Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773.

Bild:
<< vorherige Seite

gegen einen Planeten unserer Sonne die Anstal-
ten zum ersten Einsturz sich anfangen.

§. 29.

Wenn nun von zweyen oder mehrern Körpern,
die zugleich von einer Kraft geschwungen werden,
der leichteste in der Mitte und der schwerere am
Umfange des Schwunges geht; so wird wohl auch
die Erde, wenn sie leichter als ihr drückender
Mond war, in der Mitte des Schwunges wal-
zend, und der Mond um sie schmieggängig gewor-
den seyn. Wird aber Ebbe und Fluth nicht erst
seit des Mondes Nachbarschaft, und dadurch
auch erst der Einsturz eines festen Landes nach
dem andern erfolgt, ein neues Land nach dem an-
dern entstanden, und von den Nachbarn bevölkert
worden seyn?

§. 30.

Werden nicht also auf dem ersten neuen Lande
jener Zeit, als auf dem ältesten festen Lande jetzi-
ger Zeit, die seit dem hier angesessenen Völker,
welche nur aus der Nachbarschaft hinüber gien-
gen, sich als die ältesten Völker des Erdballs an-

sehen

gegen einen Planeten unſerer Sonne die Anſtal-
ten zum erſten Einſturz ſich anfangen.

§. 29.

Wenn nun von zweyen oder mehrern Koͤrpern,
die zugleich von einer Kraft geſchwungen werden,
der leichteſte in der Mitte und der ſchwerere am
Umfange des Schwunges geht; ſo wird wohl auch
die Erde, wenn ſie leichter als ihr druͤckender
Mond war, in der Mitte des Schwunges wal-
zend, und der Mond um ſie ſchmieggaͤngig gewor-
den ſeyn. Wird aber Ebbe und Fluth nicht erſt
ſeit des Mondes Nachbarſchaft, und dadurch
auch erſt der Einſturz eines feſten Landes nach
dem andern erfolgt, ein neues Land nach dem an-
dern entſtanden, und von den Nachbarn bevoͤlkert
worden ſeyn?

§. 30.

Werden nicht alſo auf dem erſten neuen Lande
jener Zeit, als auf dem aͤlteſten feſten Lande jetzi-
ger Zeit, die ſeit dem hier angeſeſſenen Voͤlker,
welche nur aus der Nachbarſchaft hinuͤber gien-
gen, ſich als die aͤlteſten Voͤlker des Erdballs an-

ſehen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0030" n="18"/>
gegen einen Planeten un&#x017F;erer Sonne die An&#x017F;tal-<lb/>
ten zum er&#x017F;ten Ein&#x017F;turz &#x017F;ich anfangen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 29.</head><lb/>
          <p>Wenn nun von zweyen oder mehrern Ko&#x0364;rpern,<lb/>
die zugleich von einer Kraft ge&#x017F;chwungen werden,<lb/>
der leichte&#x017F;te in der Mitte und der &#x017F;chwerere am<lb/>
Umfange des Schwunges geht; &#x017F;o wird wohl auch<lb/>
die Erde, wenn &#x017F;ie leichter als ihr dru&#x0364;ckender<lb/>
Mond war, in der Mitte des Schwunges wal-<lb/>
zend, und der Mond um &#x017F;ie &#x017F;chmiegga&#x0364;ngig gewor-<lb/>
den &#x017F;eyn. Wird aber Ebbe und Fluth nicht er&#x017F;t<lb/>
&#x017F;eit des Mondes Nachbar&#x017F;chaft, und dadurch<lb/>
auch er&#x017F;t der Ein&#x017F;turz eines fe&#x017F;ten Landes nach<lb/>
dem andern erfolgt, ein neues Land nach dem an-<lb/>
dern ent&#x017F;tanden, und von den Nachbarn bevo&#x0364;lkert<lb/>
worden &#x017F;eyn?</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 30.</head><lb/>
          <p>Werden nicht al&#x017F;o auf dem er&#x017F;ten neuen Lande<lb/>
jener Zeit, als auf dem a&#x0364;lte&#x017F;ten fe&#x017F;ten Lande jetzi-<lb/>
ger Zeit, die &#x017F;eit dem hier ange&#x017F;e&#x017F;&#x017F;enen Vo&#x0364;lker,<lb/>
welche nur aus der Nachbar&#x017F;chaft hinu&#x0364;ber gien-<lb/>
gen, &#x017F;ich als die a&#x0364;lte&#x017F;ten Vo&#x0364;lker des Erdballs an-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ehen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0030] gegen einen Planeten unſerer Sonne die Anſtal- ten zum erſten Einſturz ſich anfangen. §. 29. Wenn nun von zweyen oder mehrern Koͤrpern, die zugleich von einer Kraft geſchwungen werden, der leichteſte in der Mitte und der ſchwerere am Umfange des Schwunges geht; ſo wird wohl auch die Erde, wenn ſie leichter als ihr druͤckender Mond war, in der Mitte des Schwunges wal- zend, und der Mond um ſie ſchmieggaͤngig gewor- den ſeyn. Wird aber Ebbe und Fluth nicht erſt ſeit des Mondes Nachbarſchaft, und dadurch auch erſt der Einſturz eines feſten Landes nach dem andern erfolgt, ein neues Land nach dem an- dern entſtanden, und von den Nachbarn bevoͤlkert worden ſeyn? §. 30. Werden nicht alſo auf dem erſten neuen Lande jener Zeit, als auf dem aͤlteſten feſten Lande jetzi- ger Zeit, die ſeit dem hier angeſeſſenen Voͤlker, welche nur aus der Nachbarſchaft hinuͤber gien- gen, ſich als die aͤlteſten Voͤlker des Erdballs an- ſehen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/30
Zitationshilfe: [Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/30>, abgerufen am 03.12.2024.