mag die Vorsicht walten. Sollte mich die Krankheit ergreifen, so konnte dieß schon bei der ersten Nachtwache geschehen; aber ich hoffe auf meinen Muth, und vernachlässige keines der Mittel, welche mir Salvito, der Florentiner, empfiehlt. Dieser hält treulich mit mir aus. Das Studium seiner Kunst verdrängt bei ihm jede, andere Rücksicht; mich beseelt Dankbarkeit und Freundschaft, ich kann die gu- ten Alten nicht unter fremde, bezahlte Wärter wissen, und theile meine Pflege zwischen ihnen. Jhr zufriedenes Winken, so oft sie zum Be- wußtseyn kommen, lohnt mir dafür.
Es ist vorüber. Dieses Uebel endet schnell. Armer William! arme Philippine! verwaist, ganz verwaist! mein Herz blutet mit. Ach ich habe ihren Schmerz empfunden! Sie sind um vieles glücklicher, als ich es war, sie trauern gemeinschaftlich.
Noch immer bin ich die Schaffnerinn dieses verödeten Hauses, welches kein fremder Fuß zu
betreten
mag die Vorſicht walten. Sollte mich die Krankheit ergreifen, ſo konnte dieß ſchon bei der erſten Nachtwache geſchehen; aber ich hoffe auf meinen Muth, und vernachlaͤſſige keines der Mittel, welche mir Salvito, der Florentiner, empfiehlt. Dieſer haͤlt treulich mit mir aus. Das Studium ſeiner Kunſt verdraͤngt bei ihm jede, andere Ruͤckſicht; mich beſeelt Dankbarkeit und Freundſchaft, ich kann die gu- ten Alten nicht unter fremde, bezahlte Waͤrter wiſſen, und theile meine Pflege zwiſchen ihnen. Jhr zufriedenes Winken, ſo oft ſie zum Be- wußtſeyn kommen, lohnt mir dafuͤr.
Es iſt voruͤber. Dieſes Uebel endet ſchnell. Armer William! arme Philippine! verwaiſt, ganz verwaiſt! mein Herz blutet mit. Ach ich habe ihren Schmerz empfunden! Sie ſind um vieles gluͤcklicher, als ich es war, ſie trauern gemeinſchaftlich.
Noch immer bin ich die Schaffnerinn dieſes veroͤdeten Hauſes, welches kein fremder Fuß zu
betreten
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mag die Vorſicht walten. Sollte mich die
Krankheit ergreifen, ſo konnte dieß ſchon bei
der erſten Nachtwache geſchehen; aber ich
hoffe auf meinen Muth, und vernachlaͤſſige
keines der Mittel, welche mir Salvito, der
Florentiner, empfiehlt. Dieſer haͤlt treulich mit
mir aus. Das Studium ſeiner Kunſt verdraͤngt
bei ihm jede, andere Ruͤckſicht; mich beſeelt
Dankbarkeit und Freundſchaft, ich kann die gu-
ten Alten nicht unter fremde, bezahlte Waͤrter
wiſſen, und theile meine Pflege zwiſchen ihnen.
Jhr zufriedenes Winken, ſo oft ſie zum Be-
wußtſeyn kommen, lohnt mir dafuͤr.
Es iſt voruͤber. Dieſes Uebel endet ſchnell.
Armer William! arme Philippine! verwaiſt,
ganz verwaiſt! mein Herz blutet mit. Ach
ich habe ihren Schmerz empfunden! Sie ſind
um vieles gluͤcklicher, als ich es war, ſie trauern
gemeinſchaftlich.
Noch immer bin ich die Schaffnerinn dieſes
veroͤdeten Hauſes, welches kein fremder Fuß zu
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Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 2. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/froelich_virginia02_1820/90>, abgerufen am 31.07.2024.
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