Frentzel, Salomon Gottlob: Historischer Schau-Platz Oder Chronike Und Beschreibung Der Königlichen und Churfürstlichen Sächßischen Stadt und Herrschaft Hoyerswerda Im Marggraffthume Ober-Laußitz. Leipzig u. a., 1744.Das zehende Capitel. von Würtenberg nach Neschwitz zum Pasto-re, wo er aber nicht länger als ein halbes Jahr gewesen, und 1731 zum hiesigen Pastore Primario berufen ward. Es wurden ihm, ehe er noch hieher kam, unterschiedliche Vocatio- nes, als nach Bautzen, Görlitz, angetragen, welche er aber recusirte. Jm Jahre 1718 verehelichte er sich mit Jungfer Johannen Sophien, gebohrner Donatin, Herrn Do- nats, Pfarrers zu Groß-Loya, eheleiblichen Jungfer Tochter, mit welcher er in einer ver- gnügten und gesegneten Ehe dreyzehen Kinder erzeuget, von welchen achte ihm in die Ewig- keit vorangegangen. Er starb 1737 am heili- gen Oster-Abend, nach einer grossen und lang- wierigen Kranckheit, seines Alters 46 Jahre, 4 Monath und 3 Tage. Er war ein belieb- ter Prediger, und wuste die Hertzen seiner Zu- hörer an sich zu ziehen, dahero er auch bis die- se Stunde sehr bedauret wird. Zu Ehren ist ihm folgendes Epitaphium aufgerichtet wor- den: Zur Er
Das zehende Capitel. von Wuͤrtenberg nach Neſchwitz zum Paſto-re, wo er aber nicht laͤnger als ein halbes Jahr geweſen, und 1731 zum hieſigen Paſtore Primario berufen ward. Es wurden ihm, ehe er noch hieher kam, unterſchiedliche Vocatio- nes, als nach Bautzen, Goͤrlitz, angetragen, welche er aber recuſirte. Jm Jahre 1718 verehelichte er ſich mit Jungfer Johannen Sophien, gebohrner Donatin, Herrn Do- nats, Pfarrers zu Groß-Loya, eheleiblichen Jungfer Tochter, mit welcher er in einer ver- gnuͤgten und geſegneten Ehe dreyzehen Kinder erzeuget, von welchen achte ihm in die Ewig- keit vorangegangen. Er ſtarb 1737 am heili- gen Oſter-Abend, nach einer groſſen und lang- wierigen Kranckheit, ſeines Alters 46 Jahre, 4 Monath und 3 Tage. Er war ein belieb- ter Prediger, und wuſte die Hertzen ſeiner Zu- hoͤrer an ſich zu ziehen, dahero er auch bis die- ſe Stunde ſehr bedauret wird. Zu Ehren iſt ihm folgendes Epitaphium aufgerichtet wor- den: Zur Er
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Das zehende Capitel.
von Wuͤrtenberg nach Neſchwitz zum Paſto-
re, wo er aber nicht laͤnger als ein halbes
Jahr geweſen, und 1731 zum hieſigen Paſtore
Primario berufen ward. Es wurden ihm, ehe
er noch hieher kam, unterſchiedliche Vocatio-
nes, als nach Bautzen, Goͤrlitz, angetragen,
welche er aber recuſirte. Jm Jahre 1718
verehelichte er ſich mit Jungfer Johannen
Sophien, gebohrner Donatin, Herrn Do-
nats, Pfarrers zu Groß-Loya, eheleiblichen
Jungfer Tochter, mit welcher er in einer ver-
gnuͤgten und geſegneten Ehe dreyzehen Kinder
erzeuget, von welchen achte ihm in die Ewig-
keit vorangegangen. Er ſtarb 1737 am heili-
gen Oſter-Abend, nach einer groſſen und lang-
wierigen Kranckheit, ſeines Alters 46 Jahre,
4 Monath und 3 Tage. Er war ein belieb-
ter Prediger, und wuſte die Hertzen ſeiner Zu-
hoͤrer an ſich zu ziehen, dahero er auch bis die-
ſe Stunde ſehr bedauret wird. Zu Ehren iſt
ihm folgendes Epitaphium aufgerichtet wor-
den:
Zur
ſeligen Auferſtehung
ruhet allhier
Der Weiland Hoch-Wohl-Ehrwuͤrdige und
Hochgelahrte Herr,
Petrus Fuhrmann,
Hochmeritirter Paſtor Primarius und Inſpe-
ctor der Kirchen und Schulen allhier.
Er
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