Freiligrath, Ferdinand: Ça ira! Herisau, 1846."Tief unten aber, in der Nacht und in der Arbeit dunkelm Schoos, Tief unten, von der Noth gespornt, da schür' und schmied' ich mir mein Loos! Nicht meines nur, auch Deines, Herr! Wer hält die Räder Dir im Takt, Wenn nicht mit schwielenharter Faust der Heizer seine Eisen packt? "Du bist viel weniger ein Zeus, als ich, o König, ein Titan! Beherrsch' ich nicht, auf dem Du gehst, den all- zeit kochenden Vulkan? Es liegt an mir: -- Ein Ruck von mir, Ein Schlag von mir zu dieser Frist, Und siehe, das Gebäude stürzt, von welchem Du die Spitze bist! „Tief unten aber, in der Nacht und in der Arbeit dunkelm Schoos, Tief unten, von der Noth geſpornt, da ſchür’ und ſchmied’ ich mir mein Loos! Nicht meines nur, auch Deines, Herr! Wer hält die Räder Dir im Takt, Wenn nicht mit ſchwielenharter Fauſt der Heizer ſeine Eiſen packt? „Du biſt viel weniger ein Zeus, als ich, o König, ein Titan! Beherrſch’ ich nicht, auf dem Du gehſt, den all- zeit kochenden Vulkan? Es liegt an mir: — Ein Ruck von mir, Ein Schlag von mir zu dieſer Friſt, Und ſiehe, das Gebäude ſtürzt, von welchem Du die Spitze biſt! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0035" n="27"/> <lg n="8"> <l>„Tief unten aber, in der Nacht und in der Arbeit</l><lb/> <l>dunkelm Schoos,</l><lb/> <l>Tief unten, von der Noth geſpornt, da ſchür’ und</l><lb/> <l>ſchmied’ <hi rendition="#g">ich</hi> mir mein Loos!</l><lb/> <l>Nicht meines nur, auch Deines, Herr! Wer hält</l><lb/> <l>die Räder Dir im Takt,</l><lb/> <l>Wenn nicht mit ſchwielenharter Fauſt der Heizer</l><lb/> <l>ſeine Eiſen packt?</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>„Du biſt viel weniger ein Zeus, als ich, o König,</l><lb/> <l>ein Titan!</l><lb/> <l>Beherrſch’ ich nicht, auf dem Du gehſt, den all-</l><lb/> <l>zeit kochenden Vulkan?</l><lb/> <l>Es liegt an mir: — Ein Ruck von mir, Ein</l><lb/> <l>Schlag von mir zu dieſer Friſt,</l><lb/> <l>Und ſiehe, das Gebäude ſtürzt, von welchem Du</l><lb/> <l>die Spitze biſt!</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [27/0035]
„Tief unten aber, in der Nacht und in der Arbeit
dunkelm Schoos,
Tief unten, von der Noth geſpornt, da ſchür’ und
ſchmied’ ich mir mein Loos!
Nicht meines nur, auch Deines, Herr! Wer hält
die Räder Dir im Takt,
Wenn nicht mit ſchwielenharter Fauſt der Heizer
ſeine Eiſen packt?
„Du biſt viel weniger ein Zeus, als ich, o König,
ein Titan!
Beherrſch’ ich nicht, auf dem Du gehſt, den all-
zeit kochenden Vulkan?
Es liegt an mir: — Ein Ruck von mir, Ein
Schlag von mir zu dieſer Friſt,
Und ſiehe, das Gebäude ſtürzt, von welchem Du
die Spitze biſt!
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