noch durch sich allein besteht, sondern mit andern, wie ursprünglich, so auch im fortwachsen, und wieder auflösen, ihren Zusammenhang und An- wendung für sich stets zu gewinnen sucht, und zwar aus der eigenen Ordnung ihrer Kräfte.
§. 166.
Wenn also keine Natur sich gänzlich aus sich selbst hervorbringen, noch aufheben kan; sondern vielmehr allezeit eine, entweder in die andere ein- greift, und sich etwas davon durch ihre selbst be- stehende Ordnung ihrer Kraft aneignet, oder doch der andern Angriff abhält, und auch sogar damit, theils sich selbst, theils die andern selbst bestehen- den zu eigenen Wirkungen veranlaßt; so siehet man daraus, daß jede einzelne Natur, vor sich, als ein Glied betrachtet, mit vielen andern Glie- dern oder Naturen nothwendig verbunden sey, und also unter ihnen ein gemeinschaftlicher Zu- sammenhang statt finde; wobey dennoch jede Na- tur vor sich selbst besteht und vergeht, ob sie schon allezeit mit vielen zugleich verbunden ist.
§. 167.
noch durch ſich allein beſteht, ſondern mit andern, wie urſpruͤnglich, ſo auch im fortwachſen, und wieder aufloͤſen, ihren Zuſammenhang und An- wendung fuͤr ſich ſtets zu gewinnen ſucht, und zwar aus der eigenen Ordnung ihrer Kraͤfte.
§. 166.
Wenn alſo keine Natur ſich gaͤnzlich aus ſich ſelbſt hervorbringen, noch aufheben kan; ſondern vielmehr allezeit eine, entweder in die andere ein- greift, und ſich etwas davon durch ihre ſelbſt be- ſtehende Ordnung ihrer Kraft aneignet, oder doch der andern Angriff abhaͤlt, und auch ſogar damit, theils ſich ſelbſt, theils die andern ſelbſt beſtehen- den zu eigenen Wirkungen veranlaßt; ſo ſiehet man daraus, daß jede einzelne Natur, vor ſich, als ein Glied betrachtet, mit vielen andern Glie- dern oder Naturen nothwendig verbunden ſey, und alſo unter ihnen ein gemeinſchaftlicher Zu- ſammenhang ſtatt finde; wobey dennoch jede Na- tur vor ſich ſelbſt beſteht und vergeht, ob ſie ſchon allezeit mit vielen zugleich verbunden iſt.
§. 167.
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noch durch ſich allein beſteht, ſondern mit andern,
wie urſpruͤnglich, ſo auch im fortwachſen, und
wieder aufloͤſen, ihren Zuſammenhang und An-
wendung fuͤr ſich ſtets zu gewinnen ſucht, und
zwar aus der eigenen Ordnung ihrer Kraͤfte.
§. 166.
Wenn alſo keine Natur ſich gaͤnzlich aus ſich
ſelbſt hervorbringen, noch aufheben kan; ſondern
vielmehr allezeit eine, entweder in die andere ein-
greift, und ſich etwas davon durch ihre ſelbſt be-
ſtehende Ordnung ihrer Kraft aneignet, oder doch
der andern Angriff abhaͤlt, und auch ſogar damit,
theils ſich ſelbſt, theils die andern ſelbſt beſtehen-
den zu eigenen Wirkungen veranlaßt; ſo ſiehet
man daraus, daß jede einzelne Natur, vor ſich,
als ein Glied betrachtet, mit vielen andern Glie-
dern oder Naturen nothwendig verbunden ſey,
und alſo unter ihnen ein gemeinſchaftlicher Zu-
ſammenhang ſtatt finde; wobey dennoch jede Na-
tur vor ſich ſelbſt beſteht und vergeht, ob ſie ſchon
allezeit mit vielen zugleich verbunden iſt.
§. 167.
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[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/134>, abgerufen am 16.02.2025.
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