benheiten durch einen Zusatz von seiner eigenen Schöpfung aufhelfen.
Auf keine Fähigkeit thun sich Aeltern bey ih- ren Kindern mehr zu gute, und bey keiner können sie leichter hintergangen werden, als bey dem Witze. So wie der wirkliche Witz seinen Erfin- dungen den Schein des bloßen Zufalls und eines nicht vorhergesehenen, nicht zur Absicht gehabten Lächerlichen geben muß: so kann hinwiederum der Zufall in der That oft eben das hervorbrin- gen, was sonst nur das Werk des Witzes ist. In einem Kopfe, wo schon die Ideen nach gewissen Absichten und nach gewissen Regeln geordnet wer- den, ist dieses nicht möglich, oder wenigstens sel- ten. Aber wo noch die Seele alle Begriffe, die ihr vorkommen, ohne den geringsten Grund ihrer Aehnlichkeit oder ihrer Verbindung dabey nöthig zu haben, zusammensezt; da müssen nothwendig unter der Menge ganz ungereimter und nichtsbe- deutender Verknüpfungen einige vorkommen, in die sich ein lächerlicher oder ein verständiger Sinn hineinlegen läßt. Ein Zweig des Witzes ist die
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der Faͤhigkeiten.
benheiten durch einen Zuſatz von ſeiner eigenen Schoͤpfung aufhelfen.
Auf keine Faͤhigkeit thun ſich Aeltern bey ih- ren Kindern mehr zu gute, und bey keiner koͤnnen ſie leichter hintergangen werden, als bey dem Witze. So wie der wirkliche Witz ſeinen Erfin- dungen den Schein des bloßen Zufalls und eines nicht vorhergeſehenen, nicht zur Abſicht gehabten Laͤcherlichen geben muß: ſo kann hinwiederum der Zufall in der That oft eben das hervorbrin- gen, was ſonſt nur das Werk des Witzes iſt. In einem Kopfe, wo ſchon die Ideen nach gewiſſen Abſichten und nach gewiſſen Regeln geordnet wer- den, iſt dieſes nicht moͤglich, oder wenigſtens ſel- ten. Aber wo noch die Seele alle Begriffe, die ihr vorkommen, ohne den geringſten Grund ihrer Aehnlichkeit oder ihrer Verbindung dabey noͤthig zu haben, zuſammenſezt; da muͤſſen nothwendig unter der Menge ganz ungereimter und nichtsbe- deutender Verknuͤpfungen einige vorkommen, in die ſich ein laͤcherlicher oder ein verſtaͤndiger Sinn hineinlegen laͤßt. Ein Zweig des Witzes iſt die
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der Faͤhigkeiten.
benheiten durch einen Zuſatz von ſeiner eigenen
Schoͤpfung aufhelfen.
Auf keine Faͤhigkeit thun ſich Aeltern bey ih-
ren Kindern mehr zu gute, und bey keiner koͤnnen
ſie leichter hintergangen werden, als bey dem
Witze. So wie der wirkliche Witz ſeinen Erfin-
dungen den Schein des bloßen Zufalls und eines
nicht vorhergeſehenen, nicht zur Abſicht gehabten
Laͤcherlichen geben muß: ſo kann hinwiederum
der Zufall in der That oft eben das hervorbrin-
gen, was ſonſt nur das Werk des Witzes iſt. In
einem Kopfe, wo ſchon die Ideen nach gewiſſen
Abſichten und nach gewiſſen Regeln geordnet wer-
den, iſt dieſes nicht moͤglich, oder wenigſtens ſel-
ten. Aber wo noch die Seele alle Begriffe, die
ihr vorkommen, ohne den geringſten Grund ihrer
Aehnlichkeit oder ihrer Verbindung dabey noͤthig
zu haben, zuſammenſezt; da muͤſſen nothwendig
unter der Menge ganz ungereimter und nichtsbe-
deutender Verknuͤpfungen einige vorkommen, in
die ſich ein laͤcherlicher oder ein verſtaͤndiger Sinn
hineinlegen laͤßt. Ein Zweig des Witzes iſt die
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Garve, Christian: Sammlung einiger Abhandlungen. Leipzig, 1779, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/garve_sammlung_1779/93>, abgerufen am 11.12.2024.
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