oder bey vielem Schleim in der Lunge, oder wenn er in den wellenförmigen übergeht, nicht sehr bedeutend; gallichte scharfe Materien, Würmer, Gemüthsunru- he, Blutstürze etc. können den Puls ohne große Ge- fahr sonderbar verändern; eben so wenig bedeuten die aus ähnlichen Ursachen entstandenen Schwachheiten, Ohnmachten und Aengsten; kalte Gliedmassen, ja Kälte des ganzen Körpers sind in der kritischen Stöh- rung nicht selten ohne alle Gefahr; denn die Kranken werden wieder nach und nach warm. Die fürchterlichsten Zufälle der maskirten Wechselfieber können oft leicht durch die Rinde gehoben werden, da weit geringere in andern Fällen sehr bedenklich sind; die konvulsivi- schen Verdrehungen der Augäpfel sind im Anfange hitziger Fieber, z. B. in Blattern bey weitem nicht so gefährlich, wie am Ende einer solchen Krankheit; eben dieses gilt von den epileptischen Konvulsionen; sie sind auch in der Kindheit weniger gefährlich; über- haupt haben Konvulsionen bey zärtlichen Weibern we- niger zu bedeuten. Der Ausbruch der Blattern wird oft durch ein hartnäckiges Brechen verkündigt, wel- ches keine Gefahr wie in andern Krankheiten anzeigt. Ein fast brauner, schwarzer Urin bey Weib ern, deren Zeitfluß oder Kindbetterreinigung unterdrückt sind; bey Milzsüchtigen, bey Nasenbluten und der goldenen Ader, in Fleckfiebern, nach unzeitigen Geburten ist von keiner so schlimmen Bedeutung, ja manchmal sogar kritisch. Die monatliche Reinigung, wenn sie in den gewöhnlichen Krankheiten erscheint, ist bald günstig,
bald
oder bey vielem Schleim in der Lunge, oder wenn er in den wellenfoͤrmigen uͤbergeht, nicht ſehr bedeutend; gallichte ſcharfe Materien, Wuͤrmer, Gemuͤthsunru- he, Blutſtuͤrze ꝛc. koͤnnen den Puls ohne große Ge- fahr ſonderbar veraͤndern; eben ſo wenig bedeuten die aus aͤhnlichen Urſachen entſtandenen Schwachheiten, Ohnmachten und Aengſten; kalte Gliedmaſſen, ja Kaͤlte des ganzen Koͤrpers ſind in der kritiſchen Stoͤh- rung nicht ſelten ohne alle Gefahr; denn die Kranken werden wieder nach und nach warm. Die fuͤrchterlichſten Zufaͤlle der maskirten Wechſelfieber koͤnnen oft leicht durch die Rinde gehoben werden, da weit geringere in andern Faͤllen ſehr bedenklich ſind; die konvulſivi- ſchen Verdrehungen der Augaͤpfel ſind im Anfange hitziger Fieber, z. B. in Blattern bey weitem nicht ſo gefaͤhrlich, wie am Ende einer ſolchen Krankheit; eben dieſes gilt von den epileptiſchen Konvulſionen; ſie ſind auch in der Kindheit weniger gefaͤhrlich; uͤber- haupt haben Konvulſionen bey zaͤrtlichen Weibern we- niger zu bedeuten. Der Ausbruch der Blattern wird oft durch ein hartnaͤckiges Brechen verkuͤndigt, wel- ches keine Gefahr wie in andern Krankheiten anzeigt. Ein faſt brauner, ſchwarzer Urin bey Weib ern, deren Zeitfluß oder Kindbetterreinigung unterdruͤckt ſind; bey Milzſuͤchtigen, bey Naſenbluten und der goldenen Ader, in Fleckfiebern, nach unzeitigen Geburten iſt von keiner ſo ſchlimmen Bedeutung, ja manchmal ſogar kritiſch. Die monatliche Reinigung, wenn ſie in den gewoͤhnlichen Krankheiten erſcheint, iſt bald guͤnſtig,
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oder bey vielem Schleim in der Lunge, oder wenn er
in den wellenfoͤrmigen uͤbergeht, nicht ſehr bedeutend;
gallichte ſcharfe Materien, Wuͤrmer, Gemuͤthsunru-
he, Blutſtuͤrze ꝛc. koͤnnen den Puls ohne große Ge-
fahr ſonderbar veraͤndern; eben ſo wenig bedeuten die
aus aͤhnlichen Urſachen entſtandenen Schwachheiten,
Ohnmachten und Aengſten; kalte Gliedmaſſen, ja
Kaͤlte des ganzen Koͤrpers ſind in der kritiſchen Stoͤh-
rung nicht ſelten ohne alle Gefahr; denn die Kranken
werden wieder nach und nach warm. Die fuͤrchterlichſten
Zufaͤlle der maskirten Wechſelfieber koͤnnen oft leicht
durch die Rinde gehoben werden, da weit geringere
in andern Faͤllen ſehr bedenklich ſind; die konvulſivi-
ſchen Verdrehungen der Augaͤpfel ſind im Anfange
hitziger Fieber, z. B. in Blattern bey weitem nicht
ſo gefaͤhrlich, wie am Ende einer ſolchen Krankheit;
eben dieſes gilt von den epileptiſchen Konvulſionen; ſie
ſind auch in der Kindheit weniger gefaͤhrlich; uͤber-
haupt haben Konvulſionen bey zaͤrtlichen Weibern we-
niger zu bedeuten. Der Ausbruch der Blattern wird
oft durch ein hartnaͤckiges Brechen verkuͤndigt, wel-
ches keine Gefahr wie in andern Krankheiten anzeigt.
Ein faſt brauner, ſchwarzer Urin bey Weib ern, deren
Zeitfluß oder Kindbetterreinigung unterdruͤckt ſind;
bey Milzſuͤchtigen, bey Naſenbluten und der goldenen
Ader, in Fleckfiebern, nach unzeitigen Geburten iſt
von keiner ſo ſchlimmen Bedeutung, ja manchmal ſogar
kritiſch. Die monatliche Reinigung, wenn ſie in den
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Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gall_untersuchungen_1791/303>, abgerufen am 22.11.2024.
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