Furttenbach, Joseph: Büchsenmeisterey-Schul. Augsburg, 1643.Von allerhand Kitten. Die Zwölffte schwartze Salben/ zum weit schiessen. Wiewolen zuvorderst mit gutem Pulffer gar weit kan geschossen wer-Salben/ .11/2. Lott zerschabene Camphora darein geriben/ wol durch einander ver- mischt. Ferner .1. Eßlöffel voll Gamillenöl .1. Eßlöffel voll Baumöldarein gegossen/ weiter .3. Lott lebendig Quecksilber genommen/ abermahlen wol gearbeit. Ferner .8. Lott wol zerriben Pürschpulffer/ jmmerzu wol vmbgerürt. Endlich .3. Lott waiche Saiffen/ wie mans in den Väßlen hat/ dieselbige auch dar- under gearbeitet/ damit alles auff ein Stund lang/ wol durch einander ver- einbart werde/ so wird es ein zart schwartzes Sälblin/ das thut man in ein Zihnene Büxen (.dann es sonsten das Blech/ oder Eisen durchlöchern wür- de.) vnd volgender gestalt gebrauchen. Man nemme ein glattes Eisen Handrhor/ oder ein Mußquetten/ oder Auß denen hievor demonstrirten vier Speciebus, wird nun die gantze Der
Von allerhand Kitten. Die Zwoͤlffte ſchwartze Salben/ zum weit ſchieſſen. Wiewolen zuvorderſt mit gutem Pulffer gar weit kan geſchoſſen wer-Salben/ .1½. Lott zerſchabene Camphora darein geriben/ wol durch einander ver- miſcht. Ferner .1. Eßloͤffel voll Gamillenoͤl .1. Eßloͤffel voll Baumoͤldarein gegoſſen/ weiter .3. Lott lebendig Queckſilber genommen/ abermahlen wol gearbeit. Ferner .8. Lott wol zerriben Puͤrſchpulffer/ jmmerzu wol vmbgeruͤrt. Endlich .3. Lott waiche Saiffen/ wie mans in den Vaͤßlen hat/ dieſelbige auch dar- under gearbeitet/ damit alles auff ein Stund lang/ wol durch einander ver- einbart werde/ ſo wird es ein zart ſchwartzes Saͤlblin/ das thut man in ein Zihnene Buͤxen (.dann es ſonſten das Blech/ oder Eiſen durchloͤchern wuͤr- de.) vnd volgender geſtalt gebrauchen. Man nemme ein glattes Eiſen Handrhor/ oder ein Mußquetten/ oder Auß denen hievor demonſtrirten vier Speciebus, wird nun die gantze Der
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Von allerhand Kitten.
Die Zwoͤlffte ſchwartze Salben/ zum weit ſchieſſen.
Wiewolen zuvorderſt mit gutem Pulffer gar weit kan geſchoſſen wer-
den/ dannoch aber/ ſo hat es noch ein Manier/ vnd nemblich/ daß man durch
Einſchmierung eines glatten Eiſern Buͤchſenrhors/ dem Schuß ein ſtaͤr-
ckern Trib geben kan/ hierzu ſo wird nun volgende ſchwartze Salben præ-
parirt.
.4. Lott deß beſten geſchmeltzten zerſtoſſenen Salpeters genommen/ denſel-
bigen in ein Moͤrſerlin gethon/ mit dem allerſtaͤrckeſten Brandtwein/ den
man immer bekom̅en kan/ angefeuchtet/ damits wie ein Taiglin werde/ vnd
alſo mit dem meſſin Stoͤſſelin vmbgeruͤrt/ oder geriben/ alsdann
.1½. Lott zerſchabene Camphora darein geriben/ wol durch einander ver-
miſcht. Ferner
.1. Eßloͤffel voll Gamillenoͤl
.1. Eßloͤffel voll Baumoͤl
darein gegoſſen/ weiter
.3. Lott lebendig Queckſilber genommen/ abermahlen wol gearbeit. Ferner
.8. Lott wol zerriben Puͤrſchpulffer/ jmmerzu wol vmbgeruͤrt. Endlich
.3. Lott waiche Saiffen/ wie mans in den Vaͤßlen hat/ dieſelbige auch dar-
under gearbeitet/ damit alles auff ein Stund lang/ wol durch einander ver-
einbart werde/ ſo wird es ein zart ſchwartzes Saͤlblin/ das thut man in ein
Zihnene Buͤxen (.dann es ſonſten das Blech/ oder Eiſen durchloͤchern wuͤr-
de.) vnd volgender geſtalt gebrauchen.
Salben/
zum weit
ſchieſſen.
Man nemme ein glattes Eiſen Handrhor/ oder ein Mußquetten/ oder
aber ein noch laͤngers Rhor/ Spingarden, oder Scharffentindel/ genannt/
ladeberuͤhrtes Rhor nach ſeiner gebuͤrenden Maß/ nemblich halb ſo vil gut
Puͤrſchpulffer/ als ſein bleyerne Kugel wigt/ darauf ein Fuͤrſchlag von Pa-
pyr hinunder geſtoſſen/ alsdann ein ſchmirber darumben ein Wullentuͤch-
lin gewickelt iſt/ genommen/ denſelben mit obſtehender Salben geſchmiert/
vnd darmit in das Rhor hinein gefahren/ auf: vnd abgezogen/ als ob mans
außwiſchen wolte/ hernach ein duͤnnes Lederlin oder ein Barchet gleicher
weiß mit diſer Salben wol eingeſchmirt/ die Kugel darmit gefuͤttert/ vnd
alſo ſatt hinab geſchoben/ Endtlich mit dem Schmirber das Rhor noch ein-
mahl mit vilberuͤrter Salben eingeſchmirt/ mit dem Rhor geſchoſſen/ ſo
wird man ein gar ſanfften vnd ſehr weiten Schuß ſehen/ dann diſe Salben
zum weit treiben groſſe Befuͤrderung gibt/ vnd iſt biß daher von den Kuͤnſt-
lern fuͤr ein ſonders Secret gehalten worden/ allein muß man nach vollen-
detem Schuß das Rhor widerumben fleiſſig außwiſchen.
Auß denen hievor demonſtrirten vier Speciebus, wird nun die gantze
Feur Kunſt (.wie nicht weniger auch hernach die Buͤchſenmeiſterey.) gar
leichtlich componirt, vnd was man bedarff darvon abgeholt/ zuſa-
men geſetzt/ vnd alles hier durch fundamentaliter
zu Werck kan geſetzt werden.
Der
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