Fritsch, Ahasver: Tractatus Nomico-Politicus [...] Von Zünft- und Jnnungs-Recht. Naumburg u. a., 1669.De Statutis Ac Consvetudinibus. so vor ehrliche Leute/ wie billich/ gehalten werden/ selbsten verrichtet wird/über dieses dergleichen böse Gewonheit durch die Reichs-Abschiede abge- schaffet/ und der Eltern Zustand und condition den Kindern/ zumale in diesem Fall/ da sich der Junge P. V. wol verhalten/ auch als er zur Welt ge- boren/ sein Vater noch nicht Stadtknecht gewese/ nicht praejudicirlichen seyn kan/ etc. So mag itzo genanter P. V. an seiner Gebur nicht getadelt/ oder vor anrüchtig gehalten werden/ sondern er wird zu der Fleischerzunfft und das Handwerckzulernen billich zugelassen; Es ist auch solches der Zunfft nicht nachtheilig oder auffrücklich/ V. R. W.] Coeterum de jure Bavarico distinguitur in hac quaestione, Jbidem cautum est: Daß der Meßner und Forst Knechte Kinder II. Statutum, quo excludituris, qui cum Carnifice edit, bi- Et
De Statutis Ac Consvetudinibus. ſo vor ehrliche Leute/ wie billich/ gehalten werden/ ſelbſten verrichtet wird/uͤber dieſes dergleichen boͤſe Gewonheit durch die Reichs-Abſchiede abge- ſchaffet/ und der Eltern Zuſtand und condition den Kindern/ zumale in dieſem Fall/ da ſich der Junge P. V. wol verhalten/ auch als er zur Welt ge- boren/ ſein Vater noch nicht Stadtknecht geweſe/ nicht præjudicirlichen ſeyn kan/ ꝛc. So mag itzo genanter P. V. an ſeiner Gebur nicht getadelt/ oder vor anruͤchtig gehalten werden/ ſondern er wird zu der Fleiſcherzunfft und das Handwerckzulernen billich zugelaſſen; Es iſt auch ſolches der Zunfft nicht nachtheilig oder auffruͤcklich/ V. R. W.] Cœterum de jure Bavarico diſtinguitur in hac quæſtione, Jbidem cautum eſt: Daß der Meßner und Forſt Knechte Kinder II. Statutum, quo excludituris, qui cum Carnifice edit, bi- Et
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De Statutis Ac Consvetudinibus.
ſo vor ehrliche Leute/ wie billich/ gehalten werden/ ſelbſten verrichtet wird/
uͤber dieſes dergleichen boͤſe Gewonheit durch die Reichs-Abſchiede abge-
ſchaffet/ und der Eltern Zuſtand und condition den Kindern/ zumale in
dieſem Fall/ da ſich der Junge P. V. wol verhalten/ auch als er zur Welt ge-
boren/ ſein Vater noch nicht Stadtknecht geweſe/ nicht præjudicirlichen
ſeyn kan/ ꝛc. So mag itzo genanter P. V. an ſeiner Gebur nicht getadelt/ oder
vor anruͤchtig gehalten werden/ ſondern er wird zu der Fleiſcherzunfft und
das Handwerckzulernen billich zugelaſſen; Es iſt auch ſolches der Zunfft
nicht nachtheilig oder auffruͤcklich/ V. R. W.]
Cœterum de jure Bavarico diſtinguitur in hac quæſtione,
an Commentarienſes vel Lictores operam præſtent in reorum
torturâ vel ſupplicio, an non: ut illorum filii excludantur, hi ve-
rò non: Verba Conſtitutionis, quæ habetur lib. 4. tit. 1. Von Hand-
wercks Zuͤnfften art. 2. hæc ſunt: Alßſich wegen der Ambt Knechte oder
Schergen ehelichen Kindern/ Ob die zu den Handwercken aufzunehmen/
viel irrung begiebt/ ſo thun wir hierinnen dieſe erleuterung/ daß man die
Kinder derjenigen welche mit dem Malefiz-Perſonen bey die ſtrengẽ frage/
und Vollziehung der Peinlichen Urtel nichts zuſchaffen/ noch Handanzu-
legen haben/ ohne Hinderung ſolte zur Lernung der gemeinen Handwercker
kommen laſſen: Welche aber mit den Malefiz Perſonen/ wie gehoͤrt/ zu
thun/ und hand anzulegen haben/ deren Kinder ſollen ſich der Handwercker
enthalten/ ſie weren dañ erzeiget und geborn/ ehe ihr Vater zu ſolchẽ Dienſt/
oder Schergen Ambts kommen/ in welchen fall ſie nicht ſollen ausgeſchloſ-
ſen ſeyn.
Jbidem cautum eſt: Daß der Meßner und Forſt Knechte Kinder
ohne wiederrede und Hinderung zu denen Handwercken ſollen gelaſſen wer-
den.
II. Statutum, quo excludituris, qui cum Carnifice edit, bi-
bit, vel alio modo con verſatur; cùm Carnifices pro in famibus
perſonis habendi non ſint. Atq; ita in Collegio Jehnenſi reſpon-
ſum teſtatur D. Richter Deciſ. 80 n. 20 his verbis: Daß kein Nach-
richterſeines ſtandes und Ambtshalber fuͤr Unehrlich zu halten/ immaſſen
dann andern Leuthen/ ſo mit ihnen eſſen/ trincken und nach gelegenheit uͤmb-
gehen/ derentwegen ihr Zunfftiges Handwerck zu legen/ und ihrer Aembter
zuentſetzen/ ſich keines weges gebuhret noch zulaͤßlich.
Et
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