Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.ihn bei seinem Vornamen Victor -- der Sohn ihn bei ſeinem Vornamen Victor — der Sohn <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0038" n="30"/> ihn bei ſeinem Vornamen Victor — der Sohn<lb/> eines Kaufmannes, jetzt Parlaments-Advokat,<lb/> ein feuriger, unternehmender Kopf, deſſen Herz<lb/> fuͤr alles Große ſchlug, und der, mit Auf-<lb/> opferung ſeiner ſelbſt, fuͤr das Recht kaͤmpfte,<lb/> war außer ſich vor Freuden, ſeinen Leo wieder<lb/> zu ſehn, und lud ihn, fuͤr die Nacht, in das<lb/> Haus ſeines Vaters ein. Zuvor wollten ſich<lb/> beide Freunde noch auf dem Orbitello treffen,<lb/> und ſich des Maskengetuͤmmels freuen. Luſt<lb/> und Leben empfing meinen Vater auf dieſem ent-<lb/> zuͤckenden Corſo, mit welchem ſich kaum die Bou-<lb/> levards von Paris meſſen koͤnnen. Die Baͤu-<lb/> me bluͤhten, die Fontainen ſprangen, und bei<lb/> jedem Schritt umringten ihn huͤpfende kleine<lb/> Maͤdchen, reichten ihm duftende Straͤuße und<lb/> baten um Zuckerwerk fuͤr die Schwalbe. Er<lb/> ging froͤhlich auf dieſe alt griechiſche Luſt ein,<lb/> und fuͤllte und leerte unaufhoͤrlich ſeine Taſchen<lb/> fuͤr dieſe lieblichen kleinen Geſchoͤpfe. So ge-<lb/> langte er zur mittleren Fontaine, wo er ſchon<lb/> in der Entfernung ſeinen Freund erkannte, an<lb/> ſeinem Arme hing ein Maͤdchen in der Tracht<lb/> der Baͤuerinnen von Arles, dieſer faſt griechi-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [30/0038]
ihn bei ſeinem Vornamen Victor — der Sohn
eines Kaufmannes, jetzt Parlaments-Advokat,
ein feuriger, unternehmender Kopf, deſſen Herz
fuͤr alles Große ſchlug, und der, mit Auf-
opferung ſeiner ſelbſt, fuͤr das Recht kaͤmpfte,
war außer ſich vor Freuden, ſeinen Leo wieder
zu ſehn, und lud ihn, fuͤr die Nacht, in das
Haus ſeines Vaters ein. Zuvor wollten ſich
beide Freunde noch auf dem Orbitello treffen,
und ſich des Maskengetuͤmmels freuen. Luſt
und Leben empfing meinen Vater auf dieſem ent-
zuͤckenden Corſo, mit welchem ſich kaum die Bou-
levards von Paris meſſen koͤnnen. Die Baͤu-
me bluͤhten, die Fontainen ſprangen, und bei
jedem Schritt umringten ihn huͤpfende kleine
Maͤdchen, reichten ihm duftende Straͤuße und
baten um Zuckerwerk fuͤr die Schwalbe. Er
ging froͤhlich auf dieſe alt griechiſche Luſt ein,
und fuͤllte und leerte unaufhoͤrlich ſeine Taſchen
fuͤr dieſe lieblichen kleinen Geſchoͤpfe. So ge-
langte er zur mittleren Fontaine, wo er ſchon
in der Entfernung ſeinen Freund erkannte, an
ſeinem Arme hing ein Maͤdchen in der Tracht
der Baͤuerinnen von Arles, dieſer faſt griechi-
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