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Furttenbach, Joseph: Büchsenmeisterey-Schul. Augsburg, 1643.

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Der Ander Theil/
die vilberürte Scheiben/ sampt dem Jnstrument darvon genomen/ vnd dem
Pöler Feur gegeben wurde/ so müste ja natürlicher weiß/ die Kugel senckel-
recht über sich in die Lufft fahren/ auch nach Verlierung jhres tribs/ wider-
umben zu ruck/ in jhr zuvor gelegenes Pöler Mundloch fallen. Wolte man
aber fürs ander mit dem Pöler den allerweitesten vnd auf den .45. grad ge-
richten Bogenwurff thun/ (.man besehe das Kupferblatt .24. daselbsten
dann der Pöler mit seinem/ ob jme stehenden Jnstrument schon also gerichter
da stehet.) so wird fürs erste/ das Pöler Rhor gantz nider/ als ob man darauß
wie mit einem Stuck Geschütz geschihet/ schiessen wolte/ gesenckt/ alsdann das
mittel ob dem fordersten am nechsten beym Mundloch stehenden Raiff ge-
sucht/ ein schnitlin ob dem berürten Raiff gemacht/ hernach das Pöler Rhor
widerumben vffrecht/ damit die Mundung gegen Himmel sehe/ erhöbt/ die
Scheiben sampt dem darob stehenden Jnstrument/ in die Mundung gesteckt/
dieselbige Scheiben aber/ lincks oder rechts vmbgewendet/ biß daß die Mit-
tel Lini .2. auf das zuvor in den obersten Raiff gethone schnittlin correspon-
dirt,
so stehet die Scheiben sampt dem darob befestigten Jnstrument/ in der
rechten justen Creutzlini. Ferner/ vnd über die Regel oder Absehen .S. t. hin-
auß geschawet/ (.ernannte Regel aber/ kan auf vnd nider gewendet werden/
biß daß man die grade Lini gegen dem Zweck hinauß ersihet.) vnd den Schafft
deß Pölers lincks oder rechts geruckt/ biß daß er endlich auch just in grader
Lini gegen dem Ort/ wahin man nun zu werffen begehrt/ stehet/ hernach das
Pöler Rhor vmb so vil ernidriget/ biß daß alle drey Senckel .r. m n. zugleich/
auch einer wie der ander/ auf den .45. grad einschlagen/ dem Pöler Feur ge-
geben/ so wird dise Stainerne Kugel vngefahrlich .780. schritt/ auf vilbe-
sagter grad gesehener Lini/ hinauß fallen. Solte aber offtberürter Pöler ei-
nen Außschuß haben/ so mag jhme beym andern Wurff/ mit Ruckung der
Scheiben/ auf ein/ oder die ander Seiten/ derselbige also gar leichtlich be-
nommen/ vnd hierdurch die Würff in grade Lini gebracht werden. Wann
nun solches geschehen/ so ist der zu nahe/ oder aber der zu weit fallenden Ku-
gel/ gar leichtlich zu helffen/ dann fällt sie zu kurtz/ vnd vor dem Zweck her
in den Boden/ so ernidrige man das Mundloch deß Pölers/ (.aber nicht über
die vilberürte .45. gradi, sintemahlen dieselbige den allerfernesten Wurff
mitbringen.) solte aber die Kugel zu weit/ vnd über das Zihl hinauß passie-
ren/ so mag der Pöler erhöbt/ alsdann so wird er auch kürtzer werffen/ nach
welcher Manier zurichten/ dann gar bald auf ein gewisen Wurff zu gelan-
gen ist/ vnd zu noch mehrer Wissenschafft so solle hernach volgende/ von mir
selber gethone Experienza, wie weit dann die Kuglen von grad zu gradi,
gefallen seynd/ außführlich demonstrirt werden.

Auß dem Pöler die Stainerne Kuglen/ nach den Gradi/
vnd an einen bekandten Orth zu werffen.
Ein senckel-
rechte Kugel

Mich wunderte offt auch nit wenig/ ob dann mit einem grad: oder sen-
ckelrecht vnd also aufrecht stehenden Pöler solcher gestalt zu werffen were/

damit

Der Ander Theil/
die vilberuͤrte Scheiben/ ſampt dem Jnſtrument darvon genom̅en/ vnd dem
Poͤler Feur gegeben wurde/ ſo muͤſte ja natuͤrlicher weiß/ die Kugel ſenckel-
recht uͤber ſich in die Lufft fahren/ auch nach Verlierung jhres tribs/ wider-
umben zu ruck/ in jhr zuvor gelegenes Poͤler Mundloch fallen. Wolte man
aber fuͤrs ander mit dem Poͤler den allerweiteſten vnd auf den .45. grad ge-
richten Bogenwurff thun/ (.man beſehe das Kupferblatt № .24. daſelbſten
dann der Poͤler mit ſeinem/ ob jme ſtehenden Jnſtrument ſchon alſo gerichter
da ſtehet.) ſo wird fuͤrs erſte/ das Poͤler Rhor gantz nider/ als ob man darauß
wie mit einem Stuck Geſchuͤtz geſchihet/ ſchieſſen wolte/ geſenckt/ alsdan̄ das
mittel ob dem forderſten am nechſten beym Mundloch ſtehenden Raiff ge-
ſucht/ ein ſchnitlin ob dem beruͤrten Raiff gemacht/ hernach das Poͤler Rhor
widerumben vffrecht/ damit die Mundung gegen Himmel ſehe/ erhoͤbt/ die
Scheiben ſampt dem darob ſtehenden Jnſtrument/ in die Mundung geſteckt/
dieſelbige Scheiben aber/ lincks oder rechts vmbgewendet/ biß daß die Mit-
tel Lini .2. auf das zuvoꝛ in den oberſten Raiff gethone ſchnittlin correſpon-
dirt,
ſo ſtehet die Scheiben ſampt dem darob befeſtigten Jnſtrument/ in der
rechten juſten Creutzlini. Ferner/ vnd uͤber die Regel oder Abſehen .S. t. hin-
auß geſchawet/ (.ernannte Regel aber/ kan auf vnd nider gewendet werden/
biß daß man die grade Lini gegen dem Zweck hinauß erſihet.) vn̄ den Schafft
deß Poͤlers lincks oder rechts geruckt/ biß daß er endlich auch juſt in grader
Lini gegen dem Ort/ wahin man nun zu werffen begehrt/ ſtehet/ hernach das
Poͤler Rhoꝛ vmb ſo vil ernidriget/ biß daß alle drey Senckel .r. m n. zugleich/
auch einer wie der ander/ auf den .45. grad einſchlagen/ dem Poͤler Feur ge-
geben/ ſo wird diſe Stainerne Kugel vngefahrlich .780. ſchritt/ auf vilbe-
ſagter grad geſehener Lini/ hinauß fallen. Solte aber offtberuͤrter Poͤler ei-
nen Außſchuß haben/ ſo mag jhme beym andern Wurff/ mit Ruckung der
Scheiben/ auf ein/ oder die ander Seiten/ derſelbige alſo gar leichtlich be-
nommen/ vnd hierdurch die Wuͤrff in grade Lini gebracht werden. Wann
nun ſolches geſchehen/ ſo iſt der zu nahe/ oder aber der zu weit fallenden Ku-
gel/ gar leichtlich zu helffen/ dann faͤllt ſie zu kurtz/ vnd vor dem Zweck her
in den Boden/ ſo ernidrige man das Mundloch deß Poͤleꝛs/ (.aber nicht uͤber
die vilberuͤrte .45. gradi, ſintemahlen dieſelbige den allerferneſten Wurff
mitbringen.) ſolte aber die Kugel zu weit/ vnd uͤber das Zihl hinauß paſſie-
ren/ ſo mag der Poͤler erhoͤbt/ alsdann ſo wird er auch kuͤrtzer werffen/ nach
welcher Manier zurichten/ dann gar bald auf ein gewiſen Wurff zu gelan-
gen iſt/ vnd zu noch mehrer Wiſſenſchafft ſo ſolle hernach volgende/ von mir
ſelber gethone Experienza, wie weit dann die Kuglen von grad zu gradi,
gefallen ſeynd/ außfuͤhrlich demonſtrirt werden.

Auß dem Poͤler die Stainerne Kuglen/ nach den Gradi/
vnd an einen bekandten Orth zu werffen.
Ein ſenckel-
rechte Kugel

Mich wunderte offt auch nit wenig/ ob dann mit einem grad: oder ſen-
ckelrecht vnd alſo aufrecht ſtehenden Poͤler ſolcher geſtalt zu werffen were/

damit
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[76/0098] Der Ander Theil/ die vilberuͤrte Scheiben/ ſampt dem Jnſtrument darvon genom̅en/ vnd dem Poͤler Feur gegeben wurde/ ſo muͤſte ja natuͤrlicher weiß/ die Kugel ſenckel- recht uͤber ſich in die Lufft fahren/ auch nach Verlierung jhres tribs/ wider- umben zu ruck/ in jhr zuvor gelegenes Poͤler Mundloch fallen. Wolte man aber fuͤrs ander mit dem Poͤler den allerweiteſten vnd auf den .45. grad ge- richten Bogenwurff thun/ (.man beſehe das Kupferblatt № .24. daſelbſten dann der Poͤler mit ſeinem/ ob jme ſtehenden Jnſtrument ſchon alſo gerichter da ſtehet.) ſo wird fuͤrs erſte/ das Poͤler Rhor gantz nider/ als ob man darauß wie mit einem Stuck Geſchuͤtz geſchihet/ ſchieſſen wolte/ geſenckt/ alsdan̄ das mittel ob dem forderſten am nechſten beym Mundloch ſtehenden Raiff ge- ſucht/ ein ſchnitlin ob dem beruͤrten Raiff gemacht/ hernach das Poͤler Rhor widerumben vffrecht/ damit die Mundung gegen Himmel ſehe/ erhoͤbt/ die Scheiben ſampt dem darob ſtehenden Jnſtrument/ in die Mundung geſteckt/ dieſelbige Scheiben aber/ lincks oder rechts vmbgewendet/ biß daß die Mit- tel Lini .2. auf das zuvoꝛ in den oberſten Raiff gethone ſchnittlin correſpon- dirt, ſo ſtehet die Scheiben ſampt dem darob befeſtigten Jnſtrument/ in der rechten juſten Creutzlini. Ferner/ vnd uͤber die Regel oder Abſehen .S. t. hin- auß geſchawet/ (.ernannte Regel aber/ kan auf vnd nider gewendet werden/ biß daß man die grade Lini gegen dem Zweck hinauß erſihet.) vn̄ den Schafft deß Poͤlers lincks oder rechts geruckt/ biß daß er endlich auch juſt in grader Lini gegen dem Ort/ wahin man nun zu werffen begehrt/ ſtehet/ hernach das Poͤler Rhoꝛ vmb ſo vil ernidriget/ biß daß alle drey Senckel .r. m n. zugleich/ auch einer wie der ander/ auf den .45. grad einſchlagen/ dem Poͤler Feur ge- geben/ ſo wird diſe Stainerne Kugel vngefahrlich .780. ſchritt/ auf vilbe- ſagter grad geſehener Lini/ hinauß fallen. Solte aber offtberuͤrter Poͤler ei- nen Außſchuß haben/ ſo mag jhme beym andern Wurff/ mit Ruckung der Scheiben/ auf ein/ oder die ander Seiten/ derſelbige alſo gar leichtlich be- nommen/ vnd hierdurch die Wuͤrff in grade Lini gebracht werden. Wann nun ſolches geſchehen/ ſo iſt der zu nahe/ oder aber der zu weit fallenden Ku- gel/ gar leichtlich zu helffen/ dann faͤllt ſie zu kurtz/ vnd vor dem Zweck her in den Boden/ ſo ernidrige man das Mundloch deß Poͤleꝛs/ (.aber nicht uͤber die vilberuͤrte .45. gradi, ſintemahlen dieſelbige den allerferneſten Wurff mitbringen.) ſolte aber die Kugel zu weit/ vnd uͤber das Zihl hinauß paſſie- ren/ ſo mag der Poͤler erhoͤbt/ alsdann ſo wird er auch kuͤrtzer werffen/ nach welcher Manier zurichten/ dann gar bald auf ein gewiſen Wurff zu gelan- gen iſt/ vnd zu noch mehrer Wiſſenſchafft ſo ſolle hernach volgende/ von mir ſelber gethone Experienza, wie weit dann die Kuglen von grad zu gradi, gefallen ſeynd/ außfuͤhrlich demonſtrirt werden. Auß dem Poͤler die Stainerne Kuglen/ nach den Gradi/ vnd an einen bekandten Orth zu werffen. Mich wunderte offt auch nit wenig/ ob dann mit einem grad: oder ſen- ckelrecht vnd alſo aufrecht ſtehenden Poͤler ſolcher geſtalt zu werffen were/ damit

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Zitationshilfe: Furttenbach, Joseph: Büchsenmeisterey-Schul. Augsburg, 1643, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_buechsenmeister_1643/98>, abgerufen am 24.11.2024.