Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

zer Zeit aus ihrem Schose erzeugt habe, ohne daß
solche vorgegebene Abartungen, nach der Zeit,
nur das mindeste von ihrer eigenen Art, vor sich
abgewichen wären?

§. 92.

Ist es nicht natürlicher, alle diese seit etlichen
1000 Jahren unveränderte Völker, so ferne sie
unvermischt von andern Arten blieben, bis ins
undenkliche hinaus, eben sowohl, sich immer
gleich zu schätzen, und ferner, wo mehrere Arten
zusammen leben, eben aus den Unterscheidungs-
zeichen dieser Arten auf die Beständigkeit ihrer
eigenen Art, selbst noch mitten in der Vermi-
schung zu schliessen, und für sie, rückwärts be-
trachtet, gleich vom Anfang einen völlig unter-
schiedenen Ursprung zu folgen.

§. 93.

Es widerspricht auch die Betrachtung anderer
Thiergeschlechter mit ihren Arten, diesen Bemer:
kungen von den Menschenarten nicht, sondern be-

stätigen
E 3

zer Zeit aus ihrem Schoſe erzeugt habe, ohne daß
ſolche vorgegebene Abartungen, nach der Zeit,
nur das mindeſte von ihrer eigenen Art, vor ſich
abgewichen waͤren?

§. 92.

Iſt es nicht natuͤrlicher, alle dieſe ſeit etlichen
1000 Jahren unveraͤnderte Voͤlker, ſo ferne ſie
unvermiſcht von andern Arten blieben, bis ins
undenkliche hinaus, eben ſowohl, ſich immer
gleich zu ſchaͤtzen, und ferner, wo mehrere Arten
zuſammen leben, eben aus den Unterſcheidungs-
zeichen dieſer Arten auf die Beſtaͤndigkeit ihrer
eigenen Art, ſelbſt noch mitten in der Vermi-
ſchung zu ſchlieſſen, und fuͤr ſie, ruͤckwaͤrts be-
trachtet, gleich vom Anfang einen voͤllig unter-
ſchiedenen Urſprung zu folgen.

§. 93.

Es widerſpricht auch die Betrachtung anderer
Thiergeſchlechter mit ihren Arten, dieſen Bemer:
kungen von den Menſchenarten nicht, ſondern be-

ſtaͤtigen
E 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0081" n="69"/>
zer Zeit aus ihrem Scho&#x017F;e erzeugt habe, ohne daß<lb/>
&#x017F;olche vorgegebene Abartungen, nach der Zeit,<lb/>
nur das minde&#x017F;te von ihrer eigenen Art, vor &#x017F;ich<lb/>
abgewichen wa&#x0364;ren?</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 92.</head><lb/>
          <p>I&#x017F;t es nicht natu&#x0364;rlicher, alle die&#x017F;e &#x017F;eit etlichen<lb/>
1000 Jahren unvera&#x0364;nderte Vo&#x0364;lker, &#x017F;o ferne &#x017F;ie<lb/>
unvermi&#x017F;cht von andern Arten blieben, bis ins<lb/>
undenkliche hinaus, eben &#x017F;owohl, &#x017F;ich immer<lb/>
gleich zu &#x017F;cha&#x0364;tzen, und ferner, wo mehrere Arten<lb/>
zu&#x017F;ammen leben, eben aus den Unter&#x017F;cheidungs-<lb/>
zeichen die&#x017F;er Arten auf die Be&#x017F;ta&#x0364;ndigkeit ihrer<lb/>
eigenen Art, &#x017F;elb&#x017F;t noch mitten in der Vermi-<lb/>
&#x017F;chung zu &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en, und fu&#x0364;r &#x017F;ie, ru&#x0364;ckwa&#x0364;rts be-<lb/>
trachtet, gleich vom Anfang einen vo&#x0364;llig unter-<lb/>
&#x017F;chiedenen Ur&#x017F;prung zu folgen.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 93.</head><lb/>
          <p>Es wider&#x017F;pricht auch die Betrachtung anderer<lb/>
Thierge&#x017F;chlechter mit ihren Arten, die&#x017F;en Bemer:<lb/>
kungen von den Men&#x017F;chenarten nicht, &#x017F;ondern be-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">E 3</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ta&#x0364;tigen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[69/0081] zer Zeit aus ihrem Schoſe erzeugt habe, ohne daß ſolche vorgegebene Abartungen, nach der Zeit, nur das mindeſte von ihrer eigenen Art, vor ſich abgewichen waͤren? §. 92. Iſt es nicht natuͤrlicher, alle dieſe ſeit etlichen 1000 Jahren unveraͤnderte Voͤlker, ſo ferne ſie unvermiſcht von andern Arten blieben, bis ins undenkliche hinaus, eben ſowohl, ſich immer gleich zu ſchaͤtzen, und ferner, wo mehrere Arten zuſammen leben, eben aus den Unterſcheidungs- zeichen dieſer Arten auf die Beſtaͤndigkeit ihrer eigenen Art, ſelbſt noch mitten in der Vermi- ſchung zu ſchlieſſen, und fuͤr ſie, ruͤckwaͤrts be- trachtet, gleich vom Anfang einen voͤllig unter- ſchiedenen Urſprung zu folgen. §. 93. Es widerſpricht auch die Betrachtung anderer Thiergeſchlechter mit ihren Arten, dieſen Bemer: kungen von den Menſchenarten nicht, ſondern be- ſtaͤtigen E 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/81
Zitationshilfe: [Füchsel, Georg Christian]: Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte. Frankfurt u. a., 1773, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fuechsel_entwurf_1773/81>, abgerufen am 23.11.2024.