Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 2. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.einem halben Dutzend deutscher Kinder, reden Die körperliche Erziehung der Knaben wird einem halben Dutzend deutſcher Kinder, reden Die koͤrperliche Erziehung der Knaben wird <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0148" n="138"/> einem halben Dutzend deutſcher Kinder, reden<lb/> ſie deutſch. Von den hoͤheren Wiſſenſchaften<lb/> und den gelehrten Sprachen, lernt jeder dann<lb/> nur, wozu ſeine Neigung ihm treibt, oder<lb/> wozu man entſchiedene Faͤhigkeiten in ihm ent-<lb/> deckt, nothwendig ſind ſie keinem. Lehrer iſt<lb/> jeder der Maͤnner in ſeinem Lieblingsfache.<lb/> So unterrichtet man jetzt ſchon ſpielend die<lb/> deutſchen Knaben und ein paar muntere Ne-<lb/> gerbuben; kuͤnftig werden auch dieſe mit den<lb/> unſrigen gleich erzogen. Wie laͤcherlich wird<lb/> einſt unſern Juͤnglingen der Kaſtengeiſt erſchei-<lb/> nen, mit welchem der groͤßte Theil des Erd-<lb/> kreiſes zu kaͤmpfen hat!</p><lb/> <p>Die koͤrperliche Erziehung der Knaben wird<lb/> mit ihren zunehmenden Jahren immer ſorg-<lb/> faͤltiger fortgeſetzt, und nichts verſaͤumt werden,<lb/> ſie abzuhaͤrten. Sie werden alle Faͤhigkeiten<lb/> eines kriegeriſchen Volkes erlangen, ohne es<lb/> zu wiſſen; beſonnenen Muth, Ausdauer und<lb/> Verachtung der Gefahren, werden ſie auf den<lb/> Baͤren- und Wolfs-Jagden in den Graͤnz-<lb/> Waldungen lernen, ihre Spiele werden krie-<lb/> geriſch ſeyn, ohne daß ſie jemahls das Wort<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [138/0148]
einem halben Dutzend deutſcher Kinder, reden
ſie deutſch. Von den hoͤheren Wiſſenſchaften
und den gelehrten Sprachen, lernt jeder dann
nur, wozu ſeine Neigung ihm treibt, oder
wozu man entſchiedene Faͤhigkeiten in ihm ent-
deckt, nothwendig ſind ſie keinem. Lehrer iſt
jeder der Maͤnner in ſeinem Lieblingsfache.
So unterrichtet man jetzt ſchon ſpielend die
deutſchen Knaben und ein paar muntere Ne-
gerbuben; kuͤnftig werden auch dieſe mit den
unſrigen gleich erzogen. Wie laͤcherlich wird
einſt unſern Juͤnglingen der Kaſtengeiſt erſchei-
nen, mit welchem der groͤßte Theil des Erd-
kreiſes zu kaͤmpfen hat!
Die koͤrperliche Erziehung der Knaben wird
mit ihren zunehmenden Jahren immer ſorg-
faͤltiger fortgeſetzt, und nichts verſaͤumt werden,
ſie abzuhaͤrten. Sie werden alle Faͤhigkeiten
eines kriegeriſchen Volkes erlangen, ohne es
zu wiſſen; beſonnenen Muth, Ausdauer und
Verachtung der Gefahren, werden ſie auf den
Baͤren- und Wolfs-Jagden in den Graͤnz-
Waldungen lernen, ihre Spiele werden krie-
geriſch ſeyn, ohne daß ſie jemahls das Wort
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |