Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.Von denen Dorfschaften. dessen Absterben haben es Jhro Königl.Majestät in Pohlen und Churfürstl. Durch- lauchtigkeit zu Sachsen, Hochbestallter Ge- heimder Krieges-Rath Uhle erblich an sich er- kauft. Es hat dieses Guth schöne Revenuen, als eine starcke Vieh-Zucht, eine Schäferey, auf welcher etliche 100 Stück Schafe können gehalten werden, 1 Weinberg, 11 Teiche, aus welchen die Karpfen jederzeit im Ruf gewe- sen, schöne Jagd, vortrefliches Holtz von al- ley Arten, 1 Wind-Mühle, und 1 Schneide- Mühle. Zu Ponickau Zeiten wurde in Ska- de vortrefliches Bier gebrauen, daß es auch weit und breit verführet worden. Es war dieser Ponickau ein sonderbahrer Priester- Freund, welcher, wie auch seine Vorfahren, denen Pfarren zu Geyerswalda viel gutes er- wiesen, daß auch seiner so leichte nicht wird vergessen werden, nicht weniger hat er sich auch gegen die Geyerswaldische Kirche sehr gütig erwiesen. Es liegen von seinen Kindern ein Junger Herr und ein Fräulein allhier in der Kirchen begraben, wie denn auch vor dem letzten Herrn von Ponickau, so oft eine Herr- schaft zu Sckade verstorben, darauf in die Geyerswaldische Kirche gesetzet, eine Gedächt- niß-Predigt vom P. L. gehalten, alsdenn weiter ins Erb-Begräbniß geführet worden. Nebst diesen war er ein guter und erfahrner Wirth, Q 4
Von denen Dorfſchaften. deſſen Abſterben haben es Jhro Koͤnigl.Majeſtaͤt in Pohlen und Churfuͤrſtl. Durch- lauchtigkeit zu Sachſen, Hochbeſtallter Ge- heimder Krieges-Rath Uhle erblich an ſich er- kauft. Es hat dieſes Guth ſchoͤne Revenuen, als eine ſtarcke Vieh-Zucht, eine Schaͤferey, auf welcher etliche 100 Stuͤck Schafe koͤnnen gehalten werden, 1 Weinberg, 11 Teiche, aus welchen die Karpfen jederzeit im Ruf gewe- ſen, ſchoͤne Jagd, vortrefliches Holtz von al- ley Arten, 1 Wind-Muͤhle, und 1 Schneide- Muͤhle. Zu Ponickau Zeiten wurde in Ska- de vortrefliches Bier gebrauen, daß es auch weit und breit verfuͤhret worden. Es war dieſer Ponickau ein ſonderbahrer Prieſter- Freund, welcher, wie auch ſeine Vorfahren, denen Pfarren zu Geyerswalda viel gutes er- wieſen, daß auch ſeiner ſo leichte nicht wird vergeſſen werden, nicht weniger hat er ſich auch gegen die Geyerswaldiſche Kirche ſehr guͤtig erwieſen. Es liegen von ſeinen Kindern ein Junger Herr und ein Fraͤulein allhier in der Kirchen begraben, wie denn auch vor dem letzten Herrn von Ponickau, ſo oft eine Herr- ſchaft zu Sckade verſtorben, darauf in die Geyerswaldiſche Kirche geſetzet, eine Gedaͤcht- niß-Predigt vom P. L. gehalten, alsdenn weiter ins Erb-Begraͤbniß gefuͤhret worden. Nebſt dieſen war er ein guter und erfahrner Wirth, Q 4
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Von denen Dorfſchaften.
deſſen Abſterben haben es Jhro Koͤnigl.
Majeſtaͤt in Pohlen und Churfuͤrſtl. Durch-
lauchtigkeit zu Sachſen, Hochbeſtallter Ge-
heimder Krieges-Rath Uhle erblich an ſich er-
kauft. Es hat dieſes Guth ſchoͤne Revenuen,
als eine ſtarcke Vieh-Zucht, eine Schaͤferey,
auf welcher etliche 100 Stuͤck Schafe koͤnnen
gehalten werden, 1 Weinberg, 11 Teiche, aus
welchen die Karpfen jederzeit im Ruf gewe-
ſen, ſchoͤne Jagd, vortrefliches Holtz von al-
ley Arten, 1 Wind-Muͤhle, und 1 Schneide-
Muͤhle. Zu Ponickau Zeiten wurde in Ska-
de vortrefliches Bier gebrauen, daß es auch
weit und breit verfuͤhret worden. Es war
dieſer Ponickau ein ſonderbahrer Prieſter-
Freund, welcher, wie auch ſeine Vorfahren,
denen Pfarren zu Geyerswalda viel gutes er-
wieſen, daß auch ſeiner ſo leichte nicht wird
vergeſſen werden, nicht weniger hat er ſich
auch gegen die Geyerswaldiſche Kirche ſehr
guͤtig erwieſen. Es liegen von ſeinen Kindern
ein Junger Herr und ein Fraͤulein allhier in
der Kirchen begraben, wie denn auch vor dem
letzten Herrn von Ponickau, ſo oft eine Herr-
ſchaft zu Sckade verſtorben, darauf in die
Geyerswaldiſche Kirche geſetzet, eine Gedaͤcht-
niß-Predigt vom P. L. gehalten, alsdenn
weiter ins Erb-Begraͤbniß gefuͤhret worden.
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