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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889.

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3. Eosin BN (Bad. Anil.- u. Sodafabr.), Safrosin (Akt.-Ges. f. chem.
Indust.), Eosinscharlach B (Cassella), Methyleosin (Akt. f. Anil.-Fabr.)
ist das Natriumsalz des Dibromdinitrofluoresceins. Es ist ein braunes krystalli-
nisches Pulver, in Wasser leicht mit gelbroter Farbe löslich; die rein wässerige
Lösung besitzt keine Fluorescenz, eine Lösung in 50proz. Alkohol zeigt eine
schwache Fluorescenz. Man erzielt damit auf Seide und Wolle ein gesättigtes
Ponceau. Als Mischungen mit Eosin BN kommen einige Farbstoffe in den
Handel, und zwar ist Nopalin oder Kaiserrot eine Mischung mit Bi-
nitronaphtol, Coccin eine Mischung mit Aurantia und Lutecienne eine
Mischung mit Di- und Tetranitrofluorescein. Diese Mischungen geben
orangerote Töne. -- Die naheverwandten Farbstoffe Rubeosin und
Aureosin kommen im Handel nicht mehr vor.

4. Phloxin ist das Kaliumsalz des Tetrabromdichlorfluoresceins. Es
wird erhalten, wenn man Dichlorphtalsäureanhydrid mit Resorcin zusammen-
schmilzt und nun das so gewonnene Dichlorfluorescein in gleicher Weise, wie
oben beim Eosin das reine Fluorescein, mit Brom behandelt. Es ist ein
braungelbes Pulver, in Wasser mit kirschroter Farbe löslich, leicht löslich in
einer Mischung aus gleichen Teilen Alkohol und Wasser; die Lösung ist durch
große Fluorescenz ausgezeichnet. -- Anwendung wie bei Eosin. Die
Färbungen auf Seide sind noch etwas blauer und lebhafter als mit Ery-
throsin; Wolle wird bläulichrot gefärbt ohne Fluorescenz.

5. Bengalrosa, Rose bengale, ist das Natriumsalz des Tetrajod-
dichlorfluoresceins, und wird durch Behandeln von Dichlorfluorescein mit
Jod in gleicher Weise, wie beim Phloxin mit Brom gewonnen. Braunes
Pulver, in Wasser leicht löslich mit kirschroter Farbe ohne Fluorescenz, gibt
noch etwas blauere Nüancen wie Phloxin. Ein ganz ähnlicher Farbstoff ist
Rose bengale B.

6. Methyleosin (Monnet & Comp.), Erythrin, Spritlösliches
Eosin
(Bad. Anil.- u. Sodafabr.), ist das Kaliumsalz des Tetrabromfluores-
cein-Methyläthers. Man erhält es durch Behandeln von Eosin mit Methyl-
alkohol und Schwefelsäure. Grünglänzendes Pulver oder Blättchen. Es
löst sich schwer in kaltem, leichter in kochendem Wasser und in 50prozentigem
Alkohol mit kirschroter Farbe und gibt gelbere und lebhaftere, auch be-
ständigere Nüancen, als das gewöhnliche, wasserlösliche Eosin.

7. Aethyleosin, Primerose-Aethyleosin, Rose JB, Eosin S
(Bad. Anilin- u. Sodafabr.), ist das Kaliumsalz des Tetrabromfluorescein-
Aethyläthers. Es wird in gleicher Weise wie Methyleosin gewonnen, nur daß
man statt Methylalkohol Aethylalkohol verwendet. Braunes, mit grünen
Kryställchen vermischtes Pulver. Löst sich wie Methyleosin, die Nüance ist
aber mehr gelblichrot.

8. Cyanosin, Methylphloxin, ist das Kaliumsalz des Tetrabromdi-
chlorfluorescein-Methyläthers und wird aus Phloxin mit Methylalkohol und
Schwefelsäure gewonnen in gleicher Weise, wie das Methyleosin aus Eosin.
Braunrotes Pulver, in kaltem Wasser unlöslich, in kochendem wenig löslich.
Löst sich wie Phloxin. Die Nüance ist ziemlich gleich der des Erythrosins,
aber bedeutend lebhafter. -- Die 3 letzten finden nur in der Seidenfärberei

3. Eoſin BN (Bad. Anil.- u. Sodafabr.), Safroſin (Akt.-Geſ. f. chem.
Induſt.), Eoſinſcharlach B (Caſſella), Methyleoſin (Akt. f. Anil.-Fabr.)
iſt das Natriumſalz des Dibromdinitrofluoresceïns. Es iſt ein braunes kryſtalli-
niſches Pulver, in Waſſer leicht mit gelbroter Farbe löslich; die rein wäſſerige
Löſung beſitzt keine Fluorescenz, eine Löſung in 50proz. Alkohol zeigt eine
ſchwache Fluorescenz. Man erzielt damit auf Seide und Wolle ein geſättigtes
Ponceau. Als Miſchungen mit Eoſin BN kommen einige Farbſtoffe in den
Handel, und zwar iſt Nopalin oder Kaiſerrot eine Miſchung mit Bi-
nitronaphtol, Coccin eine Miſchung mit Aurantia und Lutecienne eine
Miſchung mit Di- und Tetranitrofluoresceïn. Dieſe Miſchungen geben
orangerote Töne. — Die naheverwandten Farbſtoffe Rubeoſin und
Aureoſin kommen im Handel nicht mehr vor.

4. Phloxin iſt das Kaliumſalz des Tetrabromdichlorfluoresceïns. Es
wird erhalten, wenn man Dichlorphtalſäureanhydrid mit Reſorcin zuſammen-
ſchmilzt und nun das ſo gewonnene Dichlorfluoresceïn in gleicher Weiſe, wie
oben beim Eoſin das reine Fluoresceïn, mit Brom behandelt. Es iſt ein
braungelbes Pulver, in Waſſer mit kirſchroter Farbe löslich, leicht löslich in
einer Miſchung aus gleichen Teilen Alkohol und Waſſer; die Löſung iſt durch
große Fluorescenz ausgezeichnet. — Anwendung wie bei Eoſin. Die
Färbungen auf Seide ſind noch etwas blauer und lebhafter als mit Ery-
throſin; Wolle wird bläulichrot gefärbt ohne Fluorescenz.

5. Bengalroſa, Rose bengale, iſt das Natriumſalz des Tetrajod-
dichlorfluoresceïns, und wird durch Behandeln von Dichlorfluoresceïn mit
Jod in gleicher Weiſe, wie beim Phloxin mit Brom gewonnen. Braunes
Pulver, in Waſſer leicht löslich mit kirſchroter Farbe ohne Fluorescenz, gibt
noch etwas blauere Nüancen wie Phloxin. Ein ganz ähnlicher Farbſtoff iſt
Rose bengale B.

6. Methyleoſin (Monnet & Comp.), Erythrin, Spritlösliches
Eoſin
(Bad. Anil.- u. Sodafabr.), iſt das Kaliumſalz des Tetrabromfluores-
ceïn-Methyläthers. Man erhält es durch Behandeln von Eoſin mit Methyl-
alkohol und Schwefelſäure. Grünglänzendes Pulver oder Blättchen. Es
löſt ſich ſchwer in kaltem, leichter in kochendem Waſſer und in 50prozentigem
Alkohol mit kirſchroter Farbe und gibt gelbere und lebhaftere, auch be-
ſtändigere Nüancen, als das gewöhnliche, waſſerlösliche Eoſin.

7. Aethyleoſin, Primeroſe-Aethyleoſin, Roſe JB, Eoſin S
(Bad. Anilin- u. Sodafabr.), iſt das Kaliumſalz des Tetrabromfluoresceïn-
Aethyläthers. Es wird in gleicher Weiſe wie Methyleoſin gewonnen, nur daß
man ſtatt Methylalkohol Aethylalkohol verwendet. Braunes, mit grünen
Kryſtällchen vermiſchtes Pulver. Löſt ſich wie Methyleoſin, die Nüance iſt
aber mehr gelblichrot.

8. Cyanoſin, Methylphloxin, iſt das Kaliumſalz des Tetrabromdi-
chlorfluoresceïn-Methyläthers und wird aus Phloxin mit Methylalkohol und
Schwefelſäure gewonnen in gleicher Weiſe, wie das Methyleoſin aus Eoſin.
Braunrotes Pulver, in kaltem Waſſer unlöslich, in kochendem wenig löslich.
Löſt ſich wie Phloxin. Die Nüance iſt ziemlich gleich der des Erythroſins,
aber bedeutend lebhafter. — Die 3 letzten finden nur in der Seidenfärberei

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[168/0194] 3. Eoſin BN (Bad. Anil.- u. Sodafabr.), Safroſin (Akt.-Geſ. f. chem. Induſt.), Eoſinſcharlach B (Caſſella), Methyleoſin (Akt. f. Anil.-Fabr.) iſt das Natriumſalz des Dibromdinitrofluoresceïns. Es iſt ein braunes kryſtalli- niſches Pulver, in Waſſer leicht mit gelbroter Farbe löslich; die rein wäſſerige Löſung beſitzt keine Fluorescenz, eine Löſung in 50proz. Alkohol zeigt eine ſchwache Fluorescenz. Man erzielt damit auf Seide und Wolle ein geſättigtes Ponceau. Als Miſchungen mit Eoſin BN kommen einige Farbſtoffe in den Handel, und zwar iſt Nopalin oder Kaiſerrot eine Miſchung mit Bi- nitronaphtol, Coccin eine Miſchung mit Aurantia und Lutecienne eine Miſchung mit Di- und Tetranitrofluoresceïn. Dieſe Miſchungen geben orangerote Töne. — Die naheverwandten Farbſtoffe Rubeoſin und Aureoſin kommen im Handel nicht mehr vor. 4. Phloxin iſt das Kaliumſalz des Tetrabromdichlorfluoresceïns. Es wird erhalten, wenn man Dichlorphtalſäureanhydrid mit Reſorcin zuſammen- ſchmilzt und nun das ſo gewonnene Dichlorfluoresceïn in gleicher Weiſe, wie oben beim Eoſin das reine Fluoresceïn, mit Brom behandelt. Es iſt ein braungelbes Pulver, in Waſſer mit kirſchroter Farbe löslich, leicht löslich in einer Miſchung aus gleichen Teilen Alkohol und Waſſer; die Löſung iſt durch große Fluorescenz ausgezeichnet. — Anwendung wie bei Eoſin. Die Färbungen auf Seide ſind noch etwas blauer und lebhafter als mit Ery- throſin; Wolle wird bläulichrot gefärbt ohne Fluorescenz. 5. Bengalroſa, Rose bengale, iſt das Natriumſalz des Tetrajod- dichlorfluoresceïns, und wird durch Behandeln von Dichlorfluoresceïn mit Jod in gleicher Weiſe, wie beim Phloxin mit Brom gewonnen. Braunes Pulver, in Waſſer leicht löslich mit kirſchroter Farbe ohne Fluorescenz, gibt noch etwas blauere Nüancen wie Phloxin. Ein ganz ähnlicher Farbſtoff iſt Rose bengale B. 6. Methyleoſin (Monnet & Comp.), Erythrin, Spritlösliches Eoſin (Bad. Anil.- u. Sodafabr.), iſt das Kaliumſalz des Tetrabromfluores- ceïn-Methyläthers. Man erhält es durch Behandeln von Eoſin mit Methyl- alkohol und Schwefelſäure. Grünglänzendes Pulver oder Blättchen. Es löſt ſich ſchwer in kaltem, leichter in kochendem Waſſer und in 50prozentigem Alkohol mit kirſchroter Farbe und gibt gelbere und lebhaftere, auch be- ſtändigere Nüancen, als das gewöhnliche, waſſerlösliche Eoſin. 7. Aethyleoſin, Primeroſe-Aethyleoſin, Roſe JB, Eoſin S (Bad. Anilin- u. Sodafabr.), iſt das Kaliumſalz des Tetrabromfluoresceïn- Aethyläthers. Es wird in gleicher Weiſe wie Methyleoſin gewonnen, nur daß man ſtatt Methylalkohol Aethylalkohol verwendet. Braunes, mit grünen Kryſtällchen vermiſchtes Pulver. Löſt ſich wie Methyleoſin, die Nüance iſt aber mehr gelblichrot. 8. Cyanoſin, Methylphloxin, iſt das Kaliumſalz des Tetrabromdi- chlorfluoresceïn-Methyläthers und wird aus Phloxin mit Methylalkohol und Schwefelſäure gewonnen in gleicher Weiſe, wie das Methyleoſin aus Eoſin. Braunrotes Pulver, in kaltem Waſſer unlöslich, in kochendem wenig löslich. Löſt ſich wie Phloxin. Die Nüance iſt ziemlich gleich der des Erythroſins, aber bedeutend lebhafter. — Die 3 letzten finden nur in der Seidenfärberei

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Zitationshilfe: Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/194>, abgerufen am 23.11.2024.