Fouqué, Friedrich de la Motte: Undine, eine Erzählung. In: Die Jahreszeiten. Eine Vierteljahrsschrift für romantische Dichtungen, 1811, Frühlings-Heft, S. 1–189.das Geringste zu Leide. Wenn ich mich dann Gut, daß er fort ist, sagte der alte Fischer. das Geringſte zu Leide. Wenn ich mich dann Gut, daß er fort iſt, ſagte der alte Fiſcher. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0060" n="46"/> das Geringſte zu Leide. Wenn ich mich dann<lb/> bisweilen nach ihm umſah, merkte ich wohl, daß<lb/> das weiße, ſprudelnde Antlitz auf einem eben ſo<lb/> weißen, hoͤchſt rieſenmaͤßigen, Koͤrper ſaß. Manch-<lb/> mal dacht’ ich auch, als ſei ein wandelnder<lb/> Springbronn, aber ich konnte niemals recht dar-<lb/> uͤber zur Gewißheit kommen. Ermuͤdet gaben<lb/> Roß und Reiter dem treibenden, weißen Manne<lb/> nach, der uns immer mit dem Kopfe zunickte,<lb/> als wolle er ſagen; ſchon recht! ſchon recht! —<lb/> Und ſo ſind wir endlich an das Ende des Wal-<lb/> des hier heraus gekommen, wo ich Raſen und<lb/> Seefluth und Eure kleine Huͤtte ſah, und wo<lb/> der lange, weiße Mann verſchwand.</p><lb/> <p>Gut, daß er fort iſt, ſagte der alte Fiſcher.<lb/> und nun begann er davon zu ſprechen, wie ſein<lb/> Gaſt auf die beſte Weiſe wieder zu ſeinen Leu-<lb/> ten nach der Stadt zuruͤck gelangen koͤnne. Dar-<lb/> uͤber fing Undine an, ganz leiſe in ſich ſelbſt<lb/> hinein zu kichern. Huldbrand merkte es, und<lb/> ſagte: ich dachte, Du ſaͤheſt mich gern hier;<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [46/0060]
das Geringſte zu Leide. Wenn ich mich dann
bisweilen nach ihm umſah, merkte ich wohl, daß
das weiße, ſprudelnde Antlitz auf einem eben ſo
weißen, hoͤchſt rieſenmaͤßigen, Koͤrper ſaß. Manch-
mal dacht’ ich auch, als ſei ein wandelnder
Springbronn, aber ich konnte niemals recht dar-
uͤber zur Gewißheit kommen. Ermuͤdet gaben
Roß und Reiter dem treibenden, weißen Manne
nach, der uns immer mit dem Kopfe zunickte,
als wolle er ſagen; ſchon recht! ſchon recht! —
Und ſo ſind wir endlich an das Ende des Wal-
des hier heraus gekommen, wo ich Raſen und
Seefluth und Eure kleine Huͤtte ſah, und wo
der lange, weiße Mann verſchwand.
Gut, daß er fort iſt, ſagte der alte Fiſcher.
und nun begann er davon zu ſprechen, wie ſein
Gaſt auf die beſte Weiſe wieder zu ſeinen Leu-
ten nach der Stadt zuruͤck gelangen koͤnne. Dar-
uͤber fing Undine an, ganz leiſe in ſich ſelbſt
hinein zu kichern. Huldbrand merkte es, und
ſagte: ich dachte, Du ſaͤheſt mich gern hier;
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