Freiligrath, Ferdinand: Ça ira! Herisau, 1846."Ihr kennt den ganzen Rummel ja! Ob auch mit Hadern jetzt bedeckt, Haben die Meisten doch von euch in der Monti- rung schon gesteckt! Wehrmänner seid ihr allzumal! So lange Jeder denn vom Pflock Sich seinen eignen Hosensack und seinen eignen blauen Rock! "Ja, seinen Rock! Wer faselt noch vom Rock des Königs? -- Liebe Zeit! Gabt ihr die Wolle doch dazu: geschorne Schafe, die ihr seid! Du da -- ist nicht die Leinwand hier der Flachs, den deine Mutter spann, Indeß vom kummervollen Aug' die Thrän' ihr auf den Faden rann? „Ihr kennt den ganzen Rummel ja! Ob auch mit Hadern jetzt bedeckt, Haben die Meiſten doch von euch in der Monti- rung ſchon geſteckt! Wehrmänner ſeid ihr allzumal! So lange Jeder denn vom Pflock Sich ſeinen eignen Hoſenſack und ſeinen eignen blauen Rock! „Ja, ſeinen Rock! Wer faſelt noch vom Rock des Königs? — Liebe Zeit! Gabt ihr die Wolle doch dazu: geſchorne Schafe, die ihr ſeid! Du da — iſt nicht die Leinwand hier der Flachs, den deine Mutter ſpann, Indeß vom kummervollen Aug’ die Thrän’ ihr auf den Faden rann? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0043" n="35"/> <lg n="4"> <l>„Ihr kennt den ganzen Rummel ja! Ob auch mit</l><lb/> <l>Hadern jetzt bedeckt,</l><lb/> <l>Haben die Meiſten doch von euch in der Monti-</l><lb/> <l>rung ſchon geſteckt!</l><lb/> <l>Wehrmänner ſeid ihr allzumal! So lange Jeder</l><lb/> <l>denn vom Pflock</l><lb/> <l>Sich ſeinen eignen Hoſenſack und ſeinen eignen</l><lb/> <l>blauen Rock!</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>„Ja, <hi rendition="#g">ſeinen</hi> Rock! Wer faſelt noch vom Rock des</l><lb/> <l>Königs? — Liebe Zeit!</l><lb/> <l>Gabt <hi rendition="#g">ihr</hi> die Wolle doch dazu: geſchorne Schafe,</l><lb/> <l>die ihr ſeid!</l><lb/> <l>Du da — iſt nicht die Leinwand hier der Flachs,</l><lb/> <l>den deine Mutter ſpann,</l><lb/> <l>Indeß vom kummervollen Aug’ die Thrän’ ihr auf</l><lb/> <l>den Faden rann?</l> </lg><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [35/0043]
„Ihr kennt den ganzen Rummel ja! Ob auch mit
Hadern jetzt bedeckt,
Haben die Meiſten doch von euch in der Monti-
rung ſchon geſteckt!
Wehrmänner ſeid ihr allzumal! So lange Jeder
denn vom Pflock
Sich ſeinen eignen Hoſenſack und ſeinen eignen
blauen Rock!
„Ja, ſeinen Rock! Wer faſelt noch vom Rock des
Königs? — Liebe Zeit!
Gabt ihr die Wolle doch dazu: geſchorne Schafe,
die ihr ſeid!
Du da — iſt nicht die Leinwand hier der Flachs,
den deine Mutter ſpann,
Indeß vom kummervollen Aug’ die Thrän’ ihr auf
den Faden rann?
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |