Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.Das siebende Capitel. ja überhaupt geschehen alle Executionen voneinem Löblichen Stadt-Gerichte. Die Un- kosten hierzu muß die sämtliche Landschaft tragen, die Wachen aber dabey verrichtet die Bürgerschaft. Das Kirchen-Lehn und Jus Patronatus hat die allergnädigste Herrschaft, welche alle Kirch- und Schul-Bedienten be- ruft. Der Rath bestehet aus acht Personen, wenn eine Raths-Person abgehet, so hat die Bürgerschaft die Wahl, die Herrschaft aber die Confirmation. Die Stadt und Bürgerschaft hat die
Das ſiebende Capitel. ja uͤberhaupt geſchehen alle Executionen voneinem Loͤblichen Stadt-Gerichte. Die Un- koſten hierzu muß die ſaͤmtliche Landſchaft tragen, die Wachen aber dabey verrichtet die Buͤrgerſchaft. Das Kirchen-Lehn und Jus Patronatus hat die allergnaͤdigſte Herrſchaft, welche alle Kirch- und Schul-Bedienten be- ruft. Der Rath beſtehet aus acht Perſonen, wenn eine Raths-Perſon abgehet, ſo hat die Buͤrgerſchaft die Wahl, die Herrſchaft aber die Confirmation. Die Stadt und Buͤrgerſchaft hat die
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Das ſiebende Capitel.
ja uͤberhaupt geſchehen alle Executionen von
einem Loͤblichen Stadt-Gerichte. Die Un-
koſten hierzu muß die ſaͤmtliche Landſchaft
tragen, die Wachen aber dabey verrichtet die
Buͤrgerſchaft. Das Kirchen-Lehn und Jus
Patronatus hat die allergnaͤdigſte Herrſchaft,
welche alle Kirch- und Schul-Bedienten be-
ruft. Der Rath beſtehet aus acht Perſonen,
wenn eine Raths-Perſon abgehet, ſo hat die
Buͤrgerſchaft die Wahl, die Herrſchaft
aber die Confirmation.
Die Stadt und Buͤrgerſchaft hat
freyen Bier-Schanck, bis auf eine Meile
Weges, die Dorfſchaften aber, ſo uͤber ei-
ne Meile Weges liegen, muͤſſen das Bier
auf dem Schloſſe nehmen. Auf dem Raths-
Keller werden allerhand fremde Weine ver-
ſchencket, ingleichen fremdes Bier, jedoch
nur im Sommer, wenn in der Stadt wenig
Bier vorhanden, weil man zu der Zeit wegen
der ſchlechten Keller nicht uͤberhaͤufiges Bier
brauen darf. Was aber den Brandwein an-
belanget, welcher auf dem Keller, und ſonſt
in keinem buͤrgerlichen Hauſe verkauft wird,
ſo muß ſolchen der Keller-Wirth auf dem
Schloß-Brandwein-Hauſe nehmen. Die
in der Stadt liegende Muͤhle, ſo von vier
Gaͤngen, einer Loh und Stampfe, gehoͤret
der Herrſchaft; jedoch hat die Buͤrgerſchaft
die
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