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François, Louise von: Die letzte Reckenburgerin. Bd. 2. Berlin, 1871.

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mit ihm eine recognoscirende, weit überlegene feind¬
liche Jägerabtheilung attakirt. Nach hartnäckigem
Kampfe war sie niedergehauen und gefangen worden.
Dem Prinzen aber, der auch nicht einen Flüchtigen
entkommen lassen wollte, stürzte während der Verfol¬
gung auf dem vom Regen durchweichten Boden das
Pferd. Er trug eine Verstauchung davon, die sich bei
mangelnder Pflege entzündete und ihn wochenlang in
einer armseligen Bauernhütte festhielt.

"Wie er knirschte," so sagte der Correspondent,
"wie er wetterte, zurückbleiben zu müssen, während die
Armee die Ardennenfestungen in ihre Hand bekam --
nun Ihr könnt es Euch denken, Ihr kennt ihn ja!
Wie er aber schäumte während des unbegreiflichen acht¬
tägigen Halts vor den schwachbesetzten Argonnenpässen
-- nein, das könnt Ihr Euch nicht denken, trotzdem
Ihr ihn kennt! Wäre das Commando doch in des
Königs Hand! Gottlob jedoch, sein ritterlicher Sinn
hat über die alte Schulweisheit gesiegt und unser
leichtes Glück bei Croix aux bois und Grandpre,
wo diese Freiheitshelden Reißaus nahmen wie die
Hasen, wird auch unserem Serenissimus Cunctator
eine Fackel aufgesteckt haben, welche den Weg nach
Paris beleuchten soll. Die Armee ist in vollem

mit ihm eine recognoscirende, weit überlegene feind¬
liche Jägerabtheilung attakirt. Nach hartnäckigem
Kampfe war ſie niedergehauen und gefangen worden.
Dem Prinzen aber, der auch nicht einen Flüchtigen
entkommen laſſen wollte, ſtürzte während der Verfol¬
gung auf dem vom Regen durchweichten Boden das
Pferd. Er trug eine Verſtauchung davon, die ſich bei
mangelnder Pflege entzündete und ihn wochenlang in
einer armſeligen Bauernhütte feſthielt.

„Wie er knirſchte,“ ſo ſagte der Correſpondent,
„wie er wetterte, zurückbleiben zu müſſen, während die
Armee die Ardennenfeſtungen in ihre Hand bekam —
nun Ihr könnt es Euch denken, Ihr kennt ihn ja!
Wie er aber ſchäumte während des unbegreiflichen acht¬
tägigen Halts vor den ſchwachbeſetzten Argonnenpäſſen
— nein, das könnt Ihr Euch nicht denken, trotzdem
Ihr ihn kennt! Wäre das Commando doch in des
Königs Hand! Gottlob jedoch, ſein ritterlicher Sinn
hat über die alte Schulweisheit geſiegt und unſer
leichtes Glück bei Croix aux bois und Grandpré,
wo dieſe Freiheitshelden Reißaus nahmen wie die
Haſen, wird auch unſerem Sereniſſimus Cunctator
eine Fackel aufgeſteckt haben, welche den Weg nach
Paris beleuchten ſoll. Die Armee iſt in vollem

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[6/0010] mit ihm eine recognoscirende, weit überlegene feind¬ liche Jägerabtheilung attakirt. Nach hartnäckigem Kampfe war ſie niedergehauen und gefangen worden. Dem Prinzen aber, der auch nicht einen Flüchtigen entkommen laſſen wollte, ſtürzte während der Verfol¬ gung auf dem vom Regen durchweichten Boden das Pferd. Er trug eine Verſtauchung davon, die ſich bei mangelnder Pflege entzündete und ihn wochenlang in einer armſeligen Bauernhütte feſthielt. „Wie er knirſchte,“ ſo ſagte der Correſpondent, „wie er wetterte, zurückbleiben zu müſſen, während die Armee die Ardennenfeſtungen in ihre Hand bekam — nun Ihr könnt es Euch denken, Ihr kennt ihn ja! Wie er aber ſchäumte während des unbegreiflichen acht¬ tägigen Halts vor den ſchwachbeſetzten Argonnenpäſſen — nein, das könnt Ihr Euch nicht denken, trotzdem Ihr ihn kennt! Wäre das Commando doch in des Königs Hand! Gottlob jedoch, ſein ritterlicher Sinn hat über die alte Schulweisheit geſiegt und unſer leichtes Glück bei Croix aux bois und Grandpré, wo dieſe Freiheitshelden Reißaus nahmen wie die Haſen, wird auch unſerem Sereniſſimus Cunctator eine Fackel aufgeſteckt haben, welche den Weg nach Paris beleuchten ſoll. Die Armee iſt in vollem

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Zitationshilfe: François, Louise von: Die letzte Reckenburgerin. Bd. 2. Berlin, 1871, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/francois_reckenburgerin02_1871/10>, abgerufen am 21.11.2024.