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Francisci, Erasmus: Schau- und Ehren-Platz Schriftlicher Tapfferkeit. Nürnberg, 1684.

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Theil auch/ auf den Bäumen/ darauf sie von den Pferden / gestiegen waren/ erschossen worden/ und der Rest/ unter die Discretion der erbitterten Bauren/ gerahten.

(Wiewol ich sehr in Zweifel stehe/ ob Megiserus allhie nicht/ aus einem/ Zwey-Treffen / mache/ und dieses letzte Pfaltzgräfliche eben das jenige sey/ welches er schon vorhin Anfangs/ bey Leuersdorff/ oder Leopoldsdorff/ unter dem Gebirge/ beschrieben.)

Man hat ihnen auch/ wie er ferner meldet/ bey fünffhunder Christen/ Weiber und Kinder / welche mehrentheils beschädigt gewest/ und über drey tausend Pferde/ samt vielem Plunder/ abgedrungen. Sie haben sich aber männlich und hart gewehrt/ auch die Spiesse und Schwerter der Unfrigen/ wenn sie schon ihnen im Keibe gesteckt/ ergriffen / zerbrochen/ und damit die Pferde gestochen/ wodurch viel gute Rosse dem Cazianer/ dem Matthias von Schulenburg und andern/ verderbt worden. Sonst seynd von unsern Leuten / nicht über zehen/ todt geblieben: Doch viele verwundet: ausgesetzt obberührte Spannier.

Da nun Suldan Solimann/ durch das blosse Gerücht deß Römisch-Käyserlichem Anzugs/ wie ein reissendes Thier durch den Geruch deß Jägers/ aus Ungarn wider zuruck getrieben worden; gieng Gritti im Jahr 1534. wiederum/ mit 2000. Reuslern/ und tausend Fuß-Knechten/ nach Ungarn/ und ließ den Siebenbürgischen Land-Pfleger Cibacum/ der ihm Ehren halben/ ohn Besorgung einiges Ubels/ entgegen kam/ wider gegebenes Geleit / erwürgen. Hierauf zogen deß Cibaci nechste Freunde/ und andre Siebenbürgische Herren / eiligst einige Völcker zusammen/ und belagerten ihn in der Stadt Medgyes (oder Medwesch) welche Stadt sie endlich auch einließ. Da wurden seine Türcken allesämtlich nidergemacht; Gritti aber/ nebst seinen beyden Kindern/ gefangen/ und zugleich nunmehr der weitschweiffende Hochmut dieses ehrsüchtigen Bastards gehefftet. Er war/ von Constantinopel/ ausgezogen/ Ungarn/ als ein Reichs-Gubernator/ dem Könige Johann zum Nachtheil/ zu regieren/ das ist/ zu verderben/ unter dem Schein dasselbe in einen sicheren Stand zu setzen; und wuste nicht/ daß er selber dem Verderben entgegen eilete.

Einer aus den Siebenbürgischen Herren/ Namens Mailath, ließ ihm/ gleich deß andern Morgens frühe/ die Arme abhauen; hernach/ um den Mittag/ die Füsse; und zu Abends/ den Kopff. Die Siebenbürgische Herren/ und Freunde deß Cibaci tauchten ihre Kleider in sein Blut/ zur Gedächtniß der geübten Rache. Seine zween Söhne unter welchen der ältere/ zum reichen Priesterthum zu Erla/ bestimmt war/ überantwortete man den Moldauern/ welche alle beyde ums Leben gebracht. Da empfing die Welt ein Schau- und Lehr-Spiel/ was die Aufwieglung deß allgemeinen Christen-Feinds endlich für einen Lohn zu

Megiserus/ in der Kärnterischen Chronic.

Theil auch/ auf den Bäumen/ darauf sie von den Pferden / gestiegen waren/ erschossen worden/ und der Rest/ unter die Discretion der erbitterten Bauren/ gerahten.

(Wiewol ich sehr in Zweifel stehe/ ob Megiserus allhie nicht/ aus einem/ Zwey-Treffen / mache/ und dieses letzte Pfaltzgräfliche eben das jenige sey/ welches er schon vorhin Anfangs/ bey Leuersdorff/ oder Leopoldsdorff/ unter dem Gebirge/ beschrieben.)

Man hat ihnen auch/ wie er ferner meldet/ bey fünffhunder Christen/ Weiber und Kinder / welche mehrentheils beschädigt gewest/ und über drey tausend Pferde/ samt vielem Plunder/ abgedrungen. Sie haben sich aber männlich und hart gewehrt/ auch die Spiesse und Schwerter der Unfrigen/ wenn sie schon ihnen im Keibe gesteckt/ ergriffen / zerbrochen/ und damit die Pferde gestochen/ wodurch viel gute Rosse dem Cazianer/ dem Matthias von Schulenburg und andern/ verderbt worden. Sonst seynd von unsern Leuten / nicht über zehen/ todt geblieben: Doch viele verwundet: ausgesetzt obberührte Spannier.

Da nun Suldan Solimann/ durch das blosse Gerücht deß Römisch-Käyserlichem Anzugs/ wie ein reissendes Thier durch den Geruch deß Jägers/ aus Ungarn wider zuruck getrieben worden; gieng Gritti im Jahr 1534. wiederum/ mit 2000. Reuslern/ und tausend Fuß-Knechten/ nach Ungarn/ und ließ den Siebenbürgischen Land-Pfleger Cibacum/ der ihm Ehren halben/ ohn Besorgung einiges Ubels/ entgegen kam/ wider gegebenes Geleit / erwürgen. Hierauf zogen deß Cibaci nechste Freunde/ und andre Siebenbürgische Herren / eiligst einige Völcker zusammen/ und belagerten ihn in der Stadt Medgyes (oder Medwesch) welche Stadt sie endlich auch einließ. Da wurden seine Türcken allesämtlich nidergemacht; Gritti aber/ nebst seinen beyden Kindern/ gefangen/ und zugleich nunmehr der weitschweiffende Hochmut dieses ehrsüchtigen Bastards gehefftet. Er war/ von Constantinopel/ ausgezogen/ Ungarn/ als ein Reichs-Gubernator/ dem Könige Johann zum Nachtheil/ zu regieren/ das ist/ zu verderben/ unter dem Schein dasselbe in einen sicheren Stand zu setzen; und wuste nicht/ daß er selber dem Verderben entgegen eilete.

Einer aus den Siebenbürgischen Herren/ Namens Mailath, ließ ihm/ gleich deß andern Morgens frühe/ die Arme abhauen; hernach/ um den Mittag/ die Füsse; und zu Abends/ den Kopff. Die Siebenbürgische Herren/ und Freunde deß Cibaci tauchten ihre Kleider in sein Blut/ zur Gedächtniß der geübten Rache. Seine zween Söhne unter welchen der ältere/ zum reichen Priesterthum zu Erla/ bestimmt war/ überantwortete man den Moldauern/ welche alle beyde ums Leben gebracht. Da empfing die Welt ein Schau- und Lehr-Spiel/ was die Aufwieglung deß allgemeinen Christen-Feinds endlich für einen Lohn zu

Megiserus/ in der Kärnterischen Chronic.
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Theil auch/ auf den Bäumen/ darauf sie von den Pferden /            gestiegen waren/ erschossen worden/ und der Rest/ unter die Discretion der erbitterten            Bauren/ gerahten.</p>
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        <p>Man hat ihnen auch/ wie er ferner meldet/ bey fünffhunder Christen/ Weiber und Kinder           / welche mehrentheils beschädigt gewest/ und über drey tausend Pferde/ samt vielem            Plunder/ abgedrungen. Sie haben sich aber männlich und hart gewehrt/ auch die Spiesse            und Schwerter der Unfrigen/ wenn sie schon ihnen im Keibe gesteckt/ ergriffen /            zerbrochen/ und damit die Pferde gestochen/ wodurch viel gute Rosse dem Cazianer/ dem            Matthias von Schulenburg und andern/ verderbt worden. Sonst seynd von unsern Leuten /            nicht über zehen/ todt geblieben: Doch viele verwundet: ausgesetzt obberührte Spannier.              <note place="foot">Megiserus/ in der Kärnterischen Chronic.</note></p>
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        <p>Einer aus den Siebenbürgischen Herren/ Namens Mailath, ließ ihm/ gleich deß andern            Morgens frühe/ die Arme abhauen; hernach/ um den Mittag/ die Füsse; und zu Abends/ den            Kopff. Die Siebenbürgische Herren/ und Freunde deß Cibaci tauchten ihre Kleider in sein            Blut/ zur Gedächtniß der geübten Rache. Seine zween Söhne unter welchen der ältere/ zum            reichen Priesterthum zu Erla/ bestimmt war/ überantwortete man den Moldauern/ welche            alle beyde ums Leben gebracht. Da empfing die Welt ein Schau- und Lehr-Spiel/ was die            Aufwieglung deß allgemeinen Christen-Feinds endlich für einen Lohn zu
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[199/0207] Theil auch/ auf den Bäumen/ darauf sie von den Pferden / gestiegen waren/ erschossen worden/ und der Rest/ unter die Discretion der erbitterten Bauren/ gerahten. (Wiewol ich sehr in Zweifel stehe/ ob Megiserus allhie nicht/ aus einem/ Zwey-Treffen / mache/ und dieses letzte Pfaltzgräfliche eben das jenige sey/ welches er schon vorhin Anfangs/ bey Leuersdorff/ oder Leopoldsdorff/ unter dem Gebirge/ beschrieben.) Man hat ihnen auch/ wie er ferner meldet/ bey fünffhunder Christen/ Weiber und Kinder / welche mehrentheils beschädigt gewest/ und über drey tausend Pferde/ samt vielem Plunder/ abgedrungen. Sie haben sich aber männlich und hart gewehrt/ auch die Spiesse und Schwerter der Unfrigen/ wenn sie schon ihnen im Keibe gesteckt/ ergriffen / zerbrochen/ und damit die Pferde gestochen/ wodurch viel gute Rosse dem Cazianer/ dem Matthias von Schulenburg und andern/ verderbt worden. Sonst seynd von unsern Leuten / nicht über zehen/ todt geblieben: Doch viele verwundet: ausgesetzt obberührte Spannier. Da nun Suldan Solimann/ durch das blosse Gerücht deß Römisch-Käyserlichem Anzugs/ wie ein reissendes Thier durch den Geruch deß Jägers/ aus Ungarn wider zuruck getrieben worden; gieng Gritti im Jahr 1534. wiederum/ mit 2000. Reuslern/ und tausend Fuß-Knechten/ nach Ungarn/ und ließ den Siebenbürgischen Land-Pfleger Cibacum/ der ihm Ehren halben/ ohn Besorgung einiges Ubels/ entgegen kam/ wider gegebenes Geleit / erwürgen. Hierauf zogen deß Cibaci nechste Freunde/ und andre Siebenbürgische Herren / eiligst einige Völcker zusammen/ und belagerten ihn in der Stadt Medgyes (oder Medwesch) welche Stadt sie endlich auch einließ. Da wurden seine Türcken allesämtlich nidergemacht; Gritti aber/ nebst seinen beyden Kindern/ gefangen/ und zugleich nunmehr der weitschweiffende Hochmut dieses ehrsüchtigen Bastards gehefftet. Er war/ von Constantinopel/ ausgezogen/ Ungarn/ als ein Reichs-Gubernator/ dem Könige Johann zum Nachtheil/ zu regieren/ das ist/ zu verderben/ unter dem Schein dasselbe in einen sicheren Stand zu setzen; und wuste nicht/ daß er selber dem Verderben entgegen eilete. Einer aus den Siebenbürgischen Herren/ Namens Mailath, ließ ihm/ gleich deß andern Morgens frühe/ die Arme abhauen; hernach/ um den Mittag/ die Füsse; und zu Abends/ den Kopff. Die Siebenbürgische Herren/ und Freunde deß Cibaci tauchten ihre Kleider in sein Blut/ zur Gedächtniß der geübten Rache. Seine zween Söhne unter welchen der ältere/ zum reichen Priesterthum zu Erla/ bestimmt war/ überantwortete man den Moldauern/ welche alle beyde ums Leben gebracht. Da empfing die Welt ein Schau- und Lehr-Spiel/ was die Aufwieglung deß allgemeinen Christen-Feinds endlich für einen Lohn zu Megiserus/ in der Kärnterischen Chronic.

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Zitationshilfe: Francisci, Erasmus: Schau- und Ehren-Platz Schriftlicher Tapfferkeit. Nürnberg, 1684, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/franciscus_schauplatz_1684/207>, abgerufen am 24.11.2024.