Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 2. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.Seine Hütte und sein kleines Feld gränzen nahe Seine Huͤtte und ſein kleines Feld graͤnzen nahe <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0030" n="22"/> Seine Huͤtte und ſein kleines Feld graͤnzen nahe<lb/> an Elliſons Landhaus, deßhalb kennt ihn Wil-<lb/> liam ſeit ſeiner fruͤheſten Jugend, und wird von<lb/> dem Alten, faſt mehr als ſeine eigenen Kinder,<lb/> geliebt. Ueberhaupt iſt Anhaͤnglichkeit und un-<lb/> erſchuͤtterliche Treue ein vorzuͤglicher Karak-<lb/> terzug dieſer guten, bis jetzt ſo unterdruͤckten<lb/> Menſchengattung. Wer nur irgend Wohlwollen<lb/> und Aufmerkſamkeit gegen ſie blicken laͤßt, kann<lb/> ihrer innigen Liebe verſichert ſeyn. Jch habe<lb/> oft auf unſern Morgenſtreifereien die kleinen<lb/> ſchwarzen Buben geherzt, und mit dem Alten<lb/> freundlich geredet, aber dafuͤr koͤnnte ich auch mit<lb/> ihm bis zu den Huronen reiſen, er wuͤrde jede<lb/> Gefahr von mir abwenden, und mich nur mit<lb/> ſeinem letzten Lebenshauche verlaſſen. Zittre da-<lb/> her nicht, liebe Adele, vor den Schreckniſſen<lb/> welche dieſe Reiſe fuͤr mich haben koͤnnten. Das<lb/> Land iſt ſo wuͤſt nicht mehr, als du es vielleicht<lb/> noch aus fruͤheren Reiſebeſchreibungen kennſt.<lb/> Es gehen regelmaͤßig Landkutſchen von hier auf<lb/> Baltimore und Waſhington, Landſtraßen und<lb/> Wirthshaͤuſer ſind nach allen Richtungen ange-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [22/0030]
Seine Huͤtte und ſein kleines Feld graͤnzen nahe
an Elliſons Landhaus, deßhalb kennt ihn Wil-
liam ſeit ſeiner fruͤheſten Jugend, und wird von
dem Alten, faſt mehr als ſeine eigenen Kinder,
geliebt. Ueberhaupt iſt Anhaͤnglichkeit und un-
erſchuͤtterliche Treue ein vorzuͤglicher Karak-
terzug dieſer guten, bis jetzt ſo unterdruͤckten
Menſchengattung. Wer nur irgend Wohlwollen
und Aufmerkſamkeit gegen ſie blicken laͤßt, kann
ihrer innigen Liebe verſichert ſeyn. Jch habe
oft auf unſern Morgenſtreifereien die kleinen
ſchwarzen Buben geherzt, und mit dem Alten
freundlich geredet, aber dafuͤr koͤnnte ich auch mit
ihm bis zu den Huronen reiſen, er wuͤrde jede
Gefahr von mir abwenden, und mich nur mit
ſeinem letzten Lebenshauche verlaſſen. Zittre da-
her nicht, liebe Adele, vor den Schreckniſſen
welche dieſe Reiſe fuͤr mich haben koͤnnten. Das
Land iſt ſo wuͤſt nicht mehr, als du es vielleicht
noch aus fruͤheren Reiſebeſchreibungen kennſt.
Es gehen regelmaͤßig Landkutſchen von hier auf
Baltimore und Waſhington, Landſtraßen und
Wirthshaͤuſer ſind nach allen Richtungen ange-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |