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Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791.

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leichtesten den großen Endzweck erreicht -- Das Stöh-
men, Keuchen, Stemmen, die zuckenden Bewegungen
der Augen und der Muskeln, besonders um die Ge-
schlechtstheile bey dem Hunde; und das von Schmerz
und Lust gemischte Winseln der Hündin -- Bald senkt
der Hund den Kopf, sieht trüb drein, blinzelt, ist
gleichgültiger, wünscht einige Zeit Ruhe -- Hingegen
ist jezt die Hündin mehr als jemals vergnügt, ihre
Munterkeit artet aus in ausgelassene Wendungen des
Körpers; ihre winzelnde, abgestossene, erhitzte Stim-
me drückt die unruhigste Begierde aus; sie verschwen-
det Liebkosungen, und vergißt nichts, was ihren Gat-
ten zu ähnlichen Auftritten anlocken könnte. -- --

Aber nach einigen Tagen wird sie traurig, ver-
liert alle Lust zu Schäckereyen, und nicht selten erbricht
sie sich zu wiederholten Malen; viele unserer Weiber
werden bald nach der Empfängniß schwermüthig, sie
klagen über Mattigkeit des Köpers, und über ver-
mehrte Empfindlichkeit; die übrigen Unpäßlichkeiten
sind bekannt. Die Hündin läst sich nimmer gerne auf
die hintern Füße stellen, weil ihr Bauch flacher und
gespannter geworden ist, was eben so bey dem Men-
schen geschieht. -- Indeßen wachsen die Jungen in
eben dem Verhältnisse, wie die Leibesfrucht im Wei-
be; die Zizen laufen an; die Brüste des Weibes
schwellen auf, werden hart, und die Warzen färben
sich dunkler, und treten hervor. Gegen das Ende
der Tragzeit senkt sich der Bauch bey der Hündin, die
Lendenweichen werden leer, so wie beim Weibe um
das Ende der Schwangerschaft der Leib herabfällt,

und

leichteſten den großen Endzweck erreicht — Das Stoͤh-
men, Keuchen, Stemmen, die zuckenden Bewegungen
der Augen und der Muskeln, beſonders um die Ge-
ſchlechtstheile bey dem Hunde; und das von Schmerz
und Luſt gemiſchte Winſeln der Huͤndin — Bald ſenkt
der Hund den Kopf, ſieht truͤb drein, blinzelt, iſt
gleichguͤltiger, wuͤnſcht einige Zeit Ruhe — Hingegen
iſt jezt die Huͤndin mehr als jemals vergnuͤgt, ihre
Munterkeit artet aus in ausgelaſſene Wendungen des
Koͤrpers; ihre winzelnde, abgeſtoſſene, erhitzte Stim-
me druͤckt die unruhigſte Begierde aus; ſie verſchwen-
det Liebkoſungen, und vergißt nichts, was ihren Gat-
ten zu aͤhnlichen Auftritten anlocken koͤnnte. — —

Aber nach einigen Tagen wird ſie traurig, ver-
liert alle Luſt zu Schaͤckereyen, und nicht ſelten erbricht
ſie ſich zu wiederholten Malen; viele unſerer Weiber
werden bald nach der Empfaͤngniß ſchwermuͤthig, ſie
klagen uͤber Mattigkeit des Koͤpers, und uͤber ver-
mehrte Empfindlichkeit; die uͤbrigen Unpaͤßlichkeiten
ſind bekannt. Die Huͤndin laͤſt ſich nimmer gerne auf
die hintern Fuͤße ſtellen, weil ihr Bauch flacher und
geſpannter geworden iſt, was eben ſo bey dem Men-
ſchen geſchieht. — Indeßen wachſen die Jungen in
eben dem Verhaͤltniſſe, wie die Leibesfrucht im Wei-
be; die Zizen laufen an; die Bruͤſte des Weibes
ſchwellen auf, werden hart, und die Warzen faͤrben
ſich dunkler, und treten hervor. Gegen das Ende
der Tragzeit ſenkt ſich der Bauch bey der Huͤndin, die
Lendenweichen werden leer, ſo wie beim Weibe um
das Ende der Schwangerſchaft der Leib herabfaͤllt,

und
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[30/0049] leichteſten den großen Endzweck erreicht — Das Stoͤh- men, Keuchen, Stemmen, die zuckenden Bewegungen der Augen und der Muskeln, beſonders um die Ge- ſchlechtstheile bey dem Hunde; und das von Schmerz und Luſt gemiſchte Winſeln der Huͤndin — Bald ſenkt der Hund den Kopf, ſieht truͤb drein, blinzelt, iſt gleichguͤltiger, wuͤnſcht einige Zeit Ruhe — Hingegen iſt jezt die Huͤndin mehr als jemals vergnuͤgt, ihre Munterkeit artet aus in ausgelaſſene Wendungen des Koͤrpers; ihre winzelnde, abgeſtoſſene, erhitzte Stim- me druͤckt die unruhigſte Begierde aus; ſie verſchwen- det Liebkoſungen, und vergißt nichts, was ihren Gat- ten zu aͤhnlichen Auftritten anlocken koͤnnte. — — Aber nach einigen Tagen wird ſie traurig, ver- liert alle Luſt zu Schaͤckereyen, und nicht ſelten erbricht ſie ſich zu wiederholten Malen; viele unſerer Weiber werden bald nach der Empfaͤngniß ſchwermuͤthig, ſie klagen uͤber Mattigkeit des Koͤpers, und uͤber ver- mehrte Empfindlichkeit; die uͤbrigen Unpaͤßlichkeiten ſind bekannt. Die Huͤndin laͤſt ſich nimmer gerne auf die hintern Fuͤße ſtellen, weil ihr Bauch flacher und geſpannter geworden iſt, was eben ſo bey dem Men- ſchen geſchieht. — Indeßen wachſen die Jungen in eben dem Verhaͤltniſſe, wie die Leibesfrucht im Wei- be; die Zizen laufen an; die Bruͤſte des Weibes ſchwellen auf, werden hart, und die Warzen faͤrben ſich dunkler, und treten hervor. Gegen das Ende der Tragzeit ſenkt ſich der Bauch bey der Huͤndin, die Lendenweichen werden leer, ſo wie beim Weibe um das Ende der Schwangerſchaft der Leib herabfaͤllt, und

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Zitationshilfe: Gall, Franz Joseph: Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen. Wien, 1791, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gall_untersuchungen_1791/49>, abgerufen am 21.11.2024.