Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.Das neunzehende Capitel. Jm Jahre 1705 den 19 Februar starb Jn eben diesem Jahre den 22 Mertz ver- Jn eben diesem Jahre den 29 April er- Jn eben diesem Jahre wurden alle junge Jn
Das neunzehende Capitel. Jm Jahre 1705 den 19 Februar ſtarb Jn eben dieſem Jahre den 22 Mertz ver- Jn eben dieſem Jahre den 29 April er- Jn eben dieſem Jahre wurden alle junge Jn
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0184" n="166"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das neunzehende Capitel.</hi> </fw><lb/> <p>Jm Jahre 1705 den 19 Februar ſtarb<lb/> ein Moſcowitiſcher Soldate im Spittel, und<lb/> als er ſollte begraben werden, zog der Capi-<lb/> tain mit etlichen Soldaten vor die Thuͤre,<lb/> legte den Verſtorbenen in einen Sarg, auf<lb/> den Leib eine weiſſe Quele und kuͤſſete ihn; als<lb/> ſie ihn zum Grabe brachten, wurde der Sarg<lb/> wieder eroͤfnet, der Capitain und andere um-<lb/> ſtehende Moſcowitter kuͤſſeten nochmahls den<lb/> Verſtorbenen, hierauf betete der Capitain<lb/> oͤffentlich mit Thraͤnen ein Gebet in ihrer<lb/> Sprache, alsdenn wurde die Leiche eingeſen-<lb/> cket, drey Loſungen gegeben und alſo begra-<lb/> ben.</p><lb/> <p>Jn eben dieſem Jahre den 22 Mertz ver-<lb/> ſpuͤreten die Fiſcher in hieſigen Waͤſſern, daß<lb/> die Krebſe das Waſſer herunter giengen, und<lb/> judicirten hieraus, daß es was ſonderliches be-<lb/> deuten wuͤrde.</p><lb/> <p>Jn eben dieſem Jahre den 29 April er-<lb/> trunck Martin, George Nowackes Sohn im<lb/> Waſſer.</p><lb/> <p>Jn eben dieſem Jahre wurden alle junge<lb/> Leute ſowohl in der Stadt als vom Lande,<lb/> ins Hochloͤbliche Amt gefordert, und muſten<lb/> untereinander wuͤrfeln, von welchen der Sie-<lb/> bende ein Soldate werden muſte, denen her-<lb/> nach die andern das Hand-Geld muſten ge-<lb/> ben.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Jn</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [166/0184]
Das neunzehende Capitel.
Jm Jahre 1705 den 19 Februar ſtarb
ein Moſcowitiſcher Soldate im Spittel, und
als er ſollte begraben werden, zog der Capi-
tain mit etlichen Soldaten vor die Thuͤre,
legte den Verſtorbenen in einen Sarg, auf
den Leib eine weiſſe Quele und kuͤſſete ihn; als
ſie ihn zum Grabe brachten, wurde der Sarg
wieder eroͤfnet, der Capitain und andere um-
ſtehende Moſcowitter kuͤſſeten nochmahls den
Verſtorbenen, hierauf betete der Capitain
oͤffentlich mit Thraͤnen ein Gebet in ihrer
Sprache, alsdenn wurde die Leiche eingeſen-
cket, drey Loſungen gegeben und alſo begra-
ben.
Jn eben dieſem Jahre den 22 Mertz ver-
ſpuͤreten die Fiſcher in hieſigen Waͤſſern, daß
die Krebſe das Waſſer herunter giengen, und
judicirten hieraus, daß es was ſonderliches be-
deuten wuͤrde.
Jn eben dieſem Jahre den 29 April er-
trunck Martin, George Nowackes Sohn im
Waſſer.
Jn eben dieſem Jahre wurden alle junge
Leute ſowohl in der Stadt als vom Lande,
ins Hochloͤbliche Amt gefordert, und muſten
untereinander wuͤrfeln, von welchen der Sie-
bende ein Soldate werden muſte, denen her-
nach die andern das Hand-Geld muſten ge-
ben.
Jn
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |