keln und der Hinterbacken, eine kleyenartige Flechte, vorzüglich bey alten Personen hervor. Die Krätze, die rothlaufartigen und andere Ausschläge, der Erbgrind, der Ansprung (crusta lactea), die Anschoppungen der Drüsen u. s. w. sind lauter Anstalten, wodurch die Säfte gereinigt werden. Bey Weibern von schleimichter Lei- besbeschaffenheit entsteht der weiße Fluß; die rozige, schleimige Goldader sowohl bey Weibern als Män- nern, welche schlappe Fasern, und schleimichte An- häufungen im Unterleibe haben. Bey naskalter Wit- terung werden diese Umstände noch von katharrhali- schen Zufällen begleitet. Wirkliches Erbrechen bey beweglicher Unreinigkeit, wie z. B. in säugenden Kin- dern; oder wo der zähe Stoff noch fester anklebt, Mangel an Eßlust, öftere Schauder und fliegende Hize, Eckel, krampfhafte Anwandlungen u. d. gl. sind eben so viele Hilfsmittel einer thätigen Natur, den Stoff zu verarbeiten, loszuschütteln, und unter der Gestalt eines sauren, muffigen Schweises, flockigten Harns, schleimichter Stühle u. s. w. auszuleeren. Eben dieses beobachtet man in dem schleichenden Nerven- fieber, nur unordentlicher, und nur theilweis, weil die Lebenskräften zu sehr unterdrückt sind. Die brandi- gen Absätze, die sich sowohl hier, als in den bösar- tigen pestilentialischen Fiebern einfinden, sind nicht selten die Wirkungen einer siegreichen Natur. Die scharfe, giftige, fressende Feuchtigkeit kann nicht hinläng- lich mit der Materie der Stühle, des Harns oder der Schweise verbunden werden; folglich muß sie überbaupt in das Zellengewebe, in den Nervenfiebern insbesondere in jenes der Hinterbacken oder des Heiligbeins, in den bösar-
keln und der Hinterbacken, eine kleyenartige Flechte, vorzuͤglich bey alten Perſonen hervor. Die Kraͤtze, die rothlaufartigen und andere Ausſchlaͤge, der Erbgrind, der Anſprung (cruſta lactea), die Anſchoppungen der Druͤſen u. ſ. w. ſind lauter Anſtalten, wodurch die Saͤfte gereinigt werden. Bey Weibern von ſchleimichter Lei- besbeſchaffenheit entſteht der weiße Fluß; die rozige, ſchleimige Goldader ſowohl bey Weibern als Maͤn- nern, welche ſchlappe Faſern, und ſchleimichte An- haͤufungen im Unterleibe haben. Bey naſkalter Wit- terung werden dieſe Umſtaͤnde noch von katharrhali- ſchen Zufaͤllen begleitet. Wirkliches Erbrechen bey beweglicher Unreinigkeit, wie z. B. in ſaͤugenden Kin- dern; oder wo der zaͤhe Stoff noch feſter anklebt, Mangel an Eßluſt, oͤftere Schauder und fliegende Hize, Eckel, krampfhafte Anwandlungen u. d. gl. ſind eben ſo viele Hilfsmittel einer thaͤtigen Natur, den Stoff zu verarbeiten, loszuſchuͤtteln, und unter der Geſtalt eines ſauren, muffigen Schweiſes, flockigten Harns, ſchleimichter Stuͤhle u. ſ. w. auszuleeren. Eben dieſes beobachtet man in dem ſchleichenden Nerven- fieber, nur unordentlicher, und nur theilweis, weil die Lebenskraͤften zu ſehr unterdruͤckt ſind. Die brandi- gen Abſaͤtze, die ſich ſowohl hier, als in den boͤsar- tigen peſtilentialiſchen Fiebern einfinden, ſind nicht ſelten die Wirkungen einer ſiegreichen Natur. Die ſcharfe, giftige, freſſende Feuchtigkeit kann nicht hinlaͤng- lich mit der Materie der Stuͤhle, des Harns oder der Schweiſe verbunden werden; folglich muß ſie uͤberbaupt in das Zellengewebe, in den Nervenfiebern insbeſondere in jenes der Hinterbacken oder des Heiligbeins, in den boͤsar-
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keln und der Hinterbacken, eine kleyenartige Flechte,
vorzuͤglich bey alten Perſonen hervor. Die Kraͤtze, die
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der Anſprung (cruſta lactea), die Anſchoppungen der
Druͤſen u. ſ. w. ſind lauter Anſtalten, wodurch die Saͤfte
gereinigt werden. Bey Weibern von ſchleimichter Lei-
besbeſchaffenheit entſteht der weiße Fluß; die rozige,
ſchleimige Goldader ſowohl bey Weibern als Maͤn-
nern, welche ſchlappe Faſern, und ſchleimichte An-
haͤufungen im Unterleibe haben. Bey naſkalter Wit-
terung werden dieſe Umſtaͤnde noch von katharrhali-
ſchen Zufaͤllen begleitet. Wirkliches Erbrechen bey
beweglicher Unreinigkeit, wie z. B. in ſaͤugenden Kin-
dern; oder wo der zaͤhe Stoff noch feſter anklebt,
Mangel an Eßluſt, oͤftere Schauder und fliegende
Hize, Eckel, krampfhafte Anwandlungen u. d. gl. ſind
eben ſo viele Hilfsmittel einer thaͤtigen Natur, den
Stoff zu verarbeiten, loszuſchuͤtteln, und unter der
Geſtalt eines ſauren, muffigen Schweiſes, flockigten
Harns, ſchleimichter Stuͤhle u. ſ. w. auszuleeren.
Eben dieſes beobachtet man in dem ſchleichenden Nerven-
fieber, nur unordentlicher, und nur theilweis, weil die
Lebenskraͤften zu ſehr unterdruͤckt ſind. Die brandi-
gen Abſaͤtze, die ſich ſowohl hier, als in den boͤsar-
tigen peſtilentialiſchen Fiebern einfinden, ſind nicht
ſelten die Wirkungen einer ſiegreichen Natur. Die
ſcharfe, giftige, freſſende Feuchtigkeit kann nicht hinlaͤng-
lich mit der Materie der Stuͤhle, des Harns oder der
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Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gall_untersuchungen_1791/240>, abgerufen am 21.11.2024.
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