Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773.

Bild:
<< vorherige Seite

aber die Erde, mit ihrem Monde für beständig
verband, eben auch den Jupiter und Saturn,
durch die Annäherung gegen ihre Monden, in un-
serm Sonnensystem angehalten habe.

§. 259.

Stellet man sich endlich unsere Erde in ihrer
ältesten, höchsten und völlig hohlen Gröse, ehe das
Grundgebirge senkrecht zusammenstürzte, als eine
der leichteren grösten hohlen Kugeln, im damali-
gen Himmelsraume, vor, die entweder geschwun-
gen wurde, oder andere schwung, und also im
Mittel, oder im Umkreise, oder in freyer Bahn
gieng; so dörfte man kaum geneigt seyn, von ihr
zu denken, daß sie damals in dieser Gestalt, be-
ständig um die Sonne, neben dem Monde, oder
in ihrer jetzigen Bahn, gelauffen sey; sondern sie
vielleicht für einen damaligen Kometen, oder der-
gleichen freyen Himmelskörper, wo nicht gar für
eine Art von Sonne, ansehen, indem man an den
Unterlagern der Schichtgebirge bemerket, daß sie
ihren Ursprung gröstentheils dem Feuer zu dan-
ken haben.

§. 260.

aber die Erde, mit ihrem Monde fuͤr beſtaͤndig
verband, eben auch den Jupiter und Saturn,
durch die Annaͤherung gegen ihre Monden, in un-
ſerm Sonnenſyſtem angehalten habe.

§. 259.

Stellet man ſich endlich unſere Erde in ihrer
aͤlteſten, hoͤchſten und voͤllig hohlen Groͤſe, ehe das
Grundgebirge ſenkrecht zuſammenſtuͤrzte, als eine
der leichteren groͤſten hohlen Kugeln, im damali-
gen Himmelsraume, vor, die entweder geſchwun-
gen wurde, oder andere ſchwung, und alſo im
Mittel, oder im Umkreiſe, oder in freyer Bahn
gieng; ſo doͤrfte man kaum geneigt ſeyn, von ihr
zu denken, daß ſie damals in dieſer Geſtalt, be-
ſtaͤndig um die Sonne, neben dem Monde, oder
in ihrer jetzigen Bahn, gelauffen ſey; ſondern ſie
vielleicht fuͤr einen damaligen Kometen, oder der-
gleichen freyen Himmelskoͤrper, wo nicht gar fuͤr
eine Art von Sonne, anſehen, indem man an den
Unterlagern der Schichtgebirge bemerket, daß ſie
ihren Urſprung groͤſtentheils dem Feuer zu dan-
ken haben.

§. 260.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0196" n="184"/>
aber die Erde, mit ihrem Monde fu&#x0364;r be&#x017F;ta&#x0364;ndig<lb/>
verband, eben auch den Jupiter und Saturn,<lb/>
durch die Anna&#x0364;herung gegen ihre Monden, in un-<lb/>
&#x017F;erm Sonnen&#x017F;y&#x017F;tem angehalten habe.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 259.</head><lb/>
          <p>Stellet man &#x017F;ich endlich un&#x017F;ere Erde in ihrer<lb/>
a&#x0364;lte&#x017F;ten, ho&#x0364;ch&#x017F;ten und vo&#x0364;llig hohlen Gro&#x0364;&#x017F;e, ehe das<lb/>
Grundgebirge &#x017F;enkrecht zu&#x017F;ammen&#x017F;tu&#x0364;rzte, als eine<lb/>
der leichteren gro&#x0364;&#x017F;ten hohlen Kugeln, im damali-<lb/>
gen Himmelsraume, vor, die entweder ge&#x017F;chwun-<lb/>
gen wurde, oder andere &#x017F;chwung, und al&#x017F;o im<lb/>
Mittel, oder im Umkrei&#x017F;e, oder in freyer Bahn<lb/>
gieng; &#x017F;o do&#x0364;rfte man kaum geneigt &#x017F;eyn, von ihr<lb/>
zu denken, daß &#x017F;ie damals in die&#x017F;er Ge&#x017F;talt, be-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndig um die Sonne, neben dem Monde, oder<lb/>
in ihrer jetzigen Bahn, gelauffen &#x017F;ey; &#x017F;ondern &#x017F;ie<lb/>
vielleicht fu&#x0364;r einen damaligen Kometen, oder der-<lb/>
gleichen freyen Himmelsko&#x0364;rper, wo nicht gar fu&#x0364;r<lb/>
eine Art von Sonne, an&#x017F;ehen, indem man an den<lb/>
Unterlagern der Schichtgebirge bemerket, daß &#x017F;ie<lb/>
ihren Ur&#x017F;prung gro&#x0364;&#x017F;tentheils dem Feuer zu dan-<lb/>
ken haben.</p>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">§. 260.</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[184/0196] aber die Erde, mit ihrem Monde fuͤr beſtaͤndig verband, eben auch den Jupiter und Saturn, durch die Annaͤherung gegen ihre Monden, in un- ſerm Sonnenſyſtem angehalten habe. §. 259. Stellet man ſich endlich unſere Erde in ihrer aͤlteſten, hoͤchſten und voͤllig hohlen Groͤſe, ehe das Grundgebirge ſenkrecht zuſammenſtuͤrzte, als eine der leichteren groͤſten hohlen Kugeln, im damali- gen Himmelsraume, vor, die entweder geſchwun- gen wurde, oder andere ſchwung, und alſo im Mittel, oder im Umkreiſe, oder in freyer Bahn gieng; ſo doͤrfte man kaum geneigt ſeyn, von ihr zu denken, daß ſie damals in dieſer Geſtalt, be- ſtaͤndig um die Sonne, neben dem Monde, oder in ihrer jetzigen Bahn, gelauffen ſey; ſondern ſie vielleicht fuͤr einen damaligen Kometen, oder der- gleichen freyen Himmelskoͤrper, wo nicht gar fuͤr eine Art von Sonne, anſehen, indem man an den Unterlagern der Schichtgebirge bemerket, daß ſie ihren Urſprung groͤſtentheils dem Feuer zu dan- ken haben. §. 260.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/196
Zitationshilfe: [Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/196>, abgerufen am 22.11.2024.