Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.
Von denen Herrschaften und Eigenth. etc. terlassenen zwey Herren Söhne, als der Hoch-gebohrne Herr Hanns Christoph von Po- nickau, und Herr Carl von Ponickau. Sie regiereten zusammen drey Jahre. Jn wäh- ches Joh. 1, 7; 11) Tractat, gute Wercke be-
stehen nicht vor GOttes Gerichte; 12) aller- hand Trost-Sprüche und Gebete; 13) aller- hand schöne Lehren; 14) Morgen- und Abend- Segen; 15) allerhand Trost-Lehren; 16) al- lerhand Theologische Materien; 17) derglei- chen; 18) dergleichen; 19) Auszug von Luthe- ri Schriften. Seinen Lebens-Lauf hat er selbst folgendermassen aufgesetzet: Anno 1573 Donnerstag nach Creutz-Erhöhung, den 17den September Nachmittags zwischen 5 und 6 Uhr im Zeichen des Zwillings bin ich George Ru- dolph von Ponickau auf diese Welt gekom- men. Mein Vater ist gewesen Rudolph von Ponickau, in meiner Jugend bin ich daheime zu beten gehalten worden, als ich in das 5 oder 6te Jahr kommen, bin ich von meinem Präce- ptore unterrichtet worden in dem Catechismo Lutheri, wie auch im Lesen und Schreiben. Als ich zu mehreren Jahren kam, bin ich unterwie- sen worden, Argumenta aus dem Deutschen in die lateinische Sprache zu übersetzen. Nach- mahls im 11ten Jahre meines Alters bin ich in die Schule nach Zittau und Görlitz verschicket worden von meinen Vormündern, als Herrn von Von denen Herrſchaften und Eigenth. ꝛc. terlaſſenen zwey Herren Soͤhne, als der Hoch-gebohrne Herr Hanns Chriſtoph von Po- nickau, und Herr Carl von Ponickau. Sie regiereten zuſammen drey Jahre. Jn waͤh- ches Joh. 1, 7; 11) Tractat, gute Wercke be-
ſtehen nicht vor GOttes Gerichte; 12) aller- hand Troſt-Spruͤche und Gebete; 13) aller- hand ſchoͤne Lehren; 14) Morgen- und Abend- Segen; 15) allerhand Troſt-Lehren; 16) al- lerhand Theologiſche Materien; 17) derglei- chen; 18) dergleichen; 19) Auszug von Luthe- ri Schriften. Seinen Lebens-Lauf hat er ſelbſt folgendermaſſen aufgeſetzet: Anno 1573 Donnerſtag nach Creutz-Erhoͤhung, den 17den September Nachmittags zwiſchen 5 und 6 Uhr im Zeichen des Zwillings bin ich George Ru- dolph von Ponickau auf dieſe Welt gekom- men. Mein Vater iſt geweſen Rudolph von Ponickau, in meiner Jugend bin ich daheime zu beten gehalten worden, als ich in das 5 oder 6te Jahr kommen, bin ich von meinem Praͤce- ptore unterrichtet worden in dem Catechiſmo Lutheri, wie auch im Leſen und Schreiben. Als ich zu mehreren Jahren kam, bin ich unterwie- ſen worden, Argumenta aus dem Deutſchen in die lateiniſche Sprache zu uͤberſetzen. Nach- mahls im 11ten Jahre meines Alters bin ich in die Schule nach Zittau und Goͤrlitz verſchicket worden von meinen Vormuͤndern, als Herrn von <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0063" n="45"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von denen Herrſchaften und Eigenth. ꝛc.</hi></fw><lb/> terlaſſenen zwey Herren Soͤhne, als der Hoch-<lb/> gebohrne Herr <hi rendition="#fr">Hanns Chriſtoph von Po-<lb/> nickau,</hi> und Herr <hi rendition="#fr">Carl von Ponickau.</hi><lb/> Sie regiereten zuſammen drey Jahre. Jn<lb/> <fw place="bottom" type="catch">waͤh-</fw><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><note n="(**)" xml:id="a003b" prev="#a003" place="foot" next="#a003c">ches Joh. 1, 7; 11) Tractat, gute Wercke be-<lb/> ſtehen nicht vor GOttes Gerichte; 12) aller-<lb/> hand Troſt-Spruͤche und Gebete; 13) aller-<lb/> hand ſchoͤne Lehren; 14) Morgen- und Abend-<lb/> Segen; 15) allerhand Troſt-Lehren; 16) al-<lb/> lerhand Theologiſche Materien; 17) derglei-<lb/> chen; 18) dergleichen; 19) Auszug von Luthe-<lb/> ri Schriften. Seinen Lebens-Lauf hat er<lb/> ſelbſt folgendermaſſen aufgeſetzet: <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1573<lb/> Donnerſtag nach Creutz-Erhoͤhung, den 17den<lb/> September Nachmittags zwiſchen 5 und 6 Uhr<lb/> im Zeichen des Zwillings bin ich George Ru-<lb/> dolph von Ponickau auf dieſe Welt gekom-<lb/> men. Mein Vater iſt geweſen Rudolph von<lb/> Ponickau, in meiner Jugend bin ich daheime<lb/> zu beten gehalten worden, als ich in das 5 oder<lb/> 6te Jahr kommen, bin ich von meinem Praͤce-<lb/> ptore unterrichtet worden in dem Catechiſmo<lb/> Lutheri, wie auch im Leſen und Schreiben. Als<lb/> ich zu mehreren Jahren kam, bin ich unterwie-<lb/> ſen worden, <hi rendition="#aq">Argumenta</hi> aus dem Deutſchen<lb/> in die lateiniſche Sprache zu uͤberſetzen. Nach-<lb/> mahls im 11ten Jahre meines Alters bin ich in die<lb/> Schule nach Zittau und Goͤrlitz verſchicket<lb/> worden von meinen Vormuͤndern, als Herrn<lb/> <fw place="bottom" type="catch">von</fw></note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [45/0063]
Von denen Herrſchaften und Eigenth. ꝛc.
terlaſſenen zwey Herren Soͤhne, als der Hoch-
gebohrne Herr Hanns Chriſtoph von Po-
nickau, und Herr Carl von Ponickau.
Sie regiereten zuſammen drey Jahre. Jn
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(**) ches Joh. 1, 7; 11) Tractat, gute Wercke be-
ſtehen nicht vor GOttes Gerichte; 12) aller-
hand Troſt-Spruͤche und Gebete; 13) aller-
hand ſchoͤne Lehren; 14) Morgen- und Abend-
Segen; 15) allerhand Troſt-Lehren; 16) al-
lerhand Theologiſche Materien; 17) derglei-
chen; 18) dergleichen; 19) Auszug von Luthe-
ri Schriften. Seinen Lebens-Lauf hat er
ſelbſt folgendermaſſen aufgeſetzet: Anno 1573
Donnerſtag nach Creutz-Erhoͤhung, den 17den
September Nachmittags zwiſchen 5 und 6 Uhr
im Zeichen des Zwillings bin ich George Ru-
dolph von Ponickau auf dieſe Welt gekom-
men. Mein Vater iſt geweſen Rudolph von
Ponickau, in meiner Jugend bin ich daheime
zu beten gehalten worden, als ich in das 5 oder
6te Jahr kommen, bin ich von meinem Praͤce-
ptore unterrichtet worden in dem Catechiſmo
Lutheri, wie auch im Leſen und Schreiben. Als
ich zu mehreren Jahren kam, bin ich unterwie-
ſen worden, Argumenta aus dem Deutſchen
in die lateiniſche Sprache zu uͤberſetzen. Nach-
mahls im 11ten Jahre meines Alters bin ich in die
Schule nach Zittau und Goͤrlitz verſchicket
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