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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889.

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vollkommen cylindrischen Wollhaaren, welche
sich durch besonders hohe Schuppen und
durch einen gezähnelten Rand auszeichnen.

3. Die Angoraziege (Capra ango-
rensis),
in Kleinasien in den Bergen um
Angora und Koniah heimisch, welche die
lange, seidenglänzende Angora- oder Mohair-
wolle (Fig. 3) liefert. Diese wird bis 1 m
und darüber lang, ist in ihrer edelsten Sorte
rein weiß, zeigt gar keine oder nur eine ge-
ringe Marksubstanz; die Breite beträgt 27
bis 54 µ. Die bessern Sorten haben voll-
ständig markfreie Haare, die minderwertige
Ware besteht aus gröberen, markführenden
wirklichen Haaren. Die feinen Oberhaut-
schuppen besitzen einen gebogenen und fein-
gezähnelten Rand. -- Angorawolle von Kap
wird nur 12 bis 20 cm lang, ist leicht,
wollig, fest, straff, gleichmäßig, dünn, stiel-
rund und markfrei.

[Abbildung] Fig. 3.

Angora- oder Mohair-
wolle.

4. Das Schafkameel (Auchenia Vicunda) oder Vikugne, Vicunna,
auf den hohen Gebirgen von Peru, Chile und Mexiko heimisch, liefert die
Vicunnawolle Fig. 4 oder echte Vicogne (nicht zu verwechseln mit dem jetzt
als "Vigogne" in den Handel kommenden Fabrikat). Was gegenwärtig als
Vicunna- oder Vicognewolle bezeichnet wird, dürfte wohl von dem Alpaco
stammen.

[Abbildung] Fig. 4.

Vicunnawolle.

[Abbildung] Fig. 5.

Kameelwolle.

5. Das Alpaco, eine Abart des vorigen (Auchenia Alpako), eben-
falls in Peru und Chile heimisch, liefert die feine, der Vicunnawolle ähn-
liche Alpacowolle. Sie ist von weißer, grauer, rotbrauner und selbst
schwarzer Farbe, von der die beiden letztern besonders geschätzt sind. Die

vollkommen cylindriſchen Wollhaaren, welche
ſich durch beſonders hohe Schuppen und
durch einen gezähnelten Rand auszeichnen.

3. Die Angoraziege (Capra ango-
rensis),
in Kleinaſien in den Bergen um
Angora und Koniah heimiſch, welche die
lange, ſeidenglänzende Angora- oder Mohair-
wolle (Fig. 3) liefert. Dieſe wird bis 1 m
und darüber lang, iſt in ihrer edelſten Sorte
rein weiß, zeigt gar keine oder nur eine ge-
ringe Markſubſtanz; die Breite beträgt 27
bis 54 µ. Die beſſern Sorten haben voll-
ſtändig markfreie Haare, die minderwertige
Ware beſteht aus gröberen, markführenden
wirklichen Haaren. Die feinen Oberhaut-
ſchuppen beſitzen einen gebogenen und fein-
gezähnelten Rand. — Angorawolle von Kap
wird nur 12 bis 20 cm lang, iſt leicht,
wollig, feſt, ſtraff, gleichmäßig, dünn, ſtiel-
rund und markfrei.

[Abbildung] Fig. 3.

Angora- oder Mohair-
wolle.

4. Das Schafkameel (Auchenia Vicuña) oder Vikugne, Vicunna,
auf den hohen Gebirgen von Peru, Chile und Mexiko heimiſch, liefert die
Vicunnawolle Fig. 4 oder echte Vicogne (nicht zu verwechſeln mit dem jetzt
als „Vigogne“ in den Handel kommenden Fabrikat). Was gegenwärtig als
Vicunna- oder Vicognewolle bezeichnet wird, dürfte wohl von dem Alpaco
ſtammen.

[Abbildung] Fig. 4.

Vicunnawolle.

[Abbildung] Fig. 5.

Kameelwolle.

5. Das Alpaco, eine Abart des vorigen (Auchenia Alpako), eben-
falls in Peru und Chile heimiſch, liefert die feine, der Vicunnawolle ähn-
liche Alpacowolle. Sie iſt von weißer, grauer, rotbrauner und ſelbſt
ſchwarzer Farbe, von der die beiden letztern beſonders geſchätzt ſind. Die

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[13/0039] vollkommen cylindriſchen Wollhaaren, welche ſich durch beſonders hohe Schuppen und durch einen gezähnelten Rand auszeichnen. 3. Die Angoraziege (Capra ango- rensis), in Kleinaſien in den Bergen um Angora und Koniah heimiſch, welche die lange, ſeidenglänzende Angora- oder Mohair- wolle (Fig. 3) liefert. Dieſe wird bis 1 m und darüber lang, iſt in ihrer edelſten Sorte rein weiß, zeigt gar keine oder nur eine ge- ringe Markſubſtanz; die Breite beträgt 27 bis 54 µ. Die beſſern Sorten haben voll- ſtändig markfreie Haare, die minderwertige Ware beſteht aus gröberen, markführenden wirklichen Haaren. Die feinen Oberhaut- ſchuppen beſitzen einen gebogenen und fein- gezähnelten Rand. — Angorawolle von Kap wird nur 12 bis 20 cm lang, iſt leicht, wollig, feſt, ſtraff, gleichmäßig, dünn, ſtiel- rund und markfrei. [Abbildung Fig. 3. Angora- oder Mohair- wolle.] 4. Das Schafkameel (Auchenia Vicuña) oder Vikugne, Vicunna, auf den hohen Gebirgen von Peru, Chile und Mexiko heimiſch, liefert die Vicunnawolle Fig. 4 oder echte Vicogne (nicht zu verwechſeln mit dem jetzt als „Vigogne“ in den Handel kommenden Fabrikat). Was gegenwärtig als Vicunna- oder Vicognewolle bezeichnet wird, dürfte wohl von dem Alpaco ſtammen. [Abbildung Fig. 4. Vicunnawolle.] [Abbildung Fig. 5. Kameelwolle.] 5. Das Alpaco, eine Abart des vorigen (Auchenia Alpako), eben- falls in Peru und Chile heimiſch, liefert die feine, der Vicunnawolle ähn- liche Alpacowolle. Sie iſt von weißer, grauer, rotbrauner und ſelbſt ſchwarzer Farbe, von der die beiden letztern beſonders geſchätzt ſind. Die

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Zitationshilfe: Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/39>, abgerufen am 21.11.2024.