Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.Der neunzehende Discurs/ sen derselbige Ptolemaeus/ an bemeldtem Orte/ zeiget. Aus solchemallen/ formirten sie den Schluß/ wie weit ein Kreis/ von dem andren/ wäre entfernet. Hierüber kan mein Herr sich/ nach Belieben/ mit dem Clavio/ weiter befragen: welcher es/ auf geometrische Art kunst-richtig ausführet. (a) Nachdem man denn also der Distantz eines Gestirns sich erkündi- Diesem gemäß/ schreibt Clavius: (d) Wenn die Distantz der Him- Distantz (a) Commentar. in [c]. 1. Sphaerae Joan. de Sacro Bosco p. 233. seq. (b) Si fiat, ut finus totus ad sinum anguli dati, ita distantia data ad aliud. (c) Lib. 12. Elem. Propos. 18. & 19. (*) Sunt in triplicata ratione suarum diametrorum. (d) Loc. c. p. m. 235.
Der neunzehende Discurs/ ſen derſelbige Ptolemæus/ an bemeldtem Orte/ zeiget. Aus ſolchemallen/ formirten ſie den Schluß/ wie weit ein Kreis/ von dem andren/ waͤre entfernet. Hieruͤber kan mein Herꝛ ſich/ nach Belieben/ mit dem Clavio/ weiter befragen: welcher es/ auf geometriſche Art kunſt-richtig ausfuͤhret. (a) Nachdem man denn alſo der Diſtantz eines Geſtirns ſich erkuͤndi- Dieſem gemaͤß/ ſchreibt Clavius: (d) Wenn die Diſtantz der Him- Diſtantz (a) Commentar. in [c]. 1. Sphæræ Joan. de Sacro Boſco p. 233. ſeq. (b) Si fiat, ut finus totus ad ſinum anguli dati, ita diſtantia data ad aliud. (c) Lib. 12. Elem. Propoſ. 18. & 19. (*) Sunt in triplicata ratione ſuarum diametrorum. (d) Loc. c. p. m. 235.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f1018" n="962"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der neunzehende Discurs/</hi></fw><lb/> ſen derſelbige Ptolem<hi rendition="#aq">æ</hi>us/ an bemeldtem Orte/ zeiget. Aus ſolchem<lb/> allen/ formirten ſie den Schluß/ wie weit ein Kreis/ von dem andren/<lb/> waͤre entfernet. Hieruͤber kan mein Herꝛ ſich/ nach Belieben/ mit dem<lb/> Clavio/ weiter befragen: welcher es/ auf geometriſche Art kunſt-richtig<lb/> ausfuͤhret. <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">Commentar. in <supplied>c</supplied>. 1. Sphæræ Joan. de Sacro Boſco p. 233. ſeq.</hi></note></p><lb/> <p>Nachdem man denn alſo der Diſtantz eines Geſtirns ſich erkuͤndi-<lb/> get/ wie auch deß Winckels/ welchen deſſelben ſcheinbarer Diameter gibt;<lb/> ſucht man ferner/ auf geometriſche Art/ <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">Si fiat, ut finus totus ad ſinum anguli dati, ita diſtantia data ad aliud.</hi></note> den recht-eigentlichen Halb-<lb/> Diameter/ und folgends den gantzen. Haben wir dieſen; ſo bemuͤhet<lb/> man ſich/ vorangeregter Maſſen/ um die Circumferentz deß groͤſſeſten<lb/> Zirckels/ und proportionirt es/ wie 7. zu 22. oder vielmehr wie 100. gegen<lb/> 314. denn alſo verhaͤlt ſich der Diameter/ gegen beſagtem Umkreis. Jſt<lb/> man/ mit dieſen beyden/ richtig: ſo ſolget die Erfindung der Feldung oder<lb/> flachen Jnhalts deß groͤſſeſten Zirckels/ und die <hi rendition="#aq">ſuperficies convexa</hi> oder<lb/> bauch-foͤrmige Auswendigkeit/ zuletzt der gantze koͤrperliche Jnhalt deß<lb/> Sterns. Wenn demnach die Proportion/ zwiſchen den rechten natuͤrli-<lb/> chen Diametris zweener Planeten/ oder eines Planetens und deß Erdbo-<lb/> dens/ bekandt: ſo wird die Proportion eines Planet-Koͤrpers gegen dem<lb/> andren/ oder gegen dem koͤrperlichen Jnhalt der Erden/ geſucht/ oder wie<lb/> offt die kleinere/ in der groͤſſeren Kugel/ enthalten ſey. Denn/ wie Eucli-<lb/> des lehret <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">Lib. 12. Elem. Propoſ.</hi> 18. & 19.</note> ſo haben die Kreiſe ein triplicirtes Geſchick/ zu ihren Diame-<lb/> tris <note place="foot" n="(*)"><hi rendition="#aq">Sunt in triplicata ratione ſuarum diametrorum.</hi></note> oder auch/ zu ihren Halb-Diametris: Wofern derhalben die<lb/> Proportion zwiſchen dem Diameter/ oder halben Diameter/ eines groͤſ-<lb/> ſern und kleinern Sterns/ zwie- oder mehrfaͤltig iſt/ und dieſelbe/ bis an den<lb/> vierdten Zahl-Satz/ alſo fortgehet 2. 4. 8. 16. ſo wird man daraus ab-<lb/> nehmen/ wie offt der kleinere Stern/ in dem groͤſſern/ begriffen/ und was/<lb/> unter ihnen/ fuͤr eine Proportion ſey; als nemlich in dem Exempel/ zu 16.<lb/> da deß groͤſſern Sterns Diameter doppelt groͤſſer/ denn deß kleinern ſei-<lb/> ner/ und alſo folgendlich der kleine 16. mal/ in dem groͤſſern Stern/ be-<lb/> griffen iſt.</p><lb/> <p>Dieſem gemaͤß/ ſchreibt Clavius: <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">Loc. c. p. m.</hi> 235.</note> Wenn die Diſtantz der Him-<lb/> mels-Kreiſe/ und die Mittel-Linien der Planeten/ oder andrer Sterne/<lb/> durch behoͤrige Jnſtrumente/ erforſchet worden; koͤnnen wir/ folgender<lb/> Maſſen/ die Groͤſſe der Geſtirn/ in Erfahrung bringen: Man duplirt die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Diſtantz</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [962/1018]
Der neunzehende Discurs/
ſen derſelbige Ptolemæus/ an bemeldtem Orte/ zeiget. Aus ſolchem
allen/ formirten ſie den Schluß/ wie weit ein Kreis/ von dem andren/
waͤre entfernet. Hieruͤber kan mein Herꝛ ſich/ nach Belieben/ mit dem
Clavio/ weiter befragen: welcher es/ auf geometriſche Art kunſt-richtig
ausfuͤhret. (a)
Nachdem man denn alſo der Diſtantz eines Geſtirns ſich erkuͤndi-
get/ wie auch deß Winckels/ welchen deſſelben ſcheinbarer Diameter gibt;
ſucht man ferner/ auf geometriſche Art/ (b) den recht-eigentlichen Halb-
Diameter/ und folgends den gantzen. Haben wir dieſen; ſo bemuͤhet
man ſich/ vorangeregter Maſſen/ um die Circumferentz deß groͤſſeſten
Zirckels/ und proportionirt es/ wie 7. zu 22. oder vielmehr wie 100. gegen
314. denn alſo verhaͤlt ſich der Diameter/ gegen beſagtem Umkreis. Jſt
man/ mit dieſen beyden/ richtig: ſo ſolget die Erfindung der Feldung oder
flachen Jnhalts deß groͤſſeſten Zirckels/ und die ſuperficies convexa oder
bauch-foͤrmige Auswendigkeit/ zuletzt der gantze koͤrperliche Jnhalt deß
Sterns. Wenn demnach die Proportion/ zwiſchen den rechten natuͤrli-
chen Diametris zweener Planeten/ oder eines Planetens und deß Erdbo-
dens/ bekandt: ſo wird die Proportion eines Planet-Koͤrpers gegen dem
andren/ oder gegen dem koͤrperlichen Jnhalt der Erden/ geſucht/ oder wie
offt die kleinere/ in der groͤſſeren Kugel/ enthalten ſey. Denn/ wie Eucli-
des lehret (c) ſo haben die Kreiſe ein triplicirtes Geſchick/ zu ihren Diame-
tris (*) oder auch/ zu ihren Halb-Diametris: Wofern derhalben die
Proportion zwiſchen dem Diameter/ oder halben Diameter/ eines groͤſ-
ſern und kleinern Sterns/ zwie- oder mehrfaͤltig iſt/ und dieſelbe/ bis an den
vierdten Zahl-Satz/ alſo fortgehet 2. 4. 8. 16. ſo wird man daraus ab-
nehmen/ wie offt der kleinere Stern/ in dem groͤſſern/ begriffen/ und was/
unter ihnen/ fuͤr eine Proportion ſey; als nemlich in dem Exempel/ zu 16.
da deß groͤſſern Sterns Diameter doppelt groͤſſer/ denn deß kleinern ſei-
ner/ und alſo folgendlich der kleine 16. mal/ in dem groͤſſern Stern/ be-
griffen iſt.
Dieſem gemaͤß/ ſchreibt Clavius: (d) Wenn die Diſtantz der Him-
mels-Kreiſe/ und die Mittel-Linien der Planeten/ oder andrer Sterne/
durch behoͤrige Jnſtrumente/ erforſchet worden; koͤnnen wir/ folgender
Maſſen/ die Groͤſſe der Geſtirn/ in Erfahrung bringen: Man duplirt die
Diſtantz
(a) Commentar. in c. 1. Sphæræ Joan. de Sacro Boſco p. 233. ſeq.
(b) Si fiat, ut finus totus ad ſinum anguli dati, ita diſtantia data ad aliud.
(c) Lib. 12. Elem. Propoſ. 18. & 19.
(*) Sunt in triplicata ratione ſuarum diametrorum.
(d) Loc. c. p. m. 235.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |