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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889.

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und schließlich verhältnismäßig billig. Diese Eigenschaften alle haben sie zu
der herrschenden Stellung gebracht, welche sie heute in der Wollenfärberei
einnehmen, so daß sie die direkt färbenden neutralen, sowie von den schwach
sauren Farbstoffen die Eosinfarbstoffe ganz oder fast ganz verdrängt haben.

Ganz besonders zeigt sich diese Eigenart der Wollenfärberei bei den
roten, orangen und gelben Farbstoffen, da zu diesen die Azofarbstoffe ein
sehr großes Kontingent stellen und da dieselben der Hauptsache nach rot oder
gelb gefärbt sind. Unter diesen finden wir alle erdenklichen Nüancen von
Blaurot, Neutralrot, Echtrot, Ponceau, Scharlach und Bordeaux. Da die
Art der Anwendung (mit Schwefelsäure und Glaubersalz in einem Bade;
siehe Wollbeizen) die gleiche ist, mögen nachfolgend nur die Nüancen aus-
einander gehalten werden:

a) Rein rote.

[Spaltenumbruch]
Orseilleersatz.
Azococcin 2 R.
Kresolrot.
Echtrot B.
Orseillerot A.
[Spaltenumbruch]
Echtrot*).
Echtrot E.
Cochenillescharlach G.
Orseille B B.
Phenantrenrot.

b) Blaustichige.

[Spaltenumbruch]
Fuchsin S.
Ponceau 3 R.
Coccinin B.
Buffalo-Rubin.
Naphto-Rubin.
Azococcin 7 B.
Crocein B.
Brillant-Crocein.
Ponceau S S extra.
[Spaltenumbruch]
Ponceau 5 R.
Crocein 3 B.
Thiorubin.
Azorubin S.
Echtrot D.
Ponceau 6 R.
Azorubin 2 S.
Ponceau S extra.

c) Gelbstichige.

[Spaltenumbruch]
Cochenillescharlach 2 R.
Ponceau R T.
Cochenillescharlach 4 R.
Wollscharlach.
Scharlach G R.
Ponceau G.
Scharlach G.
Ponceau 2 R.
Krystallponceau 6 R.
Ponceau 3 G.
[Spaltenumbruch]
Crocein 3 B X.
Neucoccin.
Ponceau acide.
Doppelbrillantscharlach G.
Doppelscharlach extra S.
Pyrotin.
Echtscharlach.
Croceinscharlach 3 B.
Biebricher Scharlach.
Croceinscharlach 7 B.
*) Außer dem bereits angeführten Säurefuchsin ist das Echtrot (Roccelline) einer
der echtesten Azofarbstoffe, mit dem man unter entsprechender Behandlung die glei-
chen Farbtöne, wie mit Cochenille erzielen kann, wogegen die Färbungen bedeutend
säure- und seifenechter und um 80 Prozent billiger sind. Bei Verwendung von
Echtrot säuert man das Bad leicht mit Salzsäure an, erwärmt es auf 40° und läßt
die Wolle darin 15 bis 30 Minuten verweilen; dann erst gibt man den Farbstoff
in kleinen Portionen zu und steigert die Temperatur allmählich in 1/2 Stunde bis
auf 70° und erhält hierin eine weitere halbe Stunde. Die zum Nüancieren be-
stimmten Farbstoffe setzt man zweckmäßig erst später dem Färbebade zu.
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und ſchließlich verhältnismäßig billig. Dieſe Eigenſchaften alle haben ſie zu
der herrſchenden Stellung gebracht, welche ſie heute in der Wollenfärberei
einnehmen, ſo daß ſie die direkt färbenden neutralen, ſowie von den ſchwach
ſauren Farbſtoffen die Eoſinfarbſtoffe ganz oder faſt ganz verdrängt haben.

Ganz beſonders zeigt ſich dieſe Eigenart der Wollenfärberei bei den
roten, orangen und gelben Farbſtoffen, da zu dieſen die Azofarbſtoffe ein
ſehr großes Kontingent ſtellen und da dieſelben der Hauptſache nach rot oder
gelb gefärbt ſind. Unter dieſen finden wir alle erdenklichen Nüancen von
Blaurot, Neutralrot, Echtrot, Ponceau, Scharlach und Bordeaux. Da die
Art der Anwendung (mit Schwefelſäure und Glauberſalz in einem Bade;
ſiehe Wollbeizen) die gleiche iſt, mögen nachfolgend nur die Nüancen aus-
einander gehalten werden:

a) Rein rote.

[Spaltenumbruch]
Orſeilleerſatz.
Azococcin 2 R.
Kreſolrot.
Echtrot B.
Orſeillerot A.
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Echtrot*).
Echtrot E.
Cochenilleſcharlach G.
Orſeille B B.
Phenantrenrot.

b) Blauſtichige.

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Fuchſin S.
Ponceau 3 R.
Coccinin B.
Buffalo-Rubin.
Naphto-Rubin.
Azococcin 7 B.
Croceïn B.
Brillant-Croceïn.
Ponceau S S extra.
[Spaltenumbruch]
Ponceau 5 R.
Croceïn 3 B.
Thiorubin.
Azorubin S.
Echtrot D.
Ponceau 6 R.
Azorubin 2 S.
Ponceau S extra.

c) Gelbſtichige.

[Spaltenumbruch]
Cochenilleſcharlach 2 R.
Ponceau R T.
Cochenilleſcharlach 4 R.
Wollſcharlach.
Scharlach G R.
Ponceau G.
Scharlach G.
Ponceau 2 R.
Kryſtallponceau 6 R.
Ponceau 3 G.
[Spaltenumbruch]
Croceïn 3 B X.
Neucoccin.
Ponceau acide.
Doppelbrillantſcharlach G.
Doppelſcharlach extra S.
Pyrotin.
Echtſcharlach.
Croceïnſcharlach 3 B.
Biebricher Scharlach.
Croceïnſcharlach 7 B.
*) Außer dem bereits angeführten Säurefuchſin iſt das Echtrot (Roccelline) einer
der echteſten Azofarbſtoffe, mit dem man unter entſprechender Behandlung die glei-
chen Farbtöne, wie mit Cochenille erzielen kann, wogegen die Färbungen bedeutend
ſäure- und ſeifenechter und um 80 Prozent billiger ſind. Bei Verwendung von
Echtrot ſäuert man das Bad leicht mit Salzſäure an, erwärmt es auf 40° und läßt
die Wolle darin 15 bis 30 Minuten verweilen; dann erſt gibt man den Farbſtoff
in kleinen Portionen zu und ſteigert die Temperatur allmählich in ½ Stunde bis
auf 70° und erhält hierin eine weitere halbe Stunde. Die zum Nüancieren be-
ſtimmten Farbſtoffe ſetzt man zweckmäßig erſt ſpäter dem Färbebade zu.
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[515/0563] und ſchließlich verhältnismäßig billig. Dieſe Eigenſchaften alle haben ſie zu der herrſchenden Stellung gebracht, welche ſie heute in der Wollenfärberei einnehmen, ſo daß ſie die direkt färbenden neutralen, ſowie von den ſchwach ſauren Farbſtoffen die Eoſinfarbſtoffe ganz oder faſt ganz verdrängt haben. Ganz beſonders zeigt ſich dieſe Eigenart der Wollenfärberei bei den roten, orangen und gelben Farbſtoffen, da zu dieſen die Azofarbſtoffe ein ſehr großes Kontingent ſtellen und da dieſelben der Hauptſache nach rot oder gelb gefärbt ſind. Unter dieſen finden wir alle erdenklichen Nüancen von Blaurot, Neutralrot, Echtrot, Ponceau, Scharlach und Bordeaux. Da die Art der Anwendung (mit Schwefelſäure und Glauberſalz in einem Bade; ſiehe Wollbeizen) die gleiche iſt, mögen nachfolgend nur die Nüancen aus- einander gehalten werden: a) Rein rote. Orſeilleerſatz. Azococcin 2 R. Kreſolrot. Echtrot B. Orſeillerot A. Echtrot *). Echtrot E. Cochenilleſcharlach G. Orſeille B B. Phenantrenrot. b) Blauſtichige. Fuchſin S. Ponceau 3 R. Coccinin B. Buffalo-Rubin. Naphto-Rubin. Azococcin 7 B. Croceïn B. Brillant-Croceïn. Ponceau S S extra. Ponceau 5 R. Croceïn 3 B. Thiorubin. Azorubin S. Echtrot D. Ponceau 6 R. Azorubin 2 S. Ponceau S extra. c) Gelbſtichige. Cochenilleſcharlach 2 R. Ponceau R T. Cochenilleſcharlach 4 R. Wollſcharlach. Scharlach G R. Ponceau G. Scharlach G. Ponceau 2 R. Kryſtallponceau 6 R. Ponceau 3 G. Croceïn 3 B X. Neucoccin. Ponceau acide. Doppelbrillantſcharlach G. Doppelſcharlach extra S. Pyrotin. Echtſcharlach. Croceïnſcharlach 3 B. Biebricher Scharlach. Croceïnſcharlach 7 B. *) Außer dem bereits angeführten Säurefuchſin iſt das Echtrot (Roccelline) einer der echteſten Azofarbſtoffe, mit dem man unter entſprechender Behandlung die glei- chen Farbtöne, wie mit Cochenille erzielen kann, wogegen die Färbungen bedeutend ſäure- und ſeifenechter und um 80 Prozent billiger ſind. Bei Verwendung von Echtrot ſäuert man das Bad leicht mit Salzſäure an, erwärmt es auf 40° und läßt die Wolle darin 15 bis 30 Minuten verweilen; dann erſt gibt man den Farbſtoff in kleinen Portionen zu und ſteigert die Temperatur allmählich in ½ Stunde bis auf 70° und erhält hierin eine weitere halbe Stunde. Die zum Nüancieren be- ſtimmten Farbſtoffe ſetzt man zweckmäßig erſt ſpäter dem Färbebade zu. 33*

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Zitationshilfe: Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 515. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/563>, abgerufen am 21.11.2024.