Francisci, Erasmus: Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt. Nürnberg, 1676.und derselben Fürbildung. lerley Erdgewächs/ in ihrem Samen/ und Früchte tragen/ das trägt dieErde alles in dem Wort Gottes. GOtt der HErr hat allerhand Thie- re auf Erden/ auch in der Lufft/ und im Wasser erschaffen/ und letztlich den Menschen aus der Erden gemacht/ und ihme mit seinem heiligen Wort seinen göttlichen Segen gegeben/ daß sie sollen wachsen/ sich mehren und den Erdbodem erfüllen. Diß alles hat das Wort Gottes von Schöpffung der Welt/ bis auf die gegenwärtige Stunde in allen Thieren/ und in dem Menschen gewircket/ daß allerley Thier und Menschen geboren/ ge- wachsen und gemehret/ auch der Erdbodem erfüllet worden. Das alles hat das Wort Gottes in den Thieren und Menschen bisher gewircket und noch: wo bleibt denn die Natur? Hieraus hat männiglich mit Grund der Warheit zu vernehmen/ weil alle dinge durch das Wort Gottes er- schaffen seynd/ daß sie durch dasselbige Wort in ihrem erschaffenen Lauff regieret/ angetrieben/ und geleitet werden. Wie denn auch die Lufft in dem Wort Gottes schwebet/ und durch die verordnete Engel Gottes ge- leitet wird/ wenn/ wohin und wie es Gott der HErr will/ wie auch aus Be- fehl Gottes durch Moysen in Egypten schwere Witterungen erreget und vollführet worden/ nach dem Willen Gottes/ denn GOtt der Herr und sonst niemand/ hat den Schlüssel zu der Witterung/ wie auch zu allen andern Dingen und Wirckungen/ die treibt er hinter oder für sich/ wie es ihm gefällt/ darinnen ihm niemand einige Hinderung zu fügen mag: da findet sich kein mithelffer: da reget sich keine Natur/ davon die Welt- Weisen sagen und schreiben/ dardurch sie gern die Leute blenden/ und in ih- re falsche Bücher locken wolten/ dafür sich aber die Kinder deß Lichtes sol- len wissen zu hüten. Jm ersten Hauptstück deß vierzehenden Buchs/ beweiset dieser Au- Wort C iij
und derſelben Fuͤrbildung. lerley Erdgewaͤchs/ in ihrem Samen/ und Fruͤchte tragen/ das traͤgt dieErde alles in dem Wort Gottes. GOtt der HErꝛ hat allerhand Thie- re auf Erden/ auch in der Lufft/ und im Waſſer erſchaffen/ und letztlich den Menſchen aus der Erden gemacht/ und ihme mit ſeinem heiligen Wort ſeinen goͤttlichen Segen gegeben/ daß ſie ſollen wachſen/ ſich mehren und den Erdbodem erfuͤllen. Diß alles hat das Wort Gottes von Schoͤpffung der Welt/ bis auf die gegenwaͤrtige Stunde in allen Thieren/ und in dem Menſchen gewircket/ daß allerley Thier und Menſchen geboren/ ge- wachſen und gemehret/ auch der Erdbodem erfuͤllet worden. Das alles hat das Wort Gottes in den Thieren und Menſchen bisher gewircket und noch: wo bleibt denn die Natur? Hieraus hat maͤnniglich mit Grund der Warheit zu vernehmen/ weil alle dinge durch das Wort Gottes er- ſchaffen ſeynd/ daß ſie durch daſſelbige Wort in ihrem erſchaffenen Lauff regieret/ angetrieben/ und geleitet werden. Wie denn auch die Lufft in dem Wort Gottes ſchwebet/ und durch die verordnete Engel Gottes ge- leitet wird/ wenn/ wohin und wie es Gott der HErꝛ will/ wie auch aus Be- fehl Gottes durch Moyſen in Egypten ſchwere Witterungen erreget und vollfuͤhret worden/ nach dem Willen Gottes/ denn GOtt der Herꝛ und ſonſt niemand/ hat den Schluͤſſel zu der Witterung/ wie auch zu allen andern Dingen und Wirckungen/ die treibt er hinter oder fuͤr ſich/ wie es ihm gefaͤllt/ darinnen ihm niemand einige Hinderung zu fuͤgen mag: da findet ſich kein mithelffer: da reget ſich keine Natur/ davon die Welt- Weiſen ſagen und ſchreiben/ dardurch ſie gern die Leute blenden/ und in ih- re falſche Buͤcher locken wolten/ dafuͤr ſich aber die Kinder deß Lichtes ſol- len wiſſen zu huͤten. Jm erſten Hauptſtuͤck deß vierzehenden Buchs/ beweiſet dieſer Au- Wort C iij
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0043" n="21"/><fw place="top" type="header">und derſelben Fuͤrbildung.</fw><lb/> lerley Erdgewaͤchs/ in ihrem Samen/ und Fruͤchte tragen/ das traͤgt die<lb/> Erde alles in dem Wort Gottes. GOtt der HErꝛ hat allerhand Thie-<lb/> re auf Erden/ auch in der Lufft/ und im Waſſer erſchaffen/ und letztlich den<lb/> Menſchen aus der Erden gemacht/ und ihme mit ſeinem heiligen Wort<lb/> ſeinen goͤttlichen Segen gegeben/ daß ſie ſollen wachſen/ ſich mehren und<lb/> den Erdbodem erfuͤllen. Diß alles hat das Wort Gottes von Schoͤpffung<lb/> der Welt/ bis auf die gegenwaͤrtige Stunde in allen Thieren/ und in<lb/> dem Menſchen gewircket/ daß allerley Thier und Menſchen geboren/ ge-<lb/> wachſen und gemehret/ auch der Erdbodem erfuͤllet worden. Das alles<lb/> hat das Wort Gottes in den Thieren und Menſchen bisher gewircket<lb/> und noch: wo bleibt denn die Natur? Hieraus hat maͤnniglich mit Grund<lb/> der Warheit zu vernehmen/ weil alle dinge durch das Wort Gottes er-<lb/> ſchaffen ſeynd/ daß ſie durch daſſelbige Wort in ihrem erſchaffenen Lauff<lb/> regieret/ angetrieben/ und geleitet werden. Wie denn auch die Lufft in<lb/> dem Wort Gottes ſchwebet/ und durch die verordnete Engel Gottes ge-<lb/> leitet wird/ wenn/ wohin und wie es Gott der HErꝛ will/ wie auch aus Be-<lb/> fehl Gottes durch Moyſen in Egypten ſchwere Witterungen erreget und<lb/> vollfuͤhret worden/ nach dem Willen Gottes/ denn GOtt der Herꝛ und<lb/> ſonſt niemand/ hat den Schluͤſſel zu der Witterung/ wie auch zu allen<lb/> andern Dingen und Wirckungen/ die treibt er hinter oder fuͤr ſich/ wie<lb/> es ihm gefaͤllt/ darinnen ihm niemand einige Hinderung zu fuͤgen mag:<lb/> da findet ſich kein mithelffer: da reget ſich keine Natur/ davon die Welt-<lb/> Weiſen ſagen und ſchreiben/ dardurch ſie gern die Leute blenden/ und in ih-<lb/> re falſche Buͤcher locken wolten/ dafuͤr ſich aber die Kinder deß Lichtes ſol-<lb/> len wiſſen zu huͤten.</p><lb/> <p>Jm erſten Hauptſtuͤck deß vierzehenden Buchs/ beweiſet dieſer Au-<lb/> thor/ das Wort <hi rendition="#fr">werde!</hi> ſey <hi rendition="#fr">Chriſtus</hi> der Herꝛ: von welchem einigem<lb/> Worte alle Dinge in ihr Weſen gebracht worden/ dadurch alle Dinge re-<lb/> giert werden/ dem alle Dinge Gehorſam leiſten/ vom dem alle Dinge ihr<lb/> Liecht/ Leben/ und Unterhaltung/ haben/ dem auch alle Dinge unterworf-<lb/> fen ſind. Und zwar/ es ſind die Worte faſt ſchoͤn/ ſo er unweit hernach<lb/> gebraucht: <hi rendition="#fr">Unter andren unausſprechlichen Dingen/ ſo diß Wort<lb/> mit ſich bringt/ iſt auch diß begriffen/ daß darunter iſt der ewige<lb/> Will Gottes deß Vatters.</hi> Denn da Er/ aus ſeinem ewigen Raht/ <hi rendition="#fr">hat<lb/> wollen/ die Welt erſchaffen; hat Er diß Wort/ Es Werde! aus-<lb/> geſprochen/ und iſt alſobald ſein Will geſchehen; daß in einem<lb/> Augenblick/</hi> ſo viel uͤbergroſſe Stuͤck <hi rendition="#fr">aus Nichts worden/ deme<lb/> auch das/ was nicht geweſen iſt/ Gehorſam geleiſter/ und ein<lb/> Weſen worden iſt. Daraus iſt nun offenbar/ daß/ unter dem</hi><lb/> <fw place="bottom" type="sig">C iij</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Wort</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [21/0043]
und derſelben Fuͤrbildung.
lerley Erdgewaͤchs/ in ihrem Samen/ und Fruͤchte tragen/ das traͤgt die
Erde alles in dem Wort Gottes. GOtt der HErꝛ hat allerhand Thie-
re auf Erden/ auch in der Lufft/ und im Waſſer erſchaffen/ und letztlich den
Menſchen aus der Erden gemacht/ und ihme mit ſeinem heiligen Wort
ſeinen goͤttlichen Segen gegeben/ daß ſie ſollen wachſen/ ſich mehren und
den Erdbodem erfuͤllen. Diß alles hat das Wort Gottes von Schoͤpffung
der Welt/ bis auf die gegenwaͤrtige Stunde in allen Thieren/ und in
dem Menſchen gewircket/ daß allerley Thier und Menſchen geboren/ ge-
wachſen und gemehret/ auch der Erdbodem erfuͤllet worden. Das alles
hat das Wort Gottes in den Thieren und Menſchen bisher gewircket
und noch: wo bleibt denn die Natur? Hieraus hat maͤnniglich mit Grund
der Warheit zu vernehmen/ weil alle dinge durch das Wort Gottes er-
ſchaffen ſeynd/ daß ſie durch daſſelbige Wort in ihrem erſchaffenen Lauff
regieret/ angetrieben/ und geleitet werden. Wie denn auch die Lufft in
dem Wort Gottes ſchwebet/ und durch die verordnete Engel Gottes ge-
leitet wird/ wenn/ wohin und wie es Gott der HErꝛ will/ wie auch aus Be-
fehl Gottes durch Moyſen in Egypten ſchwere Witterungen erreget und
vollfuͤhret worden/ nach dem Willen Gottes/ denn GOtt der Herꝛ und
ſonſt niemand/ hat den Schluͤſſel zu der Witterung/ wie auch zu allen
andern Dingen und Wirckungen/ die treibt er hinter oder fuͤr ſich/ wie
es ihm gefaͤllt/ darinnen ihm niemand einige Hinderung zu fuͤgen mag:
da findet ſich kein mithelffer: da reget ſich keine Natur/ davon die Welt-
Weiſen ſagen und ſchreiben/ dardurch ſie gern die Leute blenden/ und in ih-
re falſche Buͤcher locken wolten/ dafuͤr ſich aber die Kinder deß Lichtes ſol-
len wiſſen zu huͤten.
Jm erſten Hauptſtuͤck deß vierzehenden Buchs/ beweiſet dieſer Au-
thor/ das Wort werde! ſey Chriſtus der Herꝛ: von welchem einigem
Worte alle Dinge in ihr Weſen gebracht worden/ dadurch alle Dinge re-
giert werden/ dem alle Dinge Gehorſam leiſten/ vom dem alle Dinge ihr
Liecht/ Leben/ und Unterhaltung/ haben/ dem auch alle Dinge unterworf-
fen ſind. Und zwar/ es ſind die Worte faſt ſchoͤn/ ſo er unweit hernach
gebraucht: Unter andren unausſprechlichen Dingen/ ſo diß Wort
mit ſich bringt/ iſt auch diß begriffen/ daß darunter iſt der ewige
Will Gottes deß Vatters. Denn da Er/ aus ſeinem ewigen Raht/ hat
wollen/ die Welt erſchaffen; hat Er diß Wort/ Es Werde! aus-
geſprochen/ und iſt alſobald ſein Will geſchehen; daß in einem
Augenblick/ ſo viel uͤbergroſſe Stuͤck aus Nichts worden/ deme
auch das/ was nicht geweſen iſt/ Gehorſam geleiſter/ und ein
Weſen worden iſt. Daraus iſt nun offenbar/ daß/ unter dem
Wort
C iij
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |