der Lösung zersetzt sich der Farbstoff, deshalb muß beim Färben Kochen unbedingt vermieden werden. Es gibt ein reines, lebhaftes, licht- und seifenechtes Gelb, sowie mit andern neutralen Farbstoffen schöne und leb- hafte Nüancen. -- Anwendung: Besonders auf Baumwolle nach vor- herigem Beizen mit Tannin und Brechweinstein; das Ausfärbebad darf nicht mehr als 50° warm sein; auf Wolle direkt aus neutralem Bade; auf Seide wie bei Fuchsin; bei Wolle und Seide darf die Temperatur nicht über 55° gesteigert werden.
c) Chinolinfarbstoffe.
4. Chinophtalon, Chinolingelb spritlöslich, Chinaldylenphtalid, C18 H11 NO2. Ein gelbes Pulver, in Wasser unlöslich, in Alkohol schwer löslich. Letztere Lösung färbt tierische Fasern direkt gelb. Wird zum Fär- ben wenig oder gar nicht verwendet; dient in der Hauptsache zur Herstellung von Chinolingelb (S. 186).
5. Phosphin, Chrysanilin, Ledergelb, salpetersaures Diamido- phenylacridin, C19 H16 N4 O3. Wird als Nebenprodukt aus den Mutter- laugen der Fuchsinfabrikation gewonnen, und kommt als orangegelbes, in Wasser mit rotgelber Farbe lösliches Pulver in den Handel. Phosphin ge- hört zu den teureren Farbstoffen und findet deshalb nur beschränkte Anwen- dung, da es durch das billigere Chrysamin fast verdrängt ist. Angewendet wird es besonders in der Lederfärberei; in der Baumwollenfärberei findet es nur beschränkte Verwendung und zwar sowohl direkt, als auch nach vor- herigem Beizen mit Tannin und Brechweinstein, wie auch mit essigsaurer Thonerde. Es gibt mattgelbe Töne.
Phosphin wird nicht selten mit dem billigeren Chrysoidin verfälscht. Zum Nachweis dieser Verfälschung empfiehlt Kertesz etwas konzentrierte reine Salzsäure in ein kleines Porzellanschälchen zu geben und von dem zu prüfenden Phosphin einige Stäubchen vorsichtig auf die Salzsäure zu streuen; färbt sich die Säure gleichmäßig gelb, so war das Phosphin rein, zeigen sich jedoch neben den gelben auch ponceaurote Stellen, so enthält es Chrysoidin beigemischt.
Unreines Phosphin kommt auch als Philadelphiagelb in den Handel.
Ein anderer, in diese Kategorie gehöriger gelber Farbstoff, das Flavani- lin, findet sich nicht mehr im Handel.
§ 71. Schwach saure gelbe und orange Farbstoffe.
a) Phtaleine.
1. Fluorescein, Resorcin-Phtalein, C20H12O5. Das Fluorescein ist der Ausgangspunkt aller Phtaleinfarbstoffe; vergl. hierüber § 67, 1, wo auch seine Bildung und Herstellung beschrieben ist. Es färbt zwar Wolle und Seide in einem schwach sauren Bade gelb, aber die Farbe ist nicht echt genug. Mehr Verwendung findet
2. Uranin, das Natriumsalz des Fluoresceins. Dieses ist ein gelb- braunes Pulver, in Wasser mit gelber Farbe und intensiv grüner Fluores- cenz löslich. Färbt Wolle und Seide in schwach schaurem Bade gelb, wird aber in der Hauptsache zum Wolldruck verwendet.
der Löſung zerſetzt ſich der Farbſtoff, deshalb muß beim Färben Kochen unbedingt vermieden werden. Es gibt ein reines, lebhaftes, licht- und ſeifenechtes Gelb, ſowie mit andern neutralen Farbſtoffen ſchöne und leb- hafte Nüancen. — Anwendung: Beſonders auf Baumwolle nach vor- herigem Beizen mit Tannin und Brechweinſtein; das Ausfärbebad darf nicht mehr als 50° warm ſein; auf Wolle direkt aus neutralem Bade; auf Seide wie bei Fuchſin; bei Wolle und Seide darf die Temperatur nicht über 55° geſteigert werden.
c) Chinolinfarbſtoffe.
4. Chinophtalon, Chinolingelb ſpritlöslich, Chinaldylenphtalid, C18 H11 NO2. Ein gelbes Pulver, in Waſſer unlöslich, in Alkohol ſchwer löslich. Letztere Löſung färbt tieriſche Faſern direkt gelb. Wird zum Fär- ben wenig oder gar nicht verwendet; dient in der Hauptſache zur Herſtellung von Chinolingelb (S. 186).
5. Phosphin, Chryſanilin, Ledergelb, ſalpeterſaures Diamido- phenylacridin, C19 H16 N4 O3. Wird als Nebenprodukt aus den Mutter- laugen der Fuchſinfabrikation gewonnen, und kommt als orangegelbes, in Waſſer mit rotgelber Farbe lösliches Pulver in den Handel. Phosphin ge- hört zu den teureren Farbſtoffen und findet deshalb nur beſchränkte Anwen- dung, da es durch das billigere Chryſamin faſt verdrängt iſt. Angewendet wird es beſonders in der Lederfärberei; in der Baumwollenfärberei findet es nur beſchränkte Verwendung und zwar ſowohl direkt, als auch nach vor- herigem Beizen mit Tannin und Brechweinſtein, wie auch mit eſſigſaurer Thonerde. Es gibt mattgelbe Töne.
Phosphin wird nicht ſelten mit dem billigeren Chryſoidin verfälſcht. Zum Nachweis dieſer Verfälſchung empfiehlt Kertész etwas konzentrierte reine Salzſäure in ein kleines Porzellanſchälchen zu geben und von dem zu prüfenden Phosphin einige Stäubchen vorſichtig auf die Salzſäure zu ſtreuen; färbt ſich die Säure gleichmäßig gelb, ſo war das Phosphin rein, zeigen ſich jedoch neben den gelben auch ponceaurote Stellen, ſo enthält es Chryſoidin beigemiſcht.
Unreines Phosphin kommt auch als Philadelphiagelb in den Handel.
Ein anderer, in dieſe Kategorie gehöriger gelber Farbſtoff, das Flavani- lin, findet ſich nicht mehr im Handel.
§ 71. Schwach ſaure gelbe und orange Farbſtoffe.
a) Phtaleïne.
1. Fluoresceïn, Reſorcin-Phtaleïn, C20H12O5. Das Fluoresceïn iſt der Ausgangspunkt aller Phtaleïnfarbſtoffe; vergl. hierüber § 67, 1, wo auch ſeine Bildung und Herſtellung beſchrieben iſt. Es färbt zwar Wolle und Seide in einem ſchwach ſauren Bade gelb, aber die Farbe iſt nicht echt genug. Mehr Verwendung findet
2. Uranin, das Natriumſalz des Fluoresceïns. Dieſes iſt ein gelb- braunes Pulver, in Waſſer mit gelber Farbe und intenſiv grüner Fluores- cenz löslich. Färbt Wolle und Seide in ſchwach ſchaurem Bade gelb, wird aber in der Hauptſache zum Wolldruck verwendet.
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[184/0210]
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unbedingt vermieden werden. Es gibt ein reines, lebhaftes, licht- und
ſeifenechtes Gelb, ſowie mit andern neutralen Farbſtoffen ſchöne und leb-
hafte Nüancen. — Anwendung: Beſonders auf Baumwolle nach vor-
herigem Beizen mit Tannin und Brechweinſtein; das Ausfärbebad darf
nicht mehr als 50° warm ſein; auf Wolle direkt aus neutralem Bade; auf
Seide wie bei Fuchſin; bei Wolle und Seide darf die Temperatur nicht
über 55° geſteigert werden.
c) Chinolinfarbſtoffe.
4. Chinophtalon, Chinolingelb ſpritlöslich, Chinaldylenphtalid,
C18 H11 NO2. Ein gelbes Pulver, in Waſſer unlöslich, in Alkohol ſchwer
löslich. Letztere Löſung färbt tieriſche Faſern direkt gelb. Wird zum Fär-
ben wenig oder gar nicht verwendet; dient in der Hauptſache zur Herſtellung
von Chinolingelb (S. 186).
5. Phosphin, Chryſanilin, Ledergelb, ſalpeterſaures Diamido-
phenylacridin, C19 H16 N4 O3. Wird als Nebenprodukt aus den Mutter-
laugen der Fuchſinfabrikation gewonnen, und kommt als orangegelbes, in
Waſſer mit rotgelber Farbe lösliches Pulver in den Handel. Phosphin ge-
hört zu den teureren Farbſtoffen und findet deshalb nur beſchränkte Anwen-
dung, da es durch das billigere Chryſamin faſt verdrängt iſt. Angewendet
wird es beſonders in der Lederfärberei; in der Baumwollenfärberei findet
es nur beſchränkte Verwendung und zwar ſowohl direkt, als auch nach vor-
herigem Beizen mit Tannin und Brechweinſtein, wie auch mit eſſigſaurer
Thonerde. Es gibt mattgelbe Töne.
Phosphin wird nicht ſelten mit dem billigeren Chryſoidin verfälſcht.
Zum Nachweis dieſer Verfälſchung empfiehlt Kertész etwas konzentrierte
reine Salzſäure in ein kleines Porzellanſchälchen zu geben und von dem zu
prüfenden Phosphin einige Stäubchen vorſichtig auf die Salzſäure zu
ſtreuen; färbt ſich die Säure gleichmäßig gelb, ſo war das Phosphin rein,
zeigen ſich jedoch neben den gelben auch ponceaurote Stellen, ſo enthält es
Chryſoidin beigemiſcht.
Unreines Phosphin kommt auch als Philadelphiagelb in den
Handel.
Ein anderer, in dieſe Kategorie gehöriger gelber Farbſtoff, das Flavani-
lin, findet ſich nicht mehr im Handel.
§ 71. Schwach ſaure gelbe und orange Farbſtoffe.
a) Phtaleïne.
1. Fluoresceïn, Reſorcin-Phtaleïn, C20H12O5. Das Fluoresceïn
iſt der Ausgangspunkt aller Phtaleïnfarbſtoffe; vergl. hierüber § 67, 1, wo
auch ſeine Bildung und Herſtellung beſchrieben iſt. Es färbt zwar Wolle
und Seide in einem ſchwach ſauren Bade gelb, aber die Farbe iſt nicht echt
genug. Mehr Verwendung findet
2. Uranin, das Natriumſalz des Fluoresceïns. Dieſes iſt ein gelb-
braunes Pulver, in Waſſer mit gelber Farbe und intenſiv grüner Fluores-
cenz löslich. Färbt Wolle und Seide in ſchwach ſchaurem Bade gelb, wird
aber in der Hauptſache zum Wolldruck verwendet.
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/210>, abgerufen am 28.11.2024.
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