François, Louise von: Die letzte Reckenburgerin. Bd. 2. Berlin, 1871.die Sache so rasch zum letzten Abschlusse geführt wer¬ "Ich werde mir nun erlauben, diese Darstellung -- "Am Freitag Abend sitzen wir still beieinander. -- "Er schüttelte mir die Hand und küßte die mei¬ die Sache ſo raſch zum letzten Abſchluſſe geführt wer¬ „Ich werde mir nun erlauben, dieſe Darſtellung — „Am Freitag Abend ſitzen wir ſtill beieinander. — „Er ſchüttelte mir die Hand und küßte die mei¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0083" n="79"/> die Sache ſo raſch zum letzten Abſchluſſe geführt wer¬<lb/> den konnte.</p><lb/> <p>„Ich werde mir nun erlauben, dieſe Darſtellung<lb/> möglichſt exact mit Ihres Herrn Vaters eignen Wor¬<lb/> ten zu geben; die Schlußfolgerung aber Ihnen ſelbſt<lb/> überlaſſen, Fräulein Hardine.</p><lb/> <p>— „Am Freitag Abend ſitzen wir ſtill beieinander.<lb/> Meine Frau ſpinnt, ich rauche. Da hören wir das<lb/> Hausthor unter einem kurzen, knackenden Druck ſich<lb/> öffnen und wieder ſchließen, hören einen raſchen, ela¬<lb/> ſtiſchen Schritt im Flur, drei klopfende Schläge wie mit<lb/> einem Hämmerchen an der Stubenthür. Der Druck,<lb/> der Schritt, das Klopfen ſind uns alte Bekannte.<lb/> Mir entfällt die Pfeife, Adelheiden der Faden: „Fa¬<lb/> ber!“ rufen wir aus einem Munde, und mit dem<lb/> Namen ſteht auch ſchon der Mann uns gegenüber.<lb/> Nicht mehr der Feldſcheer von Anno neunzig, auch<lb/> nicht mehr blos der Doctor aus den Schanzen vor<lb/> Mainz: ein capitaler Mann, ein gemachter Mann auf<lb/> den erſten Blick; aber auf den erſten Blick auch noch<lb/> leibhaftig der alte Mosjö Per—ſ<hi rendition="#aq">é</hi>. —</p><lb/> <p>— „Er ſchüttelte mir die Hand und küßte die mei¬<lb/> ner Frau mit dem Air eines jener armen Marquis,<lb/> deren Köpfe er zu Dutzenden hat rollen ſehen. Den¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [79/0083]
die Sache ſo raſch zum letzten Abſchluſſe geführt wer¬
den konnte.
„Ich werde mir nun erlauben, dieſe Darſtellung
möglichſt exact mit Ihres Herrn Vaters eignen Wor¬
ten zu geben; die Schlußfolgerung aber Ihnen ſelbſt
überlaſſen, Fräulein Hardine.
— „Am Freitag Abend ſitzen wir ſtill beieinander.
Meine Frau ſpinnt, ich rauche. Da hören wir das
Hausthor unter einem kurzen, knackenden Druck ſich
öffnen und wieder ſchließen, hören einen raſchen, ela¬
ſtiſchen Schritt im Flur, drei klopfende Schläge wie mit
einem Hämmerchen an der Stubenthür. Der Druck,
der Schritt, das Klopfen ſind uns alte Bekannte.
Mir entfällt die Pfeife, Adelheiden der Faden: „Fa¬
ber!“ rufen wir aus einem Munde, und mit dem
Namen ſteht auch ſchon der Mann uns gegenüber.
Nicht mehr der Feldſcheer von Anno neunzig, auch
nicht mehr blos der Doctor aus den Schanzen vor
Mainz: ein capitaler Mann, ein gemachter Mann auf
den erſten Blick; aber auf den erſten Blick auch noch
leibhaftig der alte Mosjö Per—ſé. —
— „Er ſchüttelte mir die Hand und küßte die mei¬
ner Frau mit dem Air eines jener armen Marquis,
deren Köpfe er zu Dutzenden hat rollen ſehen. Den¬
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