Alles, was bisher gesagt worden, ist blos eine Reihe von Schlüssen, oder Vermuthungen, aus den Schichtgebirgen unserer festen Länder, so fer- ne sie das vorige Meer erbaut, und zugleich zwi- schen ihnen, Beweise von den vorigen festen Län- dern, mit angeflüthet hat, die nun aber entblößt und die festen Länder in den Abgrund gestürzt sind. Zieht man aber die Stellung des ältesten Grund- gebirges, an welches die vorigen Schichtgebirge angebaut sind, nach der senkrechten Stellung sei- ner besondern Schichten, gegen den Mittelpunkt der Erde, noch mit in Erwegung, so läßt sich fer- ner schliessen, daß jeder vorige Meerschoos, den man aus dem einzeln um ihn hervorstehende älte- ste Grundgebirge noch jetzt beurtheilen kan, eben- falls wieder durch einen noch viel ältern Einsturz unserer Erde erfolget sey, und daß unsere älteste Erde, wenn man die senkrechten Schichten, des Grundgebirges, so bergmännisch zu reden, in ewige Teuffe gehn, in Gedanken zur runden Ge- stalt wieder zurückbringt, damahls durchaus hohl,
und
§. 244.
Alles, was bisher geſagt worden, iſt blos eine Reihe von Schluͤſſen, oder Vermuthungen, aus den Schichtgebirgen unſerer feſten Laͤnder, ſo fer- ne ſie das vorige Meer erbaut, und zugleich zwi- ſchen ihnen, Beweiſe von den vorigen feſten Laͤn- dern, mit angefluͤthet hat, die nun aber entbloͤßt und die feſten Laͤnder in den Abgrund geſtuͤrzt ſind. Zieht man aber die Stellung des aͤlteſten Grund- gebirges, an welches die vorigen Schichtgebirge angebaut ſind, nach der ſenkrechten Stellung ſei- ner beſondern Schichten, gegen den Mittelpunkt der Erde, noch mit in Erwegung, ſo laͤßt ſich fer- ner ſchlieſſen, daß jeder vorige Meerſchoos, den man aus dem einzeln um ihn hervorſtehende aͤlte- ſte Grundgebirge noch jetzt beurtheilen kan, eben- falls wieder durch einen noch viel aͤltern Einſturz unſerer Erde erfolget ſey, und daß unſere aͤlteſte Erde, wenn man die ſenkrechten Schichten, des Grundgebirges, ſo bergmaͤnniſch zu reden, in ewige Teuffe gehn, in Gedanken zur runden Ge- ſtalt wieder zuruͤckbringt, damahls durchaus hohl,
und
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0185"n="173"/><divn="2"><head>§. 244.</head><lb/><p>Alles, was bisher geſagt worden, iſt blos eine<lb/>
Reihe von Schluͤſſen, oder Vermuthungen, aus<lb/>
den Schichtgebirgen unſerer feſten Laͤnder, ſo fer-<lb/>
ne ſie das vorige Meer erbaut, und zugleich zwi-<lb/>ſchen ihnen, Beweiſe von den vorigen feſten Laͤn-<lb/>
dern, mit angefluͤthet hat, die nun aber entbloͤßt<lb/>
und die feſten Laͤnder in den Abgrund geſtuͤrzt ſind.<lb/>
Zieht man aber die Stellung des aͤlteſten Grund-<lb/>
gebirges, an welches die vorigen Schichtgebirge<lb/>
angebaut ſind, nach der ſenkrechten Stellung ſei-<lb/>
ner beſondern Schichten, gegen den Mittelpunkt<lb/>
der Erde, noch mit in Erwegung, ſo laͤßt ſich fer-<lb/>
ner ſchlieſſen, daß jeder vorige Meerſchoos, den<lb/>
man aus dem einzeln um ihn hervorſtehende aͤlte-<lb/>ſte Grundgebirge noch jetzt beurtheilen kan, eben-<lb/>
falls wieder durch einen noch viel aͤltern Einſturz<lb/>
unſerer Erde erfolget ſey, und daß unſere aͤlteſte<lb/>
Erde, wenn man die ſenkrechten Schichten, des<lb/>
Grundgebirges, ſo bergmaͤnniſch zu reden, in<lb/>
ewige Teuffe gehn, in Gedanken zur runden Ge-<lb/>ſtalt wieder zuruͤckbringt, damahls durchaus hohl,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">und</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[173/0185]
§. 244.
Alles, was bisher geſagt worden, iſt blos eine
Reihe von Schluͤſſen, oder Vermuthungen, aus
den Schichtgebirgen unſerer feſten Laͤnder, ſo fer-
ne ſie das vorige Meer erbaut, und zugleich zwi-
ſchen ihnen, Beweiſe von den vorigen feſten Laͤn-
dern, mit angefluͤthet hat, die nun aber entbloͤßt
und die feſten Laͤnder in den Abgrund geſtuͤrzt ſind.
Zieht man aber die Stellung des aͤlteſten Grund-
gebirges, an welches die vorigen Schichtgebirge
angebaut ſind, nach der ſenkrechten Stellung ſei-
ner beſondern Schichten, gegen den Mittelpunkt
der Erde, noch mit in Erwegung, ſo laͤßt ſich fer-
ner ſchlieſſen, daß jeder vorige Meerſchoos, den
man aus dem einzeln um ihn hervorſtehende aͤlte-
ſte Grundgebirge noch jetzt beurtheilen kan, eben-
falls wieder durch einen noch viel aͤltern Einſturz
unſerer Erde erfolget ſey, und daß unſere aͤlteſte
Erde, wenn man die ſenkrechten Schichten, des
Grundgebirges, ſo bergmaͤnniſch zu reden, in
ewige Teuffe gehn, in Gedanken zur runden Ge-
ſtalt wieder zuruͤckbringt, damahls durchaus hohl,
und
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/185>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.