des Steigens und Fallens hiebey (wenn D und d die vorigen Bedeutungen behalten, und das Quecksilber m mal schwerer ist, als derLiquor in ci) (m D/D +(2m--1)) fach. Also, wenn das Quecksilber 14mal schwerer ist, (14 D/D + 27 d) fach, und, wenn d gegen D unbeträchtlich ist, wie vorhin, 14fach. Hiebey kan nun freylich die aus dem Liquor aufsteigende Luft nicht in den leeren Raum AI kommen; allein außer den ebenfalls 14fach vergrößerten gewöhnlichen Fehlern kommen noch die neuen hinzu, daß die durch B einwirkende äußere Luft nicht unmittelbar, sondern erst durch den Liquor ic auf die Quecksilberfläche H wirkt, daß der Liquor die Röhre feucht macht, daran eintrocknet, auch verdünstet, und am Volumen abnimmt, folglich mit der Zeit nicht mehr die vorigen Grade zeigt, daß sein Eintrocknen die Röhre verunreiniget und das Reiben verstärkt, und daß die Wärme seine specifische Schwere oder das in der Formel gebrauchte m ändert, also die Vergrößerungen nicht immer ebendieselben sind. Zu Verbesserung des letzten Fehlers hat man vorgeschlagen, das Doppelbarometer mit einem Thermometer zu combiniren; aber die angegebnen Methoden sind ganz unzureichend.
D. Hook(Philos. Trans. no. 185.) glaubte im Jahre 1686 dieses Doppelbarometer dadurch zu verbessern, daß er über den Liquor ci noch einen zweyten leichtern Liquor von einer andern Farbe zu gießen vorschlug, und auf B noch ein Behältniß, wie A und H, von eben demselben Durchmesser aufsetzte, in welchem des zweyten Liquors Oberfläche auf- und abstieg. Die Barometerveränderungen sollten durch das Auf- und Absteigen des Punkts i, wo sich beyde Liquoren schieden, bemerkt werden. De la Hire und Amontons machen auf diese Erfindung auch Ansprüche. Hiedurch sollte nun das Reiben der Liquoren am Glase immer gleich stark erhalten werden, weil beyde Liquoren zusammen immer einerley Höhe über H behalten; auch glaubten die Erfinder, die Veränderungen hiedurch
des Steigens und Fallens hiebey (wenn D und d die vorigen Bedeutungen behalten, und das Queckſilber m mal ſchwerer iſt, als derLiquor in ci) (m D/D +(2m—1)) fach. Alſo, wenn das Queckſilber 14mal ſchwerer iſt, (14 D/D + 27 d) fach, und, wenn d gegen D unbetraͤchtlich iſt, wie vorhin, 14fach. Hiebey kan nun freylich die aus dem Liquor aufſteigende Luft nicht in den leeren Raum AI kommen; allein außer den ebenfalls 14fach vergroͤßerten gewoͤhnlichen Fehlern kommen noch die neuen hinzu, daß die durch B einwirkende aͤußere Luft nicht unmittelbar, ſondern erſt durch den Liquor ic auf die Queckſilberflaͤche H wirkt, daß der Liquor die Roͤhre feucht macht, daran eintrocknet, auch verduͤnſtet, und am Volumen abnimmt, folglich mit der Zeit nicht mehr die vorigen Grade zeigt, daß ſein Eintrocknen die Roͤhre verunreiniget und das Reiben verſtaͤrkt, und daß die Waͤrme ſeine ſpecifiſche Schwere oder das in der Formel gebrauchte m aͤndert, alſo die Vergroͤßerungen nicht immer ebendieſelben ſind. Zu Verbeſſerung des letzten Fehlers hat man vorgeſchlagen, das Doppelbarometer mit einem Thermometer zu combiniren; aber die angegebnen Methoden ſind ganz unzureichend.
D. Hook(Philoſ. Trans. no. 185.) glaubte im Jahre 1686 dieſes Doppelbarometer dadurch zu verbeſſern, daß er uͤber den Liquor ci noch einen zweyten leichtern Liquor von einer andern Farbe zu gießen vorſchlug, und auf B noch ein Behaͤltniß, wie A und H, von eben demſelben Durchmeſſer aufſetzte, in welchem des zweyten Liquors Oberflaͤche auf- und abſtieg. Die Barometerveraͤnderungen ſollten durch das Auf- und Abſteigen des Punkts i, wo ſich beyde Liquoren ſchieden, bemerkt werden. De la Hire und Amontons machen auf dieſe Erfindung auch Anſpruͤche. Hiedurch ſollte nun das Reiben der Liquoren am Glaſe immer gleich ſtark erhalten werden, weil beyde Liquoren zuſammen immer einerley Hoͤhe uͤber H behalten; auch glaubten die Erfinder, die Veraͤnderungen hiedurch
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des Steigens und Fallens hiebey (wenn D und d die vorigen Bedeutungen behalten, und das Queckſilber m mal ſchwerer iſt, als derLiquor in ci) (m D/D +(2m—1)) fach. Alſo, wenn das Queckſilber 14mal ſchwerer iſt, (14 D/D + 27 d) fach, und, wenn d gegen D unbetraͤchtlich iſt, wie vorhin, 14fach. Hiebey kan nun freylich die aus dem Liquor aufſteigende Luft nicht in den leeren Raum AI kommen; allein außer den ebenfalls 14fach vergroͤßerten gewoͤhnlichen Fehlern kommen noch die neuen hinzu, daß die durch B einwirkende aͤußere Luft nicht unmittelbar, ſondern erſt durch den Liquor ic auf die Queckſilberflaͤche H wirkt, daß der Liquor die Roͤhre feucht macht, daran eintrocknet, auch verduͤnſtet, und am Volumen abnimmt, folglich mit der Zeit nicht mehr die vorigen Grade zeigt, daß ſein Eintrocknen die Roͤhre verunreiniget und das Reiben verſtaͤrkt, und daß die Waͤrme ſeine ſpecifiſche Schwere oder das in der Formel gebrauchte m aͤndert, alſo die Vergroͤßerungen nicht immer ebendieſelben ſind. Zu Verbeſſerung des letzten Fehlers hat man vorgeſchlagen, das Doppelbarometer mit einem Thermometer zu combiniren; aber die angegebnen Methoden ſind ganz unzureichend.
D. Hook (Philoſ. Trans. no. 185.) glaubte im Jahre 1686 dieſes Doppelbarometer dadurch zu verbeſſern, daß er uͤber den Liquor ci noch einen zweyten leichtern Liquor von einer andern Farbe zu gießen vorſchlug, und auf B noch ein Behaͤltniß, wie A und H, von eben demſelben Durchmeſſer aufſetzte, in welchem des zweyten Liquors Oberflaͤche auf- und abſtieg. Die Barometerveraͤnderungen ſollten durch das Auf- und Abſteigen des Punkts i, wo ſich beyde Liquoren ſchieden, bemerkt werden. De la Hire und Amontons machen auf dieſe Erfindung auch Anſpruͤche. Hiedurch ſollte nun das Reiben der Liquoren am Glaſe immer gleich ſtark erhalten werden, weil beyde Liquoren zuſammen immer einerley Hoͤhe uͤber H behalten; auch glaubten die Erfinder, die Veraͤnderungen hiedurch
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/258>, abgerufen am 22.11.2024.
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