine Fortſetzung der wunderlichen Gebilde, die fruͤher im Forſte ihr loſes Spiel mit ihm getrieben hat- ten, aber der alte Mann murmelte in ſeinen Bart:

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Zitationshilfe: Fouqué, Friedrich de la Motte: Undine, eine Erzählung. In: Die Jahreszeiten. Eine Vierteljahrsschrift für romantische Dichtungen, 1811, Frühlings-Heft, S. 1–189, hier S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_undine_1811/30>, abgerufen am 21.11.2024.