Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.Von denen Dorfschaften. solches alsbald von den Colmischen Einwoh-nern gelöschet, daß es eben keinen sonderlichen Schaden that. Jm Jahre 1707 den 4 Ju- nii wurde ein Wittgenauischer Bürger und Kupfer-Schmidt daselbst verlohren, seine Pferde und Wagen wurden des Tages dar- auf in der Colmischen Heyde in dem sogenann- ten Teuffels-Winckel gefunden, er aber nicht, es suchten ihn darauf viele Dorfschaften, aber vergebens, bis endlich den 8 hujus, ein Col- mischer Bauer Namens Bilau, der das Rind bey dem Teuffels-Winckel hütete, ihn gantz verschmachtet funde, so daß man kaum noch ein wenig Leben an ihm vermerckte, die lincke Seite war vom Schlage gantz gelähmet, kun- te weder Hände noch Füsse regen, er wurde alsbald nach Hause gebracht, wurde zwar wie- der gesund, blieb aber dennoch lahm. Als er wieder in etwas zu sich kam, so bekannte er, was vor grosse Anfechtung er habe ausstehen müssen, bald hätte er Leute gesehen tantzen, bald allerley Gespenste, bald hätte ihm eine Stimme zugeruffen: Erwürge dich nur, du must dennoch sterben, in allen solchen Anfech- tun- nicht weit von der Dreßdner Strasse, und ist sehr sumpficht, mit dicken Bäumen umgeben, und so finster, daß man auch am hellen Tage darinnen nichts sehen noch fortkommen kan. P 2
Von denen Dorfſchaften. ſolches alsbald von den Colmiſchen Einwoh-nern geloͤſchet, daß es eben keinen ſonderlichen Schaden that. Jm Jahre 1707 den 4 Ju- nii wurde ein Wittgenauiſcher Buͤrger und Kupfer-Schmidt daſelbſt verlohren, ſeine Pferde und Wagen wurden des Tages dar- auf in der Colmiſchen Heyde in dem ſogenann- ten Teuffels-Winckel gefunden, er aber nicht, es ſuchten ihn darauf viele Dorfſchaften, aber vergebens, bis endlich den 8 hujus, ein Col- miſcher Bauer Namens Bilau, der das Rind bey dem Teuffels-Winckel huͤtete, ihn gantz verſchmachtet funde, ſo daß man kaum noch ein wenig Leben an ihm vermerckte, die lincke Seite war vom Schlage gantz gelaͤhmet, kun- te weder Haͤnde noch Fuͤſſe regen, er wurde alsbald nach Hauſe gebracht, wurde zwar wie- der geſund, blieb aber dennoch lahm. Als er wieder in etwas zu ſich kam, ſo bekannte er, was vor groſſe Anfechtung er habe ausſtehen muͤſſen, bald haͤtte er Leute geſehen tantzen, bald allerley Geſpenſte, bald haͤtte ihm eine Stimme zugeruffen: Erwuͤrge dich nur, du muſt dennoch ſterben, in allen ſolchen Anfech- tun- nicht weit von der Dreßdner Straſſe, und iſt ſehr ſumpficht, mit dicken Baͤumen umgeben, und ſo finſter, daß man auch am hellen Tage darinnen nichts ſehen noch fortkommen kan. P 2
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Von denen Dorfſchaften.
ſolches alsbald von den Colmiſchen Einwoh-
nern geloͤſchet, daß es eben keinen ſonderlichen
Schaden that. Jm Jahre 1707 den 4 Ju-
nii wurde ein Wittgenauiſcher Buͤrger und
Kupfer-Schmidt daſelbſt verlohren, ſeine
Pferde und Wagen wurden des Tages dar-
auf in der Colmiſchen Heyde in dem ſogenann-
ten Teuffels-Winckel gefunden, er aber nicht,
es ſuchten ihn darauf viele Dorfſchaften, aber
vergebens, bis endlich den 8 hujus, ein Col-
miſcher Bauer Namens Bilau, der das Rind
bey dem Teuffels-Winckel huͤtete, ihn gantz
verſchmachtet funde, ſo daß man kaum noch
ein wenig Leben an ihm vermerckte, die lincke
Seite war vom Schlage gantz gelaͤhmet, kun-
te weder Haͤnde noch Fuͤſſe regen, er wurde
alsbald nach Hauſe gebracht, wurde zwar wie-
der geſund, blieb aber dennoch lahm. Als er
wieder in etwas zu ſich kam, ſo bekannte er,
was vor groſſe Anfechtung er habe ausſtehen
muͤſſen, bald haͤtte er Leute geſehen tantzen,
bald allerley Geſpenſte, bald haͤtte ihm eine
Stimme zugeruffen: Erwuͤrge dich nur, du
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(*) nicht weit von der Dreßdner Straſſe, und iſt
ſehr ſumpficht, mit dicken Baͤumen umgeben,
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