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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889.

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von circa 11/4 Stunde, die wollenen Garne in Zeit von 40 bis 45 Minuten
bei circa 36° R. und genügender Luftzirkulation vollständig getrocknet und
beträgt die Leistungsfähigkeit in 12 Stunden von baumwollenen Garnen
circa 250, von wollenen Garnen circa 400 kg.

Ganz besonders eignen sich diese Garntrockenmaschinen auch zum Trock-
nen geschlichteter Garne, indem bei großer Leistung ein glatter, glänzender,
runder, elastischer und loser Faden erzielt wird, kein Zusammenkleben statt-
findet und die Farben durch das Trocknen in keiner Weise beeinträchtigt
werden.

Die Konstruktion der Maschine besteht vorerst aus zwei eisernen Stän-
dern, welche die Lager für eine horizontale Welle enthalten; auf dieser Welle
sind in unmittelbarer Nähe der Lager zwei Armsterne befestigt und befinden
sich in jedem Arme fünf durchgehende Oeffnungen, welche bei dem Armsterne,
der sich an der Antriebsseite befindet, durch an der äußeren Fläche festge-
schraubte Bleche wieder geschlossen sind. An die Arme des linken Arm-
sternes sind verschiebbare, mit Griffen versehene Bleche angebracht, welche
4 Oeffnungen enthalten, die genau die Größe der Oeffnungen in den Armen
selbst haben; diese Bleche sind durch zwei Führungen an die Arme befestigt
und werden durch die im Innern jedes Armes befindliche Spiralfeder in
einer Stellung erhalten, in welcher die in den Armen selbst befindlichen
Oeffnungen durch das zwischen den Oeffnungen in den Blechen stehen ge-
bliebene Material geschlossen bleiben; außerdem befinden sich in diesen Blechen
noch Einfräsungen, welche ein Zurückschieben nach dem Innern zu gestatten
und zwar soweit, daß die Oeffnungen in den Blechen genau auf die in den
Armen selbst passen; durch die in jedem Arme angebrachte Spiralfeder wird
das Blech von selbst wieder vorgezogen und dadurch die Oeffnung in den
Armen wieder geschlossen. Zwischen die erwähnten Armsterne werden die
Holzwalzen eingelegt, nachdem das Garn auf je zwei Walzen eines Armes
aufgehängt worden ist; durch Zurückschieben des Bleches an dem linken Arm-
sterne werden die Oeffnungen desselben zum Durchstecken der Walzen frei;
nachdem diese nun auch in die Oeffnungen des rechten Armsternes soweit
eingeführt sind, daß sie an dem Verschlußbleche anstoßen, wird das Blech
an den Armen des linken Armsternes durch die Spiralfeder nach vorn ge-
zogen, so daß die Oeffnungen beider Armsterne geschlossen sind und die
Walzen eine sichere Lagerung haben. Hiernach erfolgt die Inbetriebsetzung
der Maschine durch Führung des Riemens von der Los- auf die Festscheibe;
diese letztere setzt die Welle und mit derselben die Armsterne in Bewegung,
so daß die Garne, welche auf die Holzwalzen aufgespannt sind, in der Luft
herumgeführt werden und dadurch jene bedeutende Bewegung derselben er-
zielt wird, welche die bereits erwähnte schnelle Trocknung herbeiführt. Die
in jedem Arme befindlichen fünf Oeffnungen haben den Zweck, die Stellung
der Walzen nach dem Verhältnisse der Weifenlänge regulieren zu können;
die eine Walze wird stets in die am äußersten Ende der Arme befindliche
Oeffnung gebracht, während die andere Walze je nach der Länge der Weife
in eine der übrigen Oeffnungen eingelegt wird. Um die Bedienung möglichst
vorteilhaft zu gestalten, werden zu jeder patentierten Garntrockenmaschine
zwei Satz = 32 Stück Holzwalzen geliefert, so daß, während die Maschine
im Betriebe ist und eine Partie Garn trocknet, auf den zweiten Satz Garn
aufgesteckt und dieses sofort eingelegt werden kann, wenn das in der Maschine
befindliche Garn trocken ist.

von circa 1¼ Stunde, die wollenen Garne in Zeit von 40 bis 45 Minuten
bei circa 36° R. und genügender Luftzirkulation vollſtändig getrocknet und
beträgt die Leiſtungsfähigkeit in 12 Stunden von baumwollenen Garnen
circa 250, von wollenen Garnen circa 400 kg.

Ganz beſonders eignen ſich dieſe Garntrockenmaſchinen auch zum Trock-
nen geſchlichteter Garne, indem bei großer Leiſtung ein glatter, glänzender,
runder, elaſtiſcher und loſer Faden erzielt wird, kein Zuſammenkleben ſtatt-
findet und die Farben durch das Trocknen in keiner Weiſe beeinträchtigt
werden.

Die Konſtruktion der Maſchine beſteht vorerſt aus zwei eiſernen Stän-
dern, welche die Lager für eine horizontale Welle enthalten; auf dieſer Welle
ſind in unmittelbarer Nähe der Lager zwei Armſterne befeſtigt und befinden
ſich in jedem Arme fünf durchgehende Oeffnungen, welche bei dem Armſterne,
der ſich an der Antriebsſeite befindet, durch an der äußeren Fläche feſtge-
ſchraubte Bleche wieder geſchloſſen ſind. An die Arme des linken Arm-
ſternes ſind verſchiebbare, mit Griffen verſehene Bleche angebracht, welche
4 Oeffnungen enthalten, die genau die Größe der Oeffnungen in den Armen
ſelbſt haben; dieſe Bleche ſind durch zwei Führungen an die Arme befeſtigt
und werden durch die im Innern jedes Armes befindliche Spiralfeder in
einer Stellung erhalten, in welcher die in den Armen ſelbſt befindlichen
Oeffnungen durch das zwiſchen den Oeffnungen in den Blechen ſtehen ge-
bliebene Material geſchloſſen bleiben; außerdem befinden ſich in dieſen Blechen
noch Einfräſungen, welche ein Zurückſchieben nach dem Innern zu geſtatten
und zwar ſoweit, daß die Oeffnungen in den Blechen genau auf die in den
Armen ſelbſt paſſen; durch die in jedem Arme angebrachte Spiralfeder wird
das Blech von ſelbſt wieder vorgezogen und dadurch die Oeffnung in den
Armen wieder geſchloſſen. Zwiſchen die erwähnten Armſterne werden die
Holzwalzen eingelegt, nachdem das Garn auf je zwei Walzen eines Armes
aufgehängt worden iſt; durch Zurückſchieben des Bleches an dem linken Arm-
ſterne werden die Oeffnungen desſelben zum Durchſtecken der Walzen frei;
nachdem dieſe nun auch in die Oeffnungen des rechten Armſternes ſoweit
eingeführt ſind, daß ſie an dem Verſchlußbleche anſtoßen, wird das Blech
an den Armen des linken Armſternes durch die Spiralfeder nach vorn ge-
zogen, ſo daß die Oeffnungen beider Armſterne geſchloſſen ſind und die
Walzen eine ſichere Lagerung haben. Hiernach erfolgt die Inbetriebſetzung
der Maſchine durch Führung des Riemens von der Los- auf die Feſtſcheibe;
dieſe letztere ſetzt die Welle und mit derſelben die Armſterne in Bewegung,
ſo daß die Garne, welche auf die Holzwalzen aufgeſpannt ſind, in der Luft
herumgeführt werden und dadurch jene bedeutende Bewegung derſelben er-
zielt wird, welche die bereits erwähnte ſchnelle Trocknung herbeiführt. Die
in jedem Arme befindlichen fünf Oeffnungen haben den Zweck, die Stellung
der Walzen nach dem Verhältniſſe der Weifenlänge regulieren zu können;
die eine Walze wird ſtets in die am äußerſten Ende der Arme befindliche
Oeffnung gebracht, während die andere Walze je nach der Länge der Weife
in eine der übrigen Oeffnungen eingelegt wird. Um die Bedienung möglichſt
vorteilhaft zu geſtalten, werden zu jeder patentierten Garntrockenmaſchine
zwei Satz = 32 Stück Holzwalzen geliefert, ſo daß, während die Maſchine
im Betriebe iſt und eine Partie Garn trocknet, auf den zweiten Satz Garn
aufgeſteckt und dieſes ſofort eingelegt werden kann, wenn das in der Maſchine
befindliche Garn trocken iſt.

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[360/0394] von circa 1¼ Stunde, die wollenen Garne in Zeit von 40 bis 45 Minuten bei circa 36° R. und genügender Luftzirkulation vollſtändig getrocknet und beträgt die Leiſtungsfähigkeit in 12 Stunden von baumwollenen Garnen circa 250, von wollenen Garnen circa 400 kg. Ganz beſonders eignen ſich dieſe Garntrockenmaſchinen auch zum Trock- nen geſchlichteter Garne, indem bei großer Leiſtung ein glatter, glänzender, runder, elaſtiſcher und loſer Faden erzielt wird, kein Zuſammenkleben ſtatt- findet und die Farben durch das Trocknen in keiner Weiſe beeinträchtigt werden. Die Konſtruktion der Maſchine beſteht vorerſt aus zwei eiſernen Stän- dern, welche die Lager für eine horizontale Welle enthalten; auf dieſer Welle ſind in unmittelbarer Nähe der Lager zwei Armſterne befeſtigt und befinden ſich in jedem Arme fünf durchgehende Oeffnungen, welche bei dem Armſterne, der ſich an der Antriebsſeite befindet, durch an der äußeren Fläche feſtge- ſchraubte Bleche wieder geſchloſſen ſind. An die Arme des linken Arm- ſternes ſind verſchiebbare, mit Griffen verſehene Bleche angebracht, welche 4 Oeffnungen enthalten, die genau die Größe der Oeffnungen in den Armen ſelbſt haben; dieſe Bleche ſind durch zwei Führungen an die Arme befeſtigt und werden durch die im Innern jedes Armes befindliche Spiralfeder in einer Stellung erhalten, in welcher die in den Armen ſelbſt befindlichen Oeffnungen durch das zwiſchen den Oeffnungen in den Blechen ſtehen ge- bliebene Material geſchloſſen bleiben; außerdem befinden ſich in dieſen Blechen noch Einfräſungen, welche ein Zurückſchieben nach dem Innern zu geſtatten und zwar ſoweit, daß die Oeffnungen in den Blechen genau auf die in den Armen ſelbſt paſſen; durch die in jedem Arme angebrachte Spiralfeder wird das Blech von ſelbſt wieder vorgezogen und dadurch die Oeffnung in den Armen wieder geſchloſſen. Zwiſchen die erwähnten Armſterne werden die Holzwalzen eingelegt, nachdem das Garn auf je zwei Walzen eines Armes aufgehängt worden iſt; durch Zurückſchieben des Bleches an dem linken Arm- ſterne werden die Oeffnungen desſelben zum Durchſtecken der Walzen frei; nachdem dieſe nun auch in die Oeffnungen des rechten Armſternes ſoweit eingeführt ſind, daß ſie an dem Verſchlußbleche anſtoßen, wird das Blech an den Armen des linken Armſternes durch die Spiralfeder nach vorn ge- zogen, ſo daß die Oeffnungen beider Armſterne geſchloſſen ſind und die Walzen eine ſichere Lagerung haben. Hiernach erfolgt die Inbetriebſetzung der Maſchine durch Führung des Riemens von der Los- auf die Feſtſcheibe; dieſe letztere ſetzt die Welle und mit derſelben die Armſterne in Bewegung, ſo daß die Garne, welche auf die Holzwalzen aufgeſpannt ſind, in der Luft herumgeführt werden und dadurch jene bedeutende Bewegung derſelben er- zielt wird, welche die bereits erwähnte ſchnelle Trocknung herbeiführt. Die in jedem Arme befindlichen fünf Oeffnungen haben den Zweck, die Stellung der Walzen nach dem Verhältniſſe der Weifenlänge regulieren zu können; die eine Walze wird ſtets in die am äußerſten Ende der Arme befindliche Oeffnung gebracht, während die andere Walze je nach der Länge der Weife in eine der übrigen Oeffnungen eingelegt wird. Um die Bedienung möglichſt vorteilhaft zu geſtalten, werden zu jeder patentierten Garntrockenmaſchine zwei Satz = 32 Stück Holzwalzen geliefert, ſo daß, während die Maſchine im Betriebe iſt und eine Partie Garn trocknet, auf den zweiten Satz Garn aufgeſteckt und dieſes ſofort eingelegt werden kann, wenn das in der Maſchine befindliche Garn trocken iſt.

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Zitationshilfe: Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/394>, abgerufen am 22.11.2024.