Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.Das zehende Capitel. Vater war Zachäus Priesemeister, Kunst-Pfeifer daselbst, und die Frau Mutter Anna Catharina, gebohrne Linckin. Er frequen- tirete anfangs zu Lucka, hernach in Torgau. Jm Jahre 1698 gieng er nach Leipzig auf die Universität. Jm Jahre 1701 ward er nach Schlieben, 1703 nach Liebenau, und denn 1704 allhier zum Cantore vociret. Er hatte nach der Zeit zwey Vocationes nach Schle- sien, als: eine nach Sagan, die andere nach Freystadt, bekommen, aber um einer gewissen Ursachen willen keine angenommen, welche letztere Stelle in kurtzer Zeit wieder vacant worden, da er denn die Vocation zum andern- mahle recusirete. Jm Jahre 1701 verheyra- thete er sich mit Jungfer Dorotheen Elisa- beth, gebohrnen Mühlfortin, mit welcher er in einer vergnügten und gesegneten Ehe 9 Kinder gezeuget, von welchen aber nur noch 1 Sohn und 3 Töchter am Leben. Er ist ein geschickter und berühmter Musicus. GOtt erhalte ihn den Seinigen zum Besten noch viele Jahre in vollkommener Gesundheit. Was die Herren Collaboratores anlan- - - Preisser, ein Herrschaftliches Kind, er
Das zehende Capitel. Vater war Zachaͤus Prieſemeiſter, Kunſt-Pfeifer daſelbſt, und die Frau Mutter Anna Catharina, gebohrne Linckin. Er frequen- tirete anfangs zu Lucka, hernach in Torgau. Jm Jahre 1698 gieng er nach Leipzig auf die Univerſitaͤt. Jm Jahre 1701 ward er nach Schlieben, 1703 nach Liebenau, und denn 1704 allhier zum Cantore vociret. Er hatte nach der Zeit zwey Vocationes nach Schle- ſien, als: eine nach Sagan, die andere nach Freyſtadt, bekommen, aber um einer gewiſſen Urſachen willen keine angenommen, welche letztere Stelle in kurtzer Zeit wieder vacant worden, da er denn die Vocation zum andern- mahle recuſirete. Jm Jahre 1701 verheyra- thete er ſich mit Jungfer Dorotheen Eliſa- beth, gebohrnen Muͤhlfortin, mit welcher er in einer vergnuͤgten und geſegneten Ehe 9 Kinder gezeuget, von welchen aber nur noch 1 Sohn und 3 Toͤchter am Leben. Er iſt ein geſchickter und beruͤhmter Muſicus. GOtt erhalte ihn den Seinigen zum Beſten noch viele Jahre in vollkommener Geſundheit. Was die Herren Collaboratores anlan- ‒ ‒ Preiſſer, ein Herrſchaftliches Kind, er
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Das zehende Capitel.
Vater war Zachaͤus Prieſemeiſter, Kunſt-
Pfeifer daſelbſt, und die Frau Mutter Anna
Catharina, gebohrne Linckin. Er frequen-
tirete anfangs zu Lucka, hernach in Torgau.
Jm Jahre 1698 gieng er nach Leipzig auf die
Univerſitaͤt. Jm Jahre 1701 ward er nach
Schlieben, 1703 nach Liebenau, und denn
1704 allhier zum Cantore vociret. Er hatte
nach der Zeit zwey Vocationes nach Schle-
ſien, als: eine nach Sagan, die andere nach
Freyſtadt, bekommen, aber um einer gewiſſen
Urſachen willen keine angenommen, welche
letztere Stelle in kurtzer Zeit wieder vacant
worden, da er denn die Vocation zum andern-
mahle recuſirete. Jm Jahre 1701 verheyra-
thete er ſich mit Jungfer Dorotheen Eliſa-
beth, gebohrnen Muͤhlfortin, mit welcher
er in einer vergnuͤgten und geſegneten Ehe 9
Kinder gezeuget, von welchen aber nur noch
1 Sohn und 3 Toͤchter am Leben. Er iſt ein
geſchickter und beruͤhmter Muſicus. GOtt
erhalte ihn den Seinigen zum Beſten noch
viele Jahre in vollkommener Geſundheit.
Was die Herren Collaboratores anlan-
get, ſo war von denenſelben der erſte
‒ ‒ Preiſſer, ein Herrſchaftliches Kind,
ſein Vater war Foͤrſter in Neuſtadt. Jm
Jahre 1698 bekam er die Vocation, beſaß aber
ſolche Stelle nicht laͤnger, als 1 Jahr, indem
er
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